Hamburger Hafen – „Stille Riesen“ mit Ökostrom

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Hamburger Hafen – „Stille Riesen“ mit Ökostrom

dkt
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SZ Seite 18 vom 24. April 2014

Mit Wechselbatterien von – sage und schreibe – 360 kWh und 20 Stunden kontinuierlichem Einsatz, werden jetzt, zunächst 10 Transportroboter, im Containerhafen, vollautomatisch tätig.

Die Bundesregierung fördert dieses Projekt mit 10,5 Mio. Euro. Ziel ist es, vor allem mit den Wechselbatterien, den Strom dann aufzunehmen, wenn der Wind einmal bläst und die Sonne hinter den Wolken hervorkommt. Also, das Überangebot aus reinem Ökostrom wird damit dann eingefangen wenn es da ist und sorgt für 100% Ökoenergie im Schwerlasttransport.

Schönheitsfehler ist noch, dass die ersten 10 Transporter Bleibatterien haben, aber bereits die nächsten zwei sind mit Li-Ionen-Batterien ausgestattet.

Der Hafenbetreiber (HHLA) rechnet damit, dass das System einmal zur Gänze umgestellt, nicht nur einen erheblichen Beitrag, zum Schließen der Zeitlücke, zwischen Ökostromangebot und Verbrauch beiträgt, sondern sich auch noch betriebswirtschaftlich rechnet. Die Fahrzeuge werden deutlich günstiger arbeiten, so der Vorstand Herr Behn.
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Re: Hamburger Hafen – „Stille Riesen“ mit Ökostrom

TeeKay
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Das ist schön. Doch besser wäre es, wenn sie das Geld in Stromanschlüsse für die Schiffe investiert hätten, damit die nicht ihre wirklich dreckigen Diesel während der Liegezeit laufen lassen müssen. Jetzt stromern zwar die bisher schon vergleichsweise sauberen Container-Transporter herum, nebenan wird aber das Schadstoff-Äquivalent von einer Million PKW weiter betrieben.

Re: Hamburger Hafen – „Stille Riesen“ mit Ökostrom

dkt
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TeeKay hat geschrieben:Das ist schön. Doch besser wäre es, wenn sie das Geld in Stromanschlüsse für die Schiffe investiert hätten, damit die nicht ihre wirklich dreckigen Diesel während der Liegezeit laufen lassen müssen.
Da sprichst Du etwas an, was die Bundesregierung schon längst aufnehmen sollte.

In Verbindung mit den Wechselakkulagern, sollte soviel Wind- und Sonnenstrom bei Überangebot gelagert werden, dass auch die Schiffsdiesel abgeschaltet werden können. Ich gehe einmal davon aus, dass das zukünftig Teil des Projektes wird.

Problem ist, der Bedarf an sich. Der ist mit Sicherheit ein Vielfaches des Transportsystems.

Doch läßt sich das sicherlich über den Zwangsanschluss einerseits (Schiffsdiesel muß ausgeschaltet werden) und den Preis für die kWh regeln. Der Gewinn des Systems liegt dann auch noch in dem Ladezeitpunkt der Wechselakkus, der den überschüssigen Ökostrom, entweder zum Nulltarif aufnehmen kann, oder im Extremfall auch noch dafür bezahlt wird.

Zur vorzuhaltenden Wechselakkukapazität bleibt noch zu bemerken:

Diese muss sehr groß sein, denn nicht nur das Schiff braucht am Liegplatz Strom, sondern auch die pausenlos be- und entladenden Schwertrransporter und, um das Sahnehäupchen aufzusetzen, auch die Be- und Entladekräne wären gute Abnehmer für den gespeicherten Ökostrom.

Der gute Nebeneffekt wäre, bei dieser Größenordnung von Akkuzellen, wird es bald unzähliche Willstädt (Leclanché) geben, denn der Bedarf ist riesig. Riesig ist auch die Chance für die Titanat-Chemie, denn wenn die ersten 10 Schwertransporter 360 kWh Bleibatterien vertragen, dann kann das Titanat locker mithalten und ist sogar langlebiger und leichter.

Re: Hamburger Hafen – „Stille Riesen“ mit Ökostrom

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Zum Anschließen der Schiffe ans Stromnetz gibt es auch schon einige Versuche. Auch da ist HH schon drann und will in den Kreutzfahrtterminal anfangen.
Da gibt es aber dasselbe Problem wie beim EV; der Stecker
Gruß Bernd
Hyundai Kona (64/19er), 60,000 km, Kona (64/21er) 30.000 km
Leaf Tekna: 108.000 km Erfahrung/verkauft :-)
In Planung: Ford Streetka-E-Roadster.

Re: Hamburger Hafen – „Stille Riesen“ mit Ökostrom

zitic
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Akkus dafür wären dann wohl aber auch eine andere Dimension. Und das optimale sind solche Ansätze auch nicht. Letztlich müssen dann immer so große Kapazitäten extra vorhanden sein, dass eine Betrieb immer sichergestellt ist. Da sind dann flexible Verbraucher wo möglich direkt am Netz sicherlich erst einmal die bessere Wahl. Und beim Kreuzfahrtterminal wäre in der stationären Anwendung wieder Blei und andere Techniken wie NaS mit wenig Energiedichte im rennen.
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