Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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Michmädchenrechnung zum Spritsparen

axlk69
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Bei einem (Überzeugungs-) Gespräch mit einem Freund von mir, ist mir selbst ein interessantes Detail aufgefallen, welches ich mit Euch teilen will. :mrgreen:
Ich fahre im Jahr mit meinem E Flitzer ca 20.000 km.
Mein Vorgängerauto ein Laguna hat auf 100 km durchschnittlich 7 Liter gebraucht.
In einem Jahr habe ich somit ca. 1400 Liter Treibstoff verfahren.
Gehen wir mal davon aus, dass 20.000 km und ein Verbrauchsschnitt von 7 Liter/100km ein representativer Durchschnitt seien.
Ende 2010 gab es in Österreich 353 Elektroautos, im Juli 2012 waren es ca 1.250 Wägen.
1250 Elektroautos X 1400 Liter = absolut unglaubliche
1.750.000,00
in Worten)
EINE MILION SIEBENHUNDERTFÜNFZIGTAUSEND Liter Treibstoff
, welche allein in Österreich nicht getankt wurden.
Es ist mir schon klar, dass diese Milchmädchenrechnung jeder Volksschüler zusammegbracht hätte, aber zur Verdeutlichung, welche Auswirkung dieses "Nieschenprodukt" jetzt schon hat.
Auf die selbe Berechnung nach ZOE und Kossorten und vielleicht auch noch auf ganz Europa oder noch besser die ganze Welt erweitert, wäre ich gespannt. :thumb:
Auf die Art und Weise lässt sich auch schön sehen, warum die Elektromobilität bei Manchen in der Beleibtsheitsskala zwischen Fußpilz und Hundshäufel steht. :mrgreen:
Würd mich über weitere Milchmädchenrechnungen freuen :danke:
Oktober 2012 bis Oktober 2014 Renault Fluence Z.E.
Oktober 2014 bis Tesla Model 3: Opel Ampera
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Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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  • Oeko-Tom
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Milchmädchenrechnung Teil 2:

1.750.000 l = ca. 60 Tankzüge a´30.000l

60 Tankzüge weniger auf Österreichs Straßen bei nur 1250 EV`s

Beim österreichischen Ziel bis 2020 ungefähr 200.000 E-Autos auf den Straßen zu haben sind dann 9600 Tankzüge weniger auf den Straßen unterwegs! Sicherlich auch ein Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit! :thumb:
Wenn Deutschland sein Ziel von 1 Mio E-Fahrzeugen bis 2020 erreicht sind das dann 48.000 Tankzüge weniger auf Straße.
Die Zahlen sind ein Wahnsinn! So habe ich das noch gar nie betrachtet.
Danke axlk69 für deine Milchmädchenrechnung!

Gruß Öko-Tom
ZOE INTENS bis 07/2017 / ZOE BOSE bis 09/2021 / derzeit Tesla X seit 09/2016 + Model 3 seit 09/2020 + Model Y seit 09/2021

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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  • herbhaem
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Hallo!
Es sind gigantische Potentiale an fossiler Energie, die wir uns sparen könnten, wenn wir mit der Energiewende Ernst machen.

Noch sind wir nicht so weit. Ich rechne mir ab und zu durch, welche Einsparungen durch Kraft-Wärme-Kopplung möglich wäre:

Die erwähnten 1400 Liter frißt ein Verbrenner-Auto und entläßt 70-80% der Energie als Abwärme.
Parallel dazu heizt der Autobesitzer sein Haus und verbraucht (Annahme) ebenfalls 1400 Liter Heizöl (oder Kubikmeter Gas).

Mit den 1400 Litern Benzin könnte er mit einem kleinen BHKW mit 25% Stromausbeute ca. 3500kWh Strom erzeugen.
Damit könnte ein E-Auto mit 15kWh/100km Stromverbrauch ca. 23.300km/Jahr fahren.
Bei einem Gesamtwirkungsgrad des BHKW von ca. 90% sind 65% des eingesetzten Brennstoffes als Abwärme nutzbar, das sind dann 9100kWh bzw. 910 Liter Brennstoff. Es sind dann nur noch ca. 500 Liter zusätzlich für die Gebäudeheizung einzusetzen.

Vorher: 1400+1400=2800 Liter
Nachher: 1400+500=1900 Liter, also 900 Liter bzw. gut 30% eingespart.

Das sind immer noch fossile Energiemengen, aber mit steigendem Anteil der regenerativen Energien (Solarstrom, Windstrom, Windgas) könnte sich das immer mehr verbessern.

Mit dem E-Auto haben wir die Chance, (zumindest im Sommer) Ökostrom effizienter zu nutzen als per Umweg über Verbrennungsprozesse.
Gruß aus dem Vorarlberger Rheintal,
Herbert
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Stromverbrauch Hyundai IONIQ electric - seit 18.08.2017

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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  • Robert
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Solche Aufstellung dürften von Ölfirmen/Regierungen auch gemacht werden. Von daher kein Wunder, dass GM EV1 sterben musste. Ich packe es irgendwie noch immer nicht, dass jetzt endlich Elektroautos (ZOE, Fluence und Co) leistbar gekauft werden können ! Eigentlich ein schrecklicher Gedanke für die Öllobby wenn das Schule macht...
Wie viel Spass macht dein Auto ?

