Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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eDEVIL hat geschrieben:Von den Kosten je "glücklichen eAuto-Fahrer" ist so eine Supermarktlösung optimal.
Die Nebenkosten bei der Installation am normalen Straßenrand sind extrem.
Wenn man da einfach mal für 5 Doppelsäulen 22KW an die Wand nagelt, kostet das pro Ladepunkt weniger als die hälfte, als wenn man 3,7kW an den Straßenrand stellt.
Ah, da hast Du die Frage beantwortet, die ich an Karlsson gerichtet hatte. Allerdings bleiben es insgesamt zu wenige Ladepunkte, als dass bei einer nennenswerten Marktdurchdringung mit E-Autos wirklich jeder Pendler zuverlässig laden könnte. Die wollen alle morgens zur Arbeit und stürmen dann die Supermarktparkplätze?

Die billigere Lösung ist nicht immer die bessere. IMO kommt man an der teureren nicht vorbei. Bezogen auf eine "ausreichende" Anzahl an Ladepunkten ist sie übrigens vielleicht sogar doch günstiger.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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iOnier hat geschrieben:Die wollen alle morgens zur Arbeit und stürmen dann die Supermarktparkplätze?
Kommt natülrich individuell auf die zu fahende Pendelstrecke an. Kaum jmd. wird morgens laden wollen.
kann aber durchaus eine option für einen Single oder Kinderlosen sein, sein Frühstück nicht zu hause zu zelebrieren, sondern an einem kostenlosen 22KW Lader und das gesparte Geld in den Aufpreis für den Kaffee im Cafe zu stecken.

Wenn man mal von verbreiteten max 40km Pendelstrecke je Richtung aus geht, kann man mit nem R90/Q90 alle zwei Tage entspannt nach der Arbeit laden.
Alle 2 Tage passt auch gut zum Sport. Wenn das Fitnesscenter 22kW Ladepuntke anbietet, kann man da in 2h den 41er fast voll machen.
Wer kürze Pendelstrecken hat entsprechend weniger häufig oder kürzer.
Wenn der Lidl in der nähe der Kita ne 22kW hätte. Könnte ich dort locker jeden Tag 20min laden ohne mich zu verbiegen. Die abholung dauert eh so lange und wenn ich noch eine Kleinigkeit ein kaufen werden da schnell 40min draus.
iOnier hat geschrieben:Wenn E-Mobilität so weit in der Gesellschaft angekommen ist, dass die 10 Ladestellen einigermaßen genutzt würden, dann hat sich eh jeder seine Lademöglichkeiten erschlossen und die 10 Ladepunkte am Supermarkt braucht keiner mehr wirklich.
nicht jeder hat die Möglichkeit einen Ladepunkt zu schaffen. Mit steigender Verbreitung und steigenden Akkugrößen verschiebt sich dann die Nutzung. Wer zu Hause laden kann und sich bzgl. LAdezeitpunkt nicht anpassen möchte, um etwas Geld zu sparen, der läd eben dann meist zu hause.

Wenn man mal vergleicht, was ein tripple kostet, kann man dafür problemlos eine 22 KW Doppelsäule aufbauen und den Strom auf 10 jahre verschenken und ist immer noch kostengünstiger als an einem Tripple mit fairem Minutenpreis
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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eDEVIL hat geschrieben:
iOnier hat geschrieben:Die wollen alle morgens zur Arbeit und stürmen dann die Supermarktparkplätze?
Kommt natülrich individuell auf die zu fahende Pendelstrecke an. Kaum jmd. wird morgens laden wollen.
Dann hast Du die "Lade-rush-hour" eben abends ...
Die Situation, dass man weder zu Hause noch am Arbeitsplatz laden kann ist heute noch eher die Regel als die Ausnahme, jedenfalls für Mietwohner und Laternenparker im städtischen Bereich. Von denen wird doch nur eine Minderheit nachts um 23:00 Uhr, wenn wenig los ist, noch mal schnell laden fahren. Zumal die Standorte bei den Supermärkten oft auf die Öffnungszeiten beschränkt sind. Gut, nehmen wir an, die meisten werden nicht morgens laden wollen. Dann stehen sie abends vor einer Schlange an den paar Ladestellen, haben keinen Bock zu warten und verschieben das auf den Weg morgens zur Arbeit. Die gleiche Idee hatten aber auch viele andere ... das Problem wird sich auf 2 Tageszeiten minimal entzerren, aber nicht lösen.
