Hybriden, der tödliche Mittelweg?

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Hybriden, der tödliche Mittelweg?

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  • Jogi
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In der allergrößten Not
führt der Mittelweg zum Tod.


Momentan zeichnet sich bei den Herstellern ein deutlicher Trend zur Hybridisierung, mit und ohne Plug, ab.
Reine E-Autos bleiben weiterhin Exoten, "Studien", und Ankündigungen.

Die "Argumente" der Hersteller sind manchmal mehr als hanebüchen.

Ich bin ziemlich frustriert, was diese Modellpolitik angeht.
Hybriden, wie sie momentan angeboten und angekündigt werden, dienen nicht dazu, die E.-Mobilität voranzubringen, sondern sie zementieren den Status der herkömmlichen Verbrennungsmotoren.
Mit diesen Modellen im Portfolio können die Hersteller noch viele Jahre (Jahrzehnte?) Hubkolbenmotoren verbauen und sich dennoch ein "elektrisch-grünes Mäntelchen" umhängen.
Der Abschied vom Öl wird damit nicht befördert, sondern im Gegenteil, über Jahrzehnte verschleppt!

Es ist ganz offensichtlich, dass das E.-Auto mit allen Mitteln behindert werden soll, solange es noch eine Chance gibt, die alten Strukturen in eine Zukunft zu retten, in der wegen immer knapper werdender fossiler Brennstoffvorräte diese gefährdet und durch eine neue Technologie abgelöst werden könnten.
Eine Technologie, die eben genau diese etablierten Markt- und Machtstrukturen in's Straucheln bringen kann, weil im wahrsten Wortsinne ihr "Treibstoff" (Strom) zunehmend dezentral und unabhängig bereitgestellt werden kann.

Das kann nicht im Interesse des Großkapitals sein!
Man braucht hier nicht einmal eine Allianz der Autohersteller mit den Mineralölkonzernen zu konstruieren, allein die Schnittmengen der Interessen der Financiers reichen aus.

Wenn der Einzelne energieautark wird, ist das für die Kapitalmächtigen das Horrorszenario schlechthin.

(Ähnlich sieht's bei der Nahrungserzeugung und beim Trinkwasser aus, da rollt was auf uns zu, was sich nur die Wenigsten vorstellen können! Aber dies nur nebenbei.)


Gruß Jogi
Als Junge dachte ich, ich werde mal ein alter, weiser Mann.
Jetzt schaut, was aus mir wurde: Ein alter, weißer Mann.
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Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

lingley
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Jogi - :applaus:
nun ist Dir auch mal der "Hals" geschwollen.
Ja, so ist's es geht nicht's vorran.
Ob der angelaufene Umsteuerungsprozess bei der Nutzung fossiler Energieträger im Sinne des Klimaschutzes das Problem ausreichend lindern wird, könnte auch davon abhängen, welche menschlichen Potentiale in dieser Frage überwiegen: Der individuelle Hang zu optimistischer, illusionsbehafteter Selbsteinschätzung und Zukunftserwartung oder ein aufklärerisches Denken, das den „Schatten der Zukunft“ zu einem grundlegenden Maßstab für das Handeln in der Gegenwart macht. Quelle

Was will uns der böse Onkel damit sagen - Die Gattung Mensch investiert lieber nichts in die Zukunft, wenn schnelle Belohnungen in kurzen Zeitabständen winken. Die Masse der ewigen "Rentabilitäts- und Schnäppchenjäger" halt.
Ebenso der schnelle Profit einzelner Machthaber und das festhalten am bewährten Melkmuster an der Masse ist der Deal.
"Genetischer Fehler" in der Anlage Homo.
Wir (Gattung Mensch) fahren mit Vollgas, na gut jetzt halt Hybrid, auf die Wand zu.
Links von der Mitte auf dem Trittbrett stehen so bekloppte Ökospinner wie hier im Forum und heben ab und zu die Stimme und den Finger.
Was interessiert das den Lenker und die Profiteure ? Ist doch geil Vollgas geradeaus !!!
Die Schei.. ist doch, das alle im selben Hybriden sitzen, und die die endlich Aussteigen wollen, werden vertröstet , verschaukelt, hingehalten, für Dumm verkauft, verarsch...
"Hybride Technik" - mir kommt dazu der Begriff "B(K)rückentechnologie" in den Sinn, was für ein Unwort !
Mut beweisen so wie Musk in USA, das fehlt hier in Europa !!!
Hier wartet man ab was die anderen machen, wenn's schief geht heist's "Das haben wir doch schon immer gewusst"
und wenn's "gefährlich" wird kauft man den Laden einfach auf, Weg isser - Weiter machen !

vg lingley

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

Guy
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Ja und nein.

