Meanwhile in Austria

[eNico]

Nachdem der gestrige Dieselgipfel in Deutschland wiedermal so grandiose Ergebnisse gebracht hat (sic!), hat sich die österreichische Regierung scheinbar genötigt gefühlt, selbst etwas zu verlautbaren:
- Österreichweit können Gemeinden und Städte zukünftig ihre Busspuren für Elektroautos freigeben
- die 400 Autobahnkilometer mit Tempobeschränkungen nach dem Luftreinhaltegesetz (Tempo 80 oder Tempo 100) dürfen von Elektroautos zukünftig mit 130 befahren werden. Beispielsweise im Inntal oder um die größeren Städte.

Als Elektroautos gelten in Österreich übrigens nur Fahrzeuge mit grüner Nummer - Fahrzeuge mir REX oder PlugIns können keine grüne Nummer bekommen. Ob ausländische E-Fahrzeuge auch von den Tempolimits ausgenommen sind, ist mir nicht bekannt - vielleicht übers E-Kennzeichen?

Die Busspuren freizugeben finde ich schlecht.
Die Freigabe des Tempolimits wird aber sicher einige Verbrennerfahrer/Pendler nachdenklich machen.
Sehe schon Horden von Teslafahrern an langsamen Audis vorbeibrettern

[Helfried]

Das mit den Busspuren ist eh nur theoretisch erlaubt und in Wien etwa nicht möglich. Schon allein deshalb, weil die Busspuren eigene Ampelanlagen haben mit Symbolen, die die PKW-Fahrer gar nicht kennen.

[Rockatanski]

Wieder ein Grund mehr, etwas neidisch zu unserem Nachbarn zu schielen....

[AbRiNgOi]

Das mit den Busspuren ist eh nur theoretisch erlaubt und in Wien etwa nicht möglich. Schon allein deshalb, weil die Busspuren eigene Ampelanlagen haben mit Symbolen, die die PKW-Fahrer gar nicht kennen.

Und die Taxi Fahrer sind darin ausgebildet? Fahrradfahrer?
Wenn, also wirklich nur hypothetisch, wenn die grüne Mitregierung (die, wie ich auch denke, dass das Fahrzeug an sich in Wien das Problem ist und nicht die Artt des Antriebes) da zustimmt, werden doch nur die Spuren frei gegeben, wo jetzt schon Taxis und Fahrradfahrer vorfahren.
(Warum hat der Chef von einer bekannten Süßwarenfabrik in Wien eine eigene Taxigesellschaft mit nur einem Wagen? ... um die Busspuren verwenden zu können !)

Allerdings: Wenn man dann dort die EVs fahren lässt, wäre es mit dem Zeitvorteil auch vorbei. Das macht null Sinn.
Natürlich könnte man in Wien gratis parken lassen, aber auch wieder nur 3 Stunden, sonst funktioniert die Wiener Parkraumbewirtschaftung nicht. Die anderen Städte in Österreich haben das aber schon ohne Bundesregierungsbeschluss umgesetzt (Korneuburg, Mödling, Graz...)
Höhere Geschwindigkeit auf der Autobahn? wird nicht funktionieren, der motorische dritte Spur Fahrer wird dann auf der dritten Spur 100 fahren, dass macht der jetzt auch schon, weil schneller darf er halt nicht...
Was Sinn machen würde, aber das ist für Deutschland geplant, die Autobahnmaut zumindest billiger oder gleich nach Abgasmesswerten zu bepreisen.
Das einzige was ich in Österreich besser finde als in Deutschland: ein Porsche Hybrid hat in Österreich kein Elektrofahrzeugkennzeichen und Höchstgeschwindigkeit 130. (+10/-30)

[Helfried]

Und die Taxi Fahrer sind darin ausgebildet? Fahrradfahrer?

Die Taxler fahren eher nach Gefühl.

Gelten für die eigentlich die Busampeln oder die "normalen" Ampeln? Oder gibt es keine Busampeln auf Busspuren, wo auch Taxler und Motorräder fahren dürfen?

[AbRiNgOi]

Ich sehe immer weniger Bus Ampeln in Wien, nur dort, wo die Einfahrt der Busse aus einer eigenen Richtung oder gegen die Einbahn in den Verkehr zurückgeführt werden, wie zum Beispiel am Verteilerkreis Favoriten von der Grenzackerstrasse kommend, nicht aber bei den normalen Busspuren welche für Taxi und/oder Fahrräder frei gegeben worden sind wie beim Hauptbahnhof oder Laxenburger Allee.

[Basslo]

Finde diese Maßnahmen ziemlich armselig von unserer Regierung. Kann mir doch keiner erzählen dass man wegen diesen Zuckerl jetzt mehr E-Autos verkauft. Das schürrt nur mehr unmut gegen E-Autofahrer im Straßenverkehr...