Wenn man mal von verbreiteten max 40km Pendelstrecke je Richtung aus geht, kann man mit nem R90/Q90 alle zwei Tage entspannt nach der Arbeit laden.
Den muss der Fließbandarbeiter erst mal finanzieren (können / wollen).
Wenn der Lidl in der nähe der Kita ne 22kW hätte. Könnte ich dort locker jeden Tag 20min laden ohne mich zu verbiegen.
Ja, Du. Ihr geht hier immer alle von Euch selbst aus und denkt nicht an andere Lebenssituationen.
nicht jeder hat die Möglichkeit einen Ladepunkt zu schaffen.
Eben, und die paar, die man an Supermärkten schaffen könnte reißen das nicht 'raus. Deswegen muss man das Problem anders lösen. Just my 2 ct.
Gruß
Werner
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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iOnier hat geschrieben: Dann weißt Du ja, wo Dich der Schuh drückt. Jetzt denke auch noch mal an andere Menschen in anderen Situationen.
Da gehöre ich wohl nächstes Jahr vielleicht 4-5 Monate selbst zu wenn unser Haus renoviert wird und mein Parkplatz vermutlich in der Zeit wegfällt.
iOnier hat geschrieben: Die anderen ziehen aber nicht nach, solange es keine Lademöglichkeiten für sie gibt. Du bleibst im Henne-Ei-Problem gefangen.
Es reicht wenn erstmal die übrigen Leute kaufen, damit ist das Henne-Ei Problem schon gelöst.
iOnier hat geschrieben:Wenn 50% oder mehr der vorhandenen Parkplätze mit einer Lademöglichkeit ausgestattet wären?
Unbezahlbar und pure Ressourcenverschwendung!!!
Da sind 10 Schnelle Ladeplätze ein Stück weiter besser. Da sind 3 Supermärkte, ein Drogeriemarkt, mehrere Cafes, 2 Blumenläden, 2 Apotheken, 1 Friseur, 3 Bäcker, 1 Lottoladen, 1 Sportstudio, 1 Schuh- und Schlüsselmann...
Da kriegt man die Zeit sinnvoll genutzt. Mit einem Ampera-E 60kWh und 50kW 1x die Woche die Erledigungen da machen - passt! Bitte mit Zeit/Strom Mischtarif, so dass man schön bis 95% laden kann zu vertretbare Preisen und trotzdem keiner auf die Idee kommt, den Wagen da noch 2 Stunden vollgeladen stehen zu lassen.
Das wäre deutlich billiger als 50 Säulen, von denen immer 49 von Verbrennern zugeparkt sind. Zudem kann man noch mal recht spontan 100km Reichweite laden, wenn ich doch eben noch zu meinen Eltern will. Mit nem Schnarchladerparkplatz geht das nicht.
iOnier hat geschrieben:Und wenn Du ein besonders langes Ladekabel hast käme sie an 100%.
Ich schätze total mein 2m Kabel, weil das nie auf den Boden hängt und ich nicht, wie beim Renault Notladeklabel das schmutzige Ding immer noch aufwickeln muss.
iOnier hat geschrieben:Bevor sie sich ein E-Auto kaufen wollen und müssen sie wissen: "das geht für mich!".
Richtig. Das wäre hier aber nicht gegeben mit 50% Säulen. Hier stehste auch mal komisch auf der Ecke, weil sonst alles voll ist. Glaub es einfach mal.
Der Parkplatz müsste einem schon exklusiv zur Verfügung stehen, dann wäre das eine Lösung.
iOnier hat geschrieben:Genau deswegen schlage ich ja vor, in Wohngebieten viele kleine preisgünstige Ladepunkte zu installieren.
Die sind aber nicht preisgünstig. Stecker und Kabel Kosten, Zugangssystem kostet....und vor allem kommen bei vielen Ladepunkten viele Erdarbeiten zusammen. Bei einem Schnelllader mit 10 Plätze ist das wesentlich effektiver.
iOnier hat geschrieben: Warum, wenn genug öffentliche Lademöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden? Fahrzeuge mit kleinem Akku sind am günstigsten (von daher: massentauglichsten) und auch ökologisch am sinnvollsten (geringstmöglicher Ressourcenverbrauch für den angestrebten Zweck).