Für mich sind Hybride der Weg zum reinen Elektroauto. Dass die Entwicklung derzeit so ausschaut, dass man nicht den direkten Weg wählt, sondern den Umweg über den Plug-In Hybrid, ist bei den derzeitigen Zahlen mehr als verständlich.

Als Beispiel einfach mal die Zahlen von Q4 für den Leaf: Oktober 96, November 31, Dezember 30

Wenn man jetzt auch sieht, dass der gewerbliche Anteil an diesen Zulassungen bei etwa 80 bis 90 Prozent liegt, dann dürfte ein nicht unerheblicher Anteil dieser Fahrzeuge noch bei den Händlern auf dem Hof stehen.

Das zeigt doch vor allem eines, der Massenmarkt ist einfach noch nicht da. Aber gerade diesen Markt suchen doch die großen Konzerne, das haben sie schon immer.

Wer den Grund der derzeitigen Entwicklung also nur bei den OEMs sucht, der macht es sich in meinen Augen zu einfach. Zu einem funktionierenden Markt braucht es immer zwei Parteien. Die zweite Seite, der Kunde, zeigt allerdings einfach kein Interesse.

Der Markt entwickelt sich derzeit allerdings ganz ok. Ich hatte selbst zwar mehr als 37 Prozent Steigerung erwartet und eher auf eine Verdoppelung gehofft, wenn es bei diesen Steigerungen für die nächsten Jahre bleibt, sehe ich nicht kommen, dass es sich ein Automobilkonzern leisten kann auf diesem Markt nicht mitzuspielen.

Mit Hybrid, Plug-In Hybrid, Elektroantrieb, in Zukunft vlt. auch noch Wasserstoff, hat der Kunde immer bessere Möglichkeiten, den für sich besten Antrieb zu wählen. Natürlich wird da auch der reinen E-Antrieb um Marktanteil kämpfen müssen, für den Kunden ist das jedoch eine super Situation.

Guy

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

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Guy hat geschrieben:Ja und nein.


Das zeigt doch vor allem eines, der Massenmarkt ist einfach noch nicht da. Aber gerade diesen Markt suchen doch die großen Konzerne, das haben sie schon immer.

Wer den Grund der derzeitigen Entwicklung also nur bei den OEMs sucht, der macht es sich in meinen Augen zu einfach. Zu einem funktionierenden Markt braucht es immer zwei Parteien. Die zweite Seite, der Kunde, zeigt allerdings einfach kein Interesse.

Guy
Für einen Massenmarkt braucht es aber auch ein entsprechendes Angebot. Und das gibt es bis dato nicht! Man hat derzeit eine Handvoll E-Fahrzeuge zur Auswahl die preislich alles andere als attraktiv sind. Ich kann den Autofahrern nicht vorwerfen sie kaufen keine EV`s wenn ich keine vernünftigen Angebote habe.
Das erste massentaugliche Fahrzeug ist in meinen Augen der ZOE. Hier stimmen Preis-Leistungsverhältnis und man erhält ein innovatives Produkt. Ich hoffe die Zulassungszahlen Ende 2013 und 2014 geben mir Recht.
Wenn sich der ZOE auch nicht in großer Stückzahl verkauft dann wird es in den nächsten Jahren wieder finster mit der E-Mobilität.

Tom
ZOE INTENS bis 07/2017 / ZOE BOSE bis 09/2021 / derzeit Tesla X seit 09/2016 + Model 3 seit 09/2020 + Model Y seit 09/2021

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

Guy
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Wenn ein 37.000 Euro Auto nur etwa 50 bis 80 mal von Privatleuten gekauft wird, zeigt das für mich ganz deutlich, dass es kein nennenswertes Interesse an Elektroautos gibt. Da werden ganz andere Autos in vielfachen Stückzahlen verkauft.

Da reden wir noch nicht mal von einem Massenmarkt, sondern einfach davon, dass sich noch nicht mal Enthusiasten, die nicht auf den letzten Euro schauen müssen, für ein E-Auto interessieren. Der Markt derer müsste doch deutlich größer als 50 Fahrzeuge pro Jahr sein.

Wenn es ein deutliches Interesse an Elektroautos gäbe, müsste sich auch ein Leaf deutlich besser verkaufen, meiner Meinung nach.

Ich bin mir jedoch sicher, dass das Interesse in den nächsten Jahren langsam aber stetig steigen wird. Vielleicht etwas zu langsam für die großen Hersteller, diese Lücke werden dann jedoch kleinere Anbieter schließen, da bin ich mir sicher. Insgesamt sehe ich die ganze Sache auf einem guten Weg. Von einem deutlichen Interesse in der Masse sind wir jedoch noch ein weites Stück entfernt.