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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Was mir eher Sorgen macht ist die ganze Kette die an der Öllobby hängt - zu gewissem Masse nämlich wir alle.
Wenn man mal rechnet wer da alles dran verdient wird einem rasch klar warum jede Gefährdung dieses Goldesels bekämpt wird.

Mein Sorgenpunkt dabei sind nichtmal all die Zwischenverdiener - die Vergangenheit hat bewiesen dass sich Jobs und Gelder verschieben, aber selten verschwinden. Irgendwas wird die Ölindustrie diesbezüglich ersetzen.
Was mir aber noch nicht klar ist: Was machen die Staaten wenn die Einnahmen aus Treibstoffsteuern wegbrechen? Das sind teilweise massive Standbeine die uns allen dienen.

D.h. selbst in einer schönen, neuen Ökowelt wird irgendwann der Kostenhammer fallen. Wenn nicht auf dem Sprit dann halt irgendwo anders...
Lassts und also noch geniessen solange EV fahren noch billig ist.

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

Guy
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Was machen die Staaten wenn die Einnahmen aus Treibstoffsteuern wegbrechen?
Kilometerbasierte Steuer. Über den Strom wäre es zu kompliziert, bleibt also nur eine Lösung wie sie bereits bei den LKW in D funktioniert. Die technische Basis wäre ja da.

Guy

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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Kilometerbasierte Steuern wären sicher angemessen - nur wie prüfen bei Privaten Fahrzeugen?
Technisch mit massivem Aufwand sicher möglich. Womit die neuen Arbeitsstellen anstelle des Tankwartes auch schon entstanden wären: Fusskontrolle, Stichproben, manuelle km-Prüfungen...

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

axlk69
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Robert hat geschrieben:Solche Aufstellung dürften von Ölfirmen/Regierungen auch gemacht werden. Von daher kein Wunder, dass GM EV1 sterben musste. Ich packe es irgendwie noch immer nicht, dass jetzt endlich Elektroautos (ZOE, Fluence und Co) leistbar gekauft werden können ! Eigentlich ein schrecklicher Gedanke für die Öllobby wenn das Schule macht...
Hallo Robert!

Bin eigentlich mittlerweile überzeugt, dass die Öllobby nicht der Größte und schon gar nicht der "einzige" Feind der E Mobilität ist.
Erstens lässt sich das Produkt ÖL immer vermarkten, Verbenner werden sicher nicht zeitnah zur Gänze aussterben. Da passt man den Preis einfach der Nachfrage an und verdient an weniger Sprudel gleich viel Geld.
Abgesehen von einigen Ausnahmen war der Fossilverbauch in den frühen 90ern doch so um die 8 bis 9 Liter, der Preis in AT so um die 10 Schilling = ca 0,7 €
Heute spielt sich das ganze um die 5 bis 6 Liter ab, der Preis liegt so um die 1,4 €.
Ich würde mich fast wetten trauen, dass, zieht man alles in Betracht (Steur, Ölpreis, Produktionskosten usw.) die Ölindustrie heute an "weniger Sprit" genau so viel verdient wie früher an "mehr Sprit". Außerdem darf man ja auch nicht vergessen, dass Treib und Heizstoffe nicht "Alles" sind, was aus Öl erzeugt wird.
Und weiters ist doch bekannt, dass zB. Texaco längst zB in die Akkutechnologie investiert. :mrgreen:

Viel mehr bange ich um die Feindseligkeit der Autoindustrie! :wand:
In Wahrheit sind die waren Verlierer doch die Fahrzeughersteller selbst, außer sie haben kein sicheres Standbein im Verbrennersektor. (Sei es ein "noch nie gehabt" oder ein "durch herausragende Qualität verlorenes")
Kommt es nur mir komisch vor, was für irrwitzige Serviceintervalle und Preise bei Stromern angedacht sind? Da scheint sich auch Tesla nicht gerade zurückhaltend zu zeigen.

Insgesamt ist schon klar, dass auf der Vernunft und Ökoseite der Punkt eindeutig an die Stromer geht. Aber für die Geldschäffler und "Dollar in den Augen Haber", die ja meist ein wenig mehr "Macht" haben, macht das Konzept "Elektroauto" nur wenig Sinn.
Vielleicht ist ja auch das der Grund, warum so viele im "Konzeptstatus" stecken bleiben.
Ist ja alles nur meine persönlich Meinung aber ein "Fünckchen" dürfte darin schon enthalten sein! :twisted:
Oktober 2012 bis Oktober 2014 Renault Fluence Z.E.
Oktober 2014 bis Tesla Model 3: Opel Ampera

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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  • Robert
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Sollte sich die E-Mobilität nicht durchsetzen, hast du dir mit dem Fluence und ich hoffentlich mit dem ZOE ein günstiges EV für viele Jahre gesichert. Denn wenn Renault und Nissan jetzt eine EV Pleite erleben, traut sich in den nächsten 10 Jahren kein Massenhersteller drüber. Zumal die große Unbekannte die USA mit ihrem Schiefergas sind.
Wie viel Spass macht dein Auto ?

Re: Michmädchenrechnung zum Spritsparen

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Ich denke, der Stein ist im Rollen und nicht mehr aufzuhalten. :!:
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P
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