Es ist unbequem und Fahrzeuge mit vielen Einschränkungen werden eher nur als Zweitfahrzeuge gekauft.
Gerade meine Nachbarb hier in der Stadt kommen von überall her, die Familie ist oft mehrere Hundert Kilometer weg.
iOnier hat geschrieben:Umdenken. Und wirtschaftlicher denken. Bei wirklichen Langstrecken (also für mich z.B. Urlaubsfahrten ab 8-900, spätestens ab 1000 km) ist Bahn oder Flugzeug bequemer und sicherer.
Ich bin Gleitschirmflieger, möchte ich meine Ausrüstung mitnehmen und will mein Auto vor Ort benutzen können. Mit der Bahn in das alles ein großes Drama, selbst wenn ich das Auto nicht vor Ort bräuchte. Es bietet sich auch nicht an, mit dem Flieger nach Füssen zu fliegen.
iOnier hat geschrieben: Für das Geld, das ich beim Kauf eines billigen Kleinwagens nur zum Pendeln gespart habe, kann ich einiges an Bahnfahrkarten kaufen.
Hilft mir genau nichts, um kurzfristig spontan meine Fluggebiete zum Motorfliegen zu erreichen. Abgesehen davon ist das "teure" Fahrzeug mit viel Platz auch zB einfach ein Skoda Fabia Kombi.
iOnier hat geschrieben:Ich hab' selber einige Zeit in einer deutschen Gr0ßstadt gelebt und nicht verstanden, wie man da ein eigenes Auto haben wollen konnte. Es gab einen gut ausgebauten ÖPNV, der mich zuverlässig überall hin gebracht hat.
It depends....der Bus hält 150m von meiner Tür und die U-Bahn bei der Arbeit. Dafür muss ich aber noch 2x umsteigen und brauche doppelt so lange wie mit dem Auto oder Pedelec.
Im Winter hat der Bus gern Verspätung und dann darfst Du 30 Minuten auf die nächste S-Bahn warten....ich bloß popelige 8km!!!
iOnier hat geschrieben: Wie willst Du die Marktbetreiber dazu animieren, 5 Wallboxen à 2 Typ2-Dosen aufzustellen zuzüglich der Investition ins Lastmanagement? Zur Zeit erschließen sie sich damit keinen nennenswerten Kundenkreis über das hinaus, was ihnen ein einfacher Anschluss schon bringt.
Was soll denn der "einfache Anschluss" sein? Typ2 mit 3,7kW ist doch rausgeworfenes Geld. Wenn ich irgendwie kostendeckend arbeiten will, dann muss über die Infrastruktur richtig viel drüber laufen.
Ich sehe da leider keine großen Möglichkeiten, irgendwen zu animieren bei den aktuell wenigen E-Autos, wenn nicht über Förderungen. Aber das, was Du vorschlägst, scheint mir noch wesentlich teurer und weniger wirksam zu sein.
iOnier hat geschrieben: Und mir darum, dass man dies während des Schlafs tut :-)
Man schläft aber schlecht. wenn man drum bangt, wo man morgen wieder Strom herkriegt.
iOnier hat geschrieben:IMO zu schnell (so man den Weg über die Brücke PHEV überhaupt gehen will). Wer würde sich heute ein PHEV mit 51 km el. Reichweite kaufen, wenn er weiß, dass ihm der Hersteller in gut einem Jahr eins mit wenigstens 76 und in gut 2 Jahren eins mit wenigstens 126 km anbieten muss? Der Markt wäre die nächsten 3 Jahre ziemlich tot.
Darauf wird es hinaus laufen. Die Hersteller haben das so verpennt, dass die E-Autos schon bald da sind wenn die ersten überzeugenden PHEV kommen.
Aber warum heute 51km? Warum nicht nicht heute 126km?
iOnier hat geschrieben:Die wollen alle morgens zur Arbeit und stürmen dann die Supermarktparkplätze?
Nö, die fahren Mittwoch nach der Arbeit noch beim Einkauf laden, weil sie wissen, dass es sonst am Freitag eng werden könnte. So mache ich das auch öfter und muss es nächstes Jahr vielleicht ja auch ein paar Monate ausschließlich machen.
