Henne-Ei Problem

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Henne-Ei Problem

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  • Thorsten
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Was wird zuerst da sein ?
Eine flächendeckende Infrastruktur für die E-Mobilität oder
Batterien die eine Reichweite ermöglichen, die genau diese
Infrastruktur überflüssig macht ?

Seit geraumer Zeit hadere ich mit der (von mir selbst auch immer
vorgebrachten) Forderung zum Ausbau des Ladesäulennetzes.
Vor zwei Jahren hatte ich im Umkreis von 50 Kilometern 5 oder 6
Lademöglichkeiten zur Verfügung. Jetzt sind es 41.
Wie viele davon brauche ich ? Eigentlich keine. Ich fahr da ran,
wenn sich die Gelegenheit ergibt um den (noch) kostenlosen Strom
abzugreifen. Oder um einfach zu testen ob die Säulen funktionieren.

Meine nächste Lieblingssäule stände bei Kilometer 101. Beim nächsten
E-Auto stände die nächste Lieblingssäule wohl bei Kilometer 201.
Also, Teslas Strategie der (Fern)Reiserouten verstehe ich ja noch.
Aber brauchen wir wirklich vor jeder popeligen Rathaustür und jeder
gehobenen Pommesbude eine, wenn nicht gar zwei oder drei Ladesäulen ?
Gerade auch unter dem Gesichtspunkt, dass diese Ladesäulen bei
Weiterentwicklung der Batterien bei gleichzeitigem Preisverfall
derselben in ein paar Jahren nicht mal mehr für Pedelecs interessant
sind ?

Fragen über Fragen.

Thorsten
Und im Übrigen glaube ich an das reine E-Auto. Hybride sind eine vorübergehende Erscheinung.
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Re: Henne-Ei Problem

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Das mit den vielen Ladestationen und Normen ist ein Irrsinn.

Es kann nur über stärkere Batterien funktionieren, oder nicht.
Tesla S 100D M3P BMW i4 M50
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Re: AW: Henne-Ei Problem

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  • Kelomat
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Vielleicht ist in 100km Entfernung ein genau so denkender E-Mobilist. Der ist froh darüber das du so aktiv warst und es Ladesäulen bei dir gibt.
Genau so froh wirst du über die Säulen sein die er nicht braucht...

Wenn die Akkus größer werden ist es trotzdem angenehm wenn du mal 200km wohin fährst und dort Strom bekommst...
Hauptauto: Hyundai Ioniq Österreichischer Style
Zweitauto: Nissan Leaf 2012er mit isolierter Heizung
Sonst keine fossile Dreckschleuder zur Fortbewegung ;)

Reserviert: Sono Motors Sion

Strom kommt von der PV-Anlage ca. 25kWp mit Speicher

Re: Henne-Ei Problem

tom
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So sehe ich das auch Thorsten. Lademöglichkeiten bei Einkaufszentren oder auf Städtischen Parkplätzen, werden mittelfristig nicht mehr ausgebaut werden. Man kann sich ohnehin nicht sicher sein, ob man an denen überhaupt laden kann. Und eine unsichere Säule ist KEINE Säule. Sorry.
Was es braucht sind Schnelladestationen entlang der Haupt-Verkehrswege. Der Rest wird zuhause geladen. Wenn dann irgendwann einmal die Laternenparker auf den E-Zug aufspringen, wird es andere Lösungen geben müssen. Zum Beispiel persönlich reservierte Parkplätze der Stadt mit Stromanschluss. Oder die Akkus sind so gut, dass einmal in der Woche 15 Minuten Schnellladung genügt.