Guy

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

lingley
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Wenn es ein deutliches Interesse an Elektroautos gäbe, müsste sich auch ein Leaf deutlich besser verkaufen, meiner Meinung nach.
Autokauf ist AUCH eine emotionale Sache.
Außer dem Geldbeutel entscheidet auch das Bauchgefühl und vor Allem "das Auge kauft mit" !
Wenn man den Geschmack der Masse NICHT trifft, gepaart mit hohem Anschaffungspreis und eingeschränktem Leistungsumfang ist ohne Anschubfinanzierung wie in Norwegen ein Auto wie z.B. der Leaf nicht zu verkaufen.
mMn. trifft hier der ZOE voll ins schwarze und erfüllt alle Bedingungen und wie Öko-Tom schon sagte,
die Angebote wie der ZOE fehlen oder sind NICHT AUF DEM MARKT zur VERFÜGUNG.

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

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Korrekt, der ZOE ist das erste Auto im gesamten Markt, was die üblichen Anforderungen befriedigen kann.

Sorry, der Leaf ist ein gutes Auto, aber er ist POTTHÄSSLICH! Da muss man schon arger Idealist sein, um dafür die 37.000 auf den Tisch zu legen. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis jedenfalls niemanden, der den auch nur im Ansatz "schön" findet! Wie bereits gesagt wurde, gehören zum Autokauf und -fahren Emotionen dazu!
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

Guy
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BuzzingDanZei hat geschrieben:Sorry, der Leaf ist ein gutes Auto, aber er ist POTTHÄSSLICH!
Das mag ja sein, aber selbst dann müsste er sich besser verkaufen. Geschmäcker sind schließlich verschieden.

Wenn der Markt tatsächlich Elektroautos fordert, dann müsste sich der Leaf alleine schon mangels Alternativen gut verkaufen, das tut er aber nicht.

Ich kann die Zahlen jedenfalls nicht anders deuten.

Bitte meine Aussagen nicht als schlechtreden deuten, darum geht es mir nicht. Ich versuche nur den Markt realistisch einzuschätzen und kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass er noch lange nicht da ist, wo ich und die meisten hier ihn erhoffen.

Guy

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

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Als ich den Leaf das erste mal gesehen habe, hab ich gedacht: "Was für eine Körperverletzung für die Augen!"
Ich dachte, wenn alle Elektroautos so aussehen, dannw warte ich mal noch schön mit der Elektromobilität.
Gleiche Gedanken hatte ich beim Fluence: "Was für ein Opa-Auto!". Bin ihn dann aber aus reiner Neugier auf das elektrische Fahren einfach mal Probe gefahren. War toll und hat mein Interesse an der Elektromobilität überhaupt erstmal geweckt. Aber da dachte ich, ich warte besser noch. Das Ergebnis war dann die Bestellung des ZOE. Ich glaube, so erging es bisher vielen Menschen, was meiner Meinung nach EINER der Gründe für den schlechten Absatz der E-Mobile ist.

Wer recht hat, wird sich nächstes Jahr sehen, wenn wir Verkaufszahlen der kommenden attraktiven haben. ZOE, VW e-Up!, Focus und i3.
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P

Re: Hybriden, der tödliche Mittelweg?

axlk69
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:D Da darf ich mich ja auch mal wieder zu Wort melden und auf meinen alten Thread "Hybrid, der Notnagel der Autoindustrie" hinweisen, der ebenfalls das gleiche Thema bedient!

Bin auch immer noch der Meinung, dass Hybrid nur für einen Vorteile bringt: Nämlich für die Autoindustrie!
Ein Gutes kann ich diesen Fahrzeugen aber abgewinnen. ;)
Wer heute aus Angst vor Reichweitennöten zum Plug In Hybrid greift, wird in den nächsten Jahren den Vorzug eines Elektroantriebes zu geniesen lernen und feststellen an wie vielen Tagen im Jahr, er schon mit den gammligen E Reichweiten dieser Fahrzeuge sein Auslangen findet! :geek:

Und wenn eben dieser Plug In Hybrid Fahrer in sagen wir mal 5 Jahren sein nächstes Auto kaufen will?
Und wenn er dann am Markt ausreichend "reine" E Alternativen mit Reichweiten fernab der 300 km findet?
Und wenn er dann auch noch ein wenig Grips hat, dann wird sein "Nächster" wohl ein
Rein Elektrischer werden.

Wenn auch übers Hintertürchen wird der E Antrieb auf diese Art doch seinen Einzug auf unsere Straßen finden und die Automobilindustrie kann noch ein paar Jährchen an Verbrennerteilen und Servicekosten verdienen.
Bis dahin finden Sie sicher neue Einnahmequellen und lassen vielleicht einen echten Start der E-Mobility zu!
Oktober 2012 bis Oktober 2014 Renault Fluence Z.E.
Oktober 2014 bis Tesla Model 3: Opel Ampera
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