Das funktioniert.
eDEVIL hat geschrieben: Wenn man mal von verbreiteten max 40km Pendelstrecke je Richtung aus geht, kann man mit nem R90/Q90 alle zwei Tage entspannt nach der Arbeit laden.
Mit dem Q90 müsste ich nur alle 1,5-2 Wochen laden und hab in der Nähe meiner Arbeit eine 43kW Säulen, wo ich auch mal nach Feierabend kurz was nachfülle. Mache ich heute auch schon so für spontane etwas längere Strecken. Wenn die 43er besetzt ist, fahre ich ein Stück weiter, wo mehrere 22er sind.
iOnier hat geschrieben: Zumal die Standorte bei den Supermärkten oft auf die Öffnungszeiten beschränkt sind.
Nur bei kostenlosen Säulen.
iOnier hat geschrieben:... das Problem wird sich auf 2 Tageszeiten minimal entzerren, aber nicht lösen.
Mein Kollege geht oft um 3, ich oft erst nach 7....das passt schon.
Ich hab auch hin und wieder mal mittags in der Pause geladen.
iOnier hat geschrieben: Den muss der Fließbandarbeiter erst mal finanzieren (können / wollen).
Stimmt. Aber weniger Auto geht auch nicht. Gerade nicht wenn der mit einem Auto hinkommen muss.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Karlsson hat geschrieben:Es reicht wenn erstmal die übrigen Leute kaufen, damit ist das Henne-Ei Problem schon gelöst.
Nein, denn die Lademöglichkeiten wachsen nicht "von selbst" nach. Also wäre nach "erstmal" erst mal Schluss. Und an "wenige Schnellladestationen leisten das Gleiche wie viele Schnarchlader" glaube ich nicht. Zentrale Ladeorte erzeugen zusätzlichen Verkehr (genau wie Tankstellen Tankverkehr erzeugen) und die Nutzbarkeit ist durch Gedränge in Stoßzeiten eingeschränkt (auch das kennt man von klassischen Tankstellen).
Das wäre deutlich billiger als 50 Säulen, von denen immer 49 von Verbrennern zugeparkt sind.
Dann hättest du genau die 50. ja für Dich. Und zugleich eine Situation, in der Dein Nachbar sehen würde, dass es mit dem Herrn Karlsson klappt und er selbst auch fast jede Nacht sein Auto vor einer Lademöglichkeit stehen hat. Und das halte ich auch für einen ganz wesentlichen Aspekt: dass die Leute das vor Ort sehen, wie das ganz easy funktioniert. Die öffentlichen Ladestationen werden immer noch für exotisch angesehen und man weiß nicht, wie das wirklich funktioniert, das macht alles so einen komplizierten Eindruck. Wenn man aber zu Hause beim Nachbarn sieht, wie der einfach einstöpselt und sonst nichts weiter machen muss als mit einem Kärtchen oder einem Schlüsselanhänger vor der Ladestation zu wedeln, dann merken sie, wie einfach das ist.
Zudem kann man noch mal recht spontan 100km Reichweite laden, wenn ich doch eben noch zu meinen Eltern will. Mit nem Schnarchladerparkplatz geht das nicht.
Das kann man aber am nächsten Schnelllader an (oder in der Nähe) der Strecke eh.
Richtig. Das wäre hier aber nicht gegeben mit 50% Säulen. Hier stehste auch mal komisch auf der Ecke, weil sonst alles voll ist. Glaub es einfach mal.
Mal: glaub' ich ja. Und? Wenn Du eh nicht jede Nacht laden musst ist das doch auch kein ernstes Problem. Und den Supermarkt um die Ecke gibt es ja durchaus auch noch.
Die sind aber nicht preisgünstig. Stecker und Kabel Kosten, Zugangssystem kostet....und vor allem kommen bei vielen Ladepunkten viele Erdarbeiten zusammen. Bei einem Schnelllader mit 10 Plätze ist das wesentlich effektiver.