Gruss Thomas
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Re: Henne-Ei Problem

lingley
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Der Versorgungsradius den jeder für sich selbst um seine Heimat zieht, bringt einem bei Fernreisen mit 22kW Akku wenig.
Ich habe nicht gezählt dürften aber so 9-10 sein und .... ich tanke meist Zuhause.
Im Moment schießen mehr und mehr e- Fz mit dazugehörigen Bürgermeistersàulen aus dem Boden, weil politisch so gewollt und gefördert.
Ein Ausbau von Rapidladesäulen auf Fernstrecken im Abstand von 50 -70 km wäre mir als Verbrennungsloser persönlich viel wichtiger.
Ein grosser Akku ist schön, aber ob und wann er kommt und was die Kosten sind ?
Mein jetziges Profil kenne ich, da reicht der momentane Akku zu 90% aus ...und der Rest ?
Ja ja, wenn die 43er AC Schnelllader mal da stünden wo man sie benötigt :roll:

Re: Henne-Ei Problem

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lingley hat geschrieben: Mein jetziges Profil kenne ich, da reicht der momentane Akku zu 90% aus ...und der Rest ?
Ja ja, wenn die 43er AC Schnelllader mal da stünden wo man sie benötigt :roll:
Bei 43kW + 25kWh kann man ja schon fast an Fernreisen denken. Nicht komfortabel, aber es ginge grundsätzlich mal. Bei 50kWh + 50kW siehts dann schon besser aus und 75kWh + 100kW geht dann in Richtung Möglichkeiten, wie beim Verbrenner.

Den großen Akku braucht man, damit auch ein großmaschiges Netz reicht, bzw man so selten außerhalb von Zuhause laden muss, dass das Netz auch gar nicht mal so fürchterlich wichtig ist. Bei 300km Reichweite müsste ich nur selten eine Fahrt zum Laden unterbrechen, oder würde das dann tun, wenn ich mit dem Diesel auch anhalte...dann zwar nur zum Kaffee trinken und alten Kaffee entsorgen und nicht zum tanken, aber nach 250-300km halte ich meist mal an, auch weil die Konzentration nachlässt.
Wenn dann Schnellladung mit richtig bums zur Verfügung steht, kann man ja auch >1000km Entfernungen angehen wie heute auch. Bei Strecken >750km versuche ich ohnehin, eine Übernachtung einzubauen.

Wenn man nun echte 250km zur Zwischenladung schafft und 500km am Tag fährt, ist das ja auch nur noch ein Ladestop. Nur darf der halt maximal eine Stunde dauern, damit das für die Masse akzeptabel ist.
tom hat geschrieben: Lademöglichkeiten bei Einkaufszentren oder auf Städtischen Parkplätzen, werden mittelfristig nicht mehr ausgebaut werden. Man kann sich ohnehin nicht sicher sein, ob man an denen überhaupt laden kann. Und eine unsichere Säule ist KEINE Säule. Sorry.
Was es braucht sind Schnelladestationen entlang der Haupt-Verkehrswege. Der Rest wird zuhause geladen. Wenn dann irgendwann einmal die Laternenparker auf den E-Zug aufspringen, wird es andere Lösungen geben müssen.
Genau so stelle ich mir das vor.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Henne-Ei Problem

zitic
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Das geht sicherlich Hand in Hand. Momentan liegen wir ja primär beim Heimlade-Pendlerbereich. Wenn die Reichweite dann größer wird und man weiter in die Ferne schweift und den Verbrenner in Breite ersetzen soll wird das schnelle auswärtige Laden immer wichtiger. Und da reicht es dann nicht hier und da ein paar Lader zu haben, die man auch noch gezielt ansteuern muss. Für den Alltag werden dann auswärtige Ladestellen beim Einkauf etc. wahrscheinlich wirklich wieder uninteressanter und viele packen das Kabel gar nicht erst aus. So erlebe ich das bei einem Bekannten mit seinem Model S. In bekannter EV-Nerd-Manie wird zwar jede neue Ladesäule mal angetestet, aber danach ist das in der Regel auch gegessen. Er meint, dass er an vier seiner regelmäßigen Anlaufstellen für Einkauf etc. 22kW-Typ-2 (wo es sich also auch schon ein wenig lohnt auf die schnelle)-Ladestellen hat, die aber schon gar nicht mehr nutzt. Wenn die Lader Normalität werden und viele für lau wegfallen, wird sich der Trend wohl noch verstärken.

Ein anderen Thema sind die Lader für Menschen in Wohnungen ohne eigenen festen Stellplatz. Da braucht es dann wohl doch ein paar mehr Laternen-Lader. Das ändert sich ja mit größeren Reichweiten nicht. Wobei man dann natürlich potentiell auch seltener ans Netz muss und so weniger Ladestellen ausreichen, die man z.B. nur einmal die Woche anläuft(wenn man nicht ohnehin bei der Arbeit laden kann - arbeiten schließlich nicht alle beim ZDF :lol: ).