Viel besser wäre gewesen man sitzt sich mit den großen Supermarktketten zusammen und einigt sich darauf dass es bei jedem Supermarkt 4-5 Ladestationen gibt, am besten in der Nähe vom Haupteingang. Dies würde viel mehr bewegen. Die E-Mobilität rückt mehr ins Rampenlicht und es fällt mehr auf, da fast jeder regelmäßig in einem Supermarkt einkaufen geht. DIe Leute reden drüber und fangen an sich dafür zu interessieren.
Das große Problem ist ja das viele Leute nicht aufgeklärt sind wie der aktuelle Stand von den E-Autos bereits ist und von der Infrastruktur.
Viele mit denen ich rede waren noch der Meinung dass es keine Autos über 200 km Reichweite gibt, man nirgends laden kann und sie noch viel teurer sind.
Dass sich da in den letzten 2 Jahren massiv viel getan hat, bekommen wir E-Freaks mit, aber nicht die Allgemeinheit.
Eine staatliche TV Werbung für E-Autos wär ja mal was, wo kurz und knackig der Stand der Dinge präsentiert wird.
Mit sowas würde man was bewegen.

Heute war übrigens in der Plus City Pasching ein VW Elektromobilitäts-Stand draußen wo man sich informieren konnte und jederzeit Probefahrten mit E-Golf und E-Up machen konnte. Die hatten nur BEV's da stehen, locker 10 Stk.
Sowas fand ich cool.

[eNico]

Das mit dem Unmut gegen die Elektromobilisten sehe ich auch so, wenn sie den Bussen die Spur verstopfen.
Ladesäulen würde ich möglichst weit weg vom Eingang bevorzugen: beim ALDI Süd sind die Ladesäulen am weitest entfernten Platz - dort stellt sich nie ein Verbrenner hin. Beim Billa ist die Ladestation direkt beim Eingang - dort steht immer ein Auto - aber kaum ein elektrisches.
Interessant ist wirklich, daß das Thema Elektromobilität so eine Blase ist (nicht in Bezug aufs Platzen, sondern die Abgrenzung). Die Entwicklung der vergangenen Jahre ist an vielen vorbei gegangen - und Herstellern wie Audi ist das meiner Ansicht nach bewusst und es soll möglichst lange so gehalten werden - deshalb will Audi wohl den etron nicht beim Händler hinstellen, sondern nur auf Bestellung via Internet ausliefern. Daß Elektroautos zwischenzeitlich bereits die "besseren" Autos sind, soll sich möglichst lange nicht rumsprechen. Darum erwarte ich auch exponentielles Wachstum, weil es sich per Mundpropaganda verbreiten wird.

[mobafan]

Ich finde den Luft-100er ziemlich nervig. Als ich im September in Tirol war, fand ich es ziemlich nervig, dass man von Innsbruck bis Kufstein auf einer nahezu geraden Autobahn mit 100 langbummeln muss. Irgendwas läuft da gehörig schief - mir kann keiner erzählen, dass die Luft da im Tal so schlecht ist, dass mit einer Beschränkung auf 100km/h etwas gewonnen wird. Vor allem außerhalb der Stadtlagen.

Selbst wenn ich da 130 hätte fahren dürfen mit E-Kennzeichen: Man kann es nicht. Da die anderen Verkehrsteilnehmer langsam sind und sich dann auf der rechten Spur der LKW mit 94 km/h bewegt und links daneben der PKW mit 100km/h. Wo soll ich dann noch 130 fahren? Das ginge maximal auf Autobahnen mit 3 Spuren/Richtung, wenn dann die linke Spur für den Allgemeinverkehr gesperrt würde mit "Elektroautos frei" (Ähnliches gibt es ja in den USA in Ballungsgebieten: Spuren, die nur von Fahrgemeinschaften (mindestens 3 Personen im Wagen), Elektroautos usw. verwendet werden dürfen. Warum nicht auch in Europa?)

[MaXx.Grr]

Die Geschwindigkeit geht quadratisch in den Verbrauch / Schadstoffausstoß ein - insofern bringt eine um 23 Prozent reduzierte Geschwindigkeit rechnerisch 40 Prozent weniger Ausstoß...

Ich finde Die Idee eAutos auf den wegen Luftverschmutzung in ihrer Geschwindigkeit reduzierten Strecken zu bevorzugen gut. Das merken die Leute... Auch wenn's nur streckenweise und zu Nebenzeiten funktioniert - Nicht jeder fährt zu den Hauptzeiten.

Die Busspuren sind - wie ihr schon sagt - ganz selten geeignet zusätzlichen Verkehr aufzunehmen. An den Haltestellen steht man dann ja auch wieder hinter dem Bus und wartet bis alle ein ins ausgestiegen sind... Dann kann ich ja gleich in den Bus einsteigen...

Grüazi MaXx