Erdarbeiten lassen sich gering halten: ein Loch am Hauptverteiler-Anschluss, ab da mit der Bodenrakete von Loch zu Loch, wo die Anschlüsse hin sollen. Die ganze Straße aufbuddeln muss man ja heute nicht mehr. Fundament: brauchst Du für einen kleinen Pfosten eigentlich gar nicht - den kannst Du mehr oder weniger auf eine Gehwegplatte schrauben. Zugangssystem? also bitte. Pro Pfosten ein EVSE-Ladekontroller mit RFID-Leser für 2 Typ2-Anschlüsse sowie einen FI Typ B - für das Geld eines einzigen 50 kW-Schnellladers kannst Du davon eine Menge aufstellen. Zumal die Stückkosten noch fallen werden, wenn erst mal Großaufträge für die Dinger laufen.
Gerade meine Nachbarn hier in der Stadt kommen von überall her, die Familie ist oft mehrere Hundert Kilometer weg.
Und wie oft fährt man da wirklich hin im Jahr? Die Leute, die das wirklich oft machen, OK, für die ist E-Mobilität dann vielleicht halt (noch) nichts.
Ich bin Gleitschirmflieger, möchte ich meine Ausrüstung mitnehmen und will mein Auto vor Ort benutzen können. Mit der Bahn in das alles ein großes Drama, selbst wenn ich das Auto nicht vor Ort bräuchte. Es bietet sich auch nicht an, mit dem Flieger nach Füssen zu fliegen.
Du stellst wieder Deine persönliche Situation in den Vordergrund. Aber ich sag' doch nicht, dass Du Dir statt einer Zoe einen Drilling hättest kaufen sollen. Ich sage nur, dass für viele Leute ein Drilling völlig genügen würde (Lademöglichkeit vorausgesetzt) mit etwas Überlegung. Für andere genügt halt eine Zoe und sie brauchen keinen Tesla (natürlich mit jeweils wieder anderen Anforderungen an die Ladeinfrastruktur. Aber auch ein Tesla ist für Schnarchladen nachts und Schnellladen unterwegs ausgelegt). Wieder andere bräuchten einen Tesla, wenn sie elektrisch mobil sein wollen. Und können ihn sich nicht leisten, so dass sie erst mal beim Verbrenner bleiben. Ist halt so.

[gut ausgebauter ÖPNV]
It depends....der Bus hält 150m von meiner Tür und die U-Bahn bei der Arbeit. Dafür muss ich aber noch 2x umsteigen und brauche doppelt so lange wie mit dem Auto oder Pedelec. Im Winter hat der Bus gern Verspätung und dann darfst Du 30 Minuten auf die nächste S-Bahn warten....ich bloß popelige 8km!!!
Da wir aktuell nicht nur von persönlichem Verhalten sprechen, sondern auch von öffentlicher Infrastruktur: dann liegt da der Hase im Pfeffer. Als ich noch in Berlin gelebt habe war es eigentlich genau gar kein Problem (außer vielleicht zu exotischen Tageszeiten und nach jwd) jeden Ort der Stadt in vernünftiger Zeit mit U-/ S-Bahn und / oder Bus zu erreichen. Meist schneller als mit Auto plus Parkplatzsuche plus Fußweg vom (oft dann doch nicht so nah gefundenen) Parkplatz zum Ziel.
Also: Deine Stadt hat ihre Infrastruktur in Bezug auf ÖPNV nicht im Griff. Vielleicht schafft sie es stattdessen mit wohnortnahen Ladepunkten ;)
Was soll denn der "einfache Anschluss" sein?
Damit meinte ich an dieser Stelle einen einzigen zentralen Ladepunkt egal welcher Leistung. Mit vielleicht 2 Anschlüssen, aber eben nicht 50.
Man schläft aber schlecht. wenn man drum bangt, wo man morgen wieder Strom herkriegt.
Und sehr gut wenn man weiß, dass das Auto währenddessen in Ruhe auflädt :-)
Darauf wird es hinaus laufen. Die Hersteller haben das so verpennt, dass die E-Autos schon bald da sind wenn die ersten überzeugenden PHEV kommen. Aber warum heute 51km? Warum nicht nicht heute 126km?
Weil Du die "mehr als 50 km el. Reichweite" in Deinem "Stufenplan" so als erste von mehreren Stufen gefordert hast. Da habe ich dann mal modelliert, worauf das IMO hinauslaufen würde.