Re: Henne-Ei Problem

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  • arthur.s
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Ok ich kann die Argumente mit den Akkugrößen ja nachvollziehen werfe aber jetzt wohl was provokantes in den Ring.

Wieso gibt es in fast jeder Stadt/jedem größeren Dorf eine Tankstelle für die alte Antriebstechnik. Die haben doch auch Reichweiten von 400 - 1000km.

Gruß

Arthur

Re: Henne-Ei Problem

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arthur.s hat geschrieben:Wieso gibt es in fast jeder Stadt/jedem größeren Dorf eine Tankstelle für die alte Antriebstechnik. Die haben doch auch Reichweiten von 400 - 1000km.
Weil die wenigsten User ihre Verbrenner über Nacht auf dem heimischen Stellplatz volltanken können.

Re: Henne-Ei Problem

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Habt Ihr mal ein paar Zahlen nur rein theoretisch hochgerechnet? Gehen wir nur mal davon aus, die E-Mobilität wird salonfähig, und z.B in NRW wächst der E-Pkw-Bestand auf 30% der zugelassenen Fahrzeuge. Dann bewegen wir uns in Größenordnungen von rund 3.Millionen E-Fahrzeugen. Gehen wir jetzt davon aus, das in der Urlaubszeit - ich setzte jetzt mal 100 kWh Akkus als Stand der Technik voraus - rund 25% ihre Fahrt in den Urlaub mit diesen Fahrzeugen antreten. Dann bewegt sich eine E-Karavane von rund 750.000 Fahrzeugen Richtung Urlaubsziel los.

Auf die Ladeinfrastruktur bin ich gespannt, um diese Masse zu bewältigen. Und das ist

a) ein Bundesland und das sind

b) noch sehr bescheidenen Zahlen im Verhältnis zum Gesamtmarkt.

Selbst wenn man die durch 4 teilt, da ja nicht alle in die gleiche Gegend fahren sind wir immer noch bei 190.000 E-Fahrzeugen die nach rund 400 km eine Lademöglichkeit benötigen. Auch wenn die nicht zur gleichen Zeit losfahren, ergibt sich immer noch ein immenses Ladevolumen von Minimum 8.000 Fahrzeugen wenn man sie auf 24 Stunden verteilt, oder 16.000 Fahrzeuge bei realistischeren 12 Stunden. Selbst wenn man hergeht und sagt, gut wir teilen die Reichweite so auf, dass alle gleichmäßig verteilt auf 100 km nachladen, landen wir bei 12 Stunden immer noch bei 4.000 Fahrzeugen bzw. 2.000 Fahrzeugen in 24 Stunden pro Ladepunkt.

Klar hinken die Zahlen etwas, denn nicht jeder fährt am gleichen Tag los, aber die üblichen Bettenwechsel in den Urlaubsregionen lässt da kaum eine Anfahralternative. Und es fahren ja dann nicht nur Urlauber aus NRW sonder auch noch aus anderen Bundesländer und dem benachbarten Ausland. An den berüchtigten Konten im Süddeutschen Raum kann das dann richtig lustig werden.

Selbst normale Autobahntankstellen sind in der Hauptreisezeit überlastet und da geht der Tankvorgang noch relativ schnell. Beim E-Fahrzeugen sollten wir da mehr von 40 Minuten + ausgehen. D.h max. können dort 36 Fahrzeuge pro Ladepunkt in 24 Stunden vollgeladen werden. Das bedeutet eine Infrastruktur von rund 55 Ladepunkten vorzuhalten und das eigentlich alle 100 km. Selbst die Tesla SC's sind da nur der Tropfen auf den heißen Stein. Bei der tollen CCS Magistrale München Leipzig sollte man da lieber den Mantel des Schweigens drüber hängen.

Ich denke da muss noch viel Gehirnschmalz investiert werden um einen reibungslosen E-Verkehr auf unseren Straßen zu bewerkstelligen. Ich sehe da schon die Autoreisezüge der Bahn eine Renaissance erleben. :)

Juergen
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