Nö, die fahren Mittwoch nach der Arbeit noch beim Einkauf laden, weil sie wissen, dass es sonst am Freitag eng werden könnte. So mache ich das auch öfter und muss es nächstes Jahr vielleicht ja auch ein paar Monate ausschließlich machen. Das funktioniert.
Wie gesagt: das funktioniert nur, solange noch wenige Leute dies tun. Wir wollen doch aber, dass es mehr werden. Und dann wird genau dies genau nicht mehr funktionieren IMO.
Mein Kollege geht oft um 3, ich oft erst nach 7....das passt schon.
Ja, Dein Kollege und Du. Was ist mit Deinen anderen nächsten 100 Nachbarn? Wenn die mal zum größten Teil elektrisch mobil sein sollen?

[Zoe noch zu teuer]
Stimmt. Aber weniger Auto geht auch nicht. Gerade nicht wenn der mit einem Auto hinkommen muss.
Du hast ein vernünftiges Hobby und sitzt nicht das Wochenende über als couch potatoe vor dem Fernseher. Und Deine Nachbarsfamilie besucht vielleicht wirklich jedes Wochenende die 300 km entfernte Oma.
Aber die meisten fahren halt 1-2 mal im Jahr weiter weg als zur Arbeit oder zum nächsten Ikea. Dafür braucht man doch nicht wirklich ein Auto mit mehr Reichweite. Das ist nämlich teurer zu finanzieren als zu den wenigen Gelegenheiten einen Mietwagen zu nehmen.
Ich weiß, und ich habe es an anderer Stelle auch schon erwähnt: rein wirtschaftliche Aspekte sind nicht alles beim Autokauf. Aber ein bisschen sollte man den Verstand schon einschalten. Genau deswegen ist es ja bei mir der Drilling geworden - weil ich als mein Benz schrottreif war überlegt habe:
- ich brauche keine 1,5 t Limousine um meinen Arsch von zu Hause zur Arbeit und zurück zu bewegen
- eine zuverlässige Reichweite von 50 km auch im Winter genügt dafür ebenfalls völlig (und die hat sogar ein Drilling auch in vielen Jahren absehbar noch)
- ich muss dann zwar täglich (oder wenigstens jeden 2. Tag abends zum Laden einstöpseln, aber das kann ich ja zu Hause (Achtung: Knackpunkt!) und dafür muss ich nie wieder zur Tanke fahren (und ich für meine Person empfinde genau das als einen Riesenvorteil, den ich so nicht hätte, wenn ich immer zu einer Schnellladesäule fahren müsste).
Für mich ist gerade das einer der großen Vorteile an der E-Mobilität: dass ich mir keine Gedanken um das Tanken oder Laden an einem anderen Ort als zu Hause und mit einem wie auch immer gearteten Abrechnungssystem machen muss. Zu Hause ankommen, einstöpseln. Morgens ausstöpseln, losfahren. Und das war's. Immer genug Ladung für meine Zwecke.
Gruß
Werner
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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Wir sind wieder mal Schlusslicht...
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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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iOnier hat geschrieben: Nein, denn die Lademöglichkeiten wachsen nicht "von selbst" nach.
Doch, wenn die Nachfrage da ist. Die Förderungen können nur ein Anschub sein, den Rest muss der Markt selbst regeln.
iOnier hat geschrieben:Zentrale Ladeorte erzeugen zusätzlichen Verkehr
Nein, da die Leute, die solche Umwege hätten, davon Abstand nehmen. Man integriert das eher in seinen Alltag mit geringem Umweg.
iOnier hat geschrieben:Dann hättest du genau die 50. ja für Dich.
Als Steuerzahler geht mir da das Messer in der Tasche auf. 98% einer teuren Infrastruktur bleiben völlig nutzlos. Solange wir auch nur einen Euro Staatsschulden haben, will ich das nicht.
iOnier hat geschrieben: Das kann man aber am nächsten Schnelllader an (oder in der Nähe) der Strecke eh.
Unnötiges Zwischenladen ist doch doof, vergeudete Zeit. Am Ende noch mit Umweg, auf jeden Fall braucht man aber extra Zeit zum Starten und Beenden der Ladung. Mit Pech ist die Infrastruktur noch gerade belegt. Wenn die Strecke ohne Zwischenladung erreichbar ist, ist das eindeutig vorzuziehen.
iOnier hat geschrieben: Und den Supermarkt um die Ecke gibt es ja durchaus auch noch.
Eben! Der ist die Lösung für den Übergang. Die Säulen an jeder Ecke können nicht aus Steuermitteln kommen.
iOnier hat geschrieben:Erdarbeiten lassen sich gering halten: ein Loch am Hauptverteiler-Anschluss, ab da mit der Bodenrakete von Loch zu Loch, wo die Anschlüsse hin sollen. Die ganze Straße aufbuddeln muss man ja heute nicht mehr. Fundament: brauchst Du für einen kleinen Pfosten eigentlich gar nicht - den kannst Du mehr oder weniger auf eine Gehwegplatte schrauben. Zugangssystem? also bitte. Pro Pfosten ein EVSE-Ladekontroller mit RFID-Leser für 2 Typ2-Anschlüsse sowie einen FI Typ B - für das Geld eines einzigen 50 kW-Schnellladers kannst Du davon eine Menge aufstellen. Zumal die Stückkosten noch fallen werden, wenn erst mal Großaufträge für die Dinger laufen.
Ich glaube Du hast da falsche Vorstellungen. Ich stelle mir vorm Supermarkt keine 20x 50kW DC Säulen vor, sondern 20x Typ2 22kW + 2x 100kW DC.
Die Laternenparker kommen um den 22kW 3 Phasenlader eh nicht drum herum, wenn sie sich nicht mit DC komplett versorgen können (aua, teuer!) oder beim Arbeitgeber AC 8 Stunden am Tag laden können.

iOnier hat geschrieben: Und wie oft fährt man da wirklich hin im Jahr? Die Leute, die das wirklich oft machen, OK, für die ist E-Mobilität dann vielleicht halt (noch) nichts.
20x im Jahr ist nicht ungewöhnlich.
iOnier hat geschrieben: Du stellst wieder Deine persönliche Situation in den Vordergrund. Aber ich sag' doch nicht, dass Du Dir statt einer Zoe einen Drilling hättest kaufen sollen.
Wenn Du die Zeit hast, kann ich Dir auch noch die Situationen meiner Freunde und Kollegen schildern, wo viele auch Hobbies haben oder 2 Kinder aufwärts. Die haben meist mindestens einen Kombi. Gerne auch einen Sharan oder Bus. Von meinen ehemaligen Schulfreunden sind die meisten weit übers Land verstreut, die Familien sind komplett woanders.
Auch die Paare neigen eher dazu, sich bei nur einem Auto einen Kombi zu kaufen, weil es einfach häufiger Situationen gibt, wo der einfach praktisch ist.
iOnier hat geschrieben:Aber auch ein Tesla ist für Schnarchladen nachts und Schnellladen unterwegs ausgelegt).
Viele Teslafahrer betonen die Wichtigkeit des 3 Phasen Laders, der inzwischen leider auf 16,5kW kastriert wurde. Aber auch das liegt noch weit über der meisten "Konkurrenz".
iOnier hat geschrieben:Also: Deine Stadt hat ihre Infrastruktur in Bezug auf ÖPNV nicht im Griff. Vielleicht schafft sie es stattdessen mit wohnortnahen Ladepunkten ;)
Die Öpnv Infrastruktur ist in Hannover schon ok, aber es ist halt einfach nicht einfach, gute Verbindungen von jedem Punkt zu jedem anderen einzurichten. Kollegen von mir müssen gar nicht umsteigen, da passt das perfekt.
Die fahren dann aber übrigens trotzdem Kombi, wenn auch nicht unbedingt zur Arbeit.
iOnier hat geschrieben:Und sehr gut wenn man weiß, dass das Auto währenddessen in Ruhe auflädt :-)
Wie der Junkie, der sich gerade nen Schuss gesetzt hat, aber noch nicht weiß, wo er den für morgen her kriegt... :lol:
iOnier hat geschrieben:Ja, Dein Kollege und Du. Was ist mit Deinen anderen nächsten 100 Nachbarn? Wenn die mal zum größten Teil elektrisch mobil sein sollen?
Das passiert nicht über Nacht und dann entwickeln sich auch die Lademöglichkeiten von allein. Ums Eck ist zB ein Garagenhof. Ich hätte dort auch eine Garage haben können, hab aber abgelehnt, weil unter anderem kein Strom vorhanden war.
Der Vermieter ist dafür inzwischen aber sensibiliert, hat inzwischen selbst mehrere E-Autos und ich war wohl der erste Mieter, der seinen persönlichen Parkplatz mit einer Steckdose ausgerüstet hat.
iOnier hat geschrieben:Und Deine Nachbarsfamilie besucht vielleicht wirklich jedes Wochenende die 300 km entfernte Oma.
Vielleicht ist die auch nur 100km weg, aber die ruft auch spontan an und braucht Hilfe und die 2 Kinder musste vorher noch in der Kita aufgabeln. Und zwar mit dem Kram, den die an dem Tag gebastelt haben.
=> Kombi macht Sinn
=> Schnelle Ladung macht Sinn
=> großer Akku macht Sinn
=> Range Extender macht Sinn
iOnier hat geschrieben: ich muss dann zwar täglich (oder wenigstens jeden 2. Tag abends zum Laden einstöpseln, aber das kann ich ja zu Hause (Achtung: Knackpunkt!) und dafür muss ich nie wieder zur Tanke fahren (und ich für meine Person empfinde genau das als einen Riesenvorteil, den ich so nicht hätte, wenn ich immer zu einer Schnellladesäule fahren müsste).
Schön für Dich, dass das so komfortabel ist. Ich muss aber dann morgens im Schneematsch mein nasses 5m Kabel aufrollen...ich habe Null interesse, das jeden Tag zu tun, wenn auch einmal die Woche reicht.
iOnier hat geschrieben:Weil Du die "mehr als 50 km el. Reichweite" in Deinem "Stufenplan" so als erste von mehreren Stufen gefordert hast. Da habe ich dann mal modelliert, worauf das IMO hinauslaufen würde.
Das sind nur MINDESTanforderungen für eine Förderung.
Ein Hersteller, der von 12 bis Mittag denken kann, sollte auch etwas nach vorne schauen.
iOnier hat geschrieben:Wie gesagt: das funktioniert nur, solange noch wenige Leute dies tun. Wir wollen doch aber, dass es mehr werden. Und dann wird genau dies genau nicht mehr funktionieren IMO.
Bei mehr Nachfrage ist es kein Problem, die Lademöglichkeiten zu erweitern. Man kann die Kabel schon bei der Ernstinstallation vorsehen und dann bedarfsgerecht ausbauen.
Aber das muss sich dann zunehmends selbst tragen.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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electricity hat geschrieben:Wir sind wieder mal Schlusslicht...
Wenn man die zahlreichen anderen Länder hinter uns weglässt, ja, dann sind wir Schlusslicht.

Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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iOnier hat geschrieben:Erdarbeiten lassen sich gering halten: ein Loch am Hauptverteiler-Anschluss, ab da mit der Bodenrakete von Loch zu Loch, wo die Anschlüsse hin sollen. Die ganze Straße aufbuddeln muss man ja heute nicht mehr. Fundament: brauchst Du für einen kleinen Pfosten eigentlich gar nicht - den kannst Du mehr oder weniger auf eine Gehwegplatte schrauben. Zugangssystem? also bitte. Pro Pfosten ein EVSE-Ladekontroller mit RFID-Leser für 2 Typ2-Anschlüsse sowie einen FI Typ B - für das Geld eines einzigen 50 kW-Schnellladers kannst Du davon eine Menge aufstellen.
Richtig, aber die 22KW Variante kostet kaum mehr als das gleiche in 3,7 kW
Da kann man dann statt 10x 3,7 kW Doppelsäule für weniger Geld 6x22 kW Doppelsäule aufstellen
Selbst wenn nur 50% der Ladenden volle 22kW Nutzen können, schafft man da deutlich mehr durchsatz.
Mit 3,7 kw müsste man 6x so lange laden d.h. bei Einkauf o.ä. ist das kaum zu schaffen.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: Kommt der Umstieg auf Elektro schneller als gedacht ?

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eDEVIL hat geschrieben: Richtig, aber die 22KW Variante kostet kaum mehr als das gleiche in 3,7 kW
Das bezweifle ich. Da kaum ein Stromanschluß so potent ist, mußt Du gleich wieder in Lastmanagement u.ä. investieren. Das treibt die Kosten.

Gruss
Umbi
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