Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

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Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

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Seit ich elektrisch unterwegs bin, interessiere ich mich auch für die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens. Mein primäres Ziel ist die Nutzung der Fahrbatterie zur PV-Eigenverbrauchsoptimierung inklusive Rückspeisemöglichkeit (Vehicle2Home). Darüberhinaus wäre ich auch bereit, bei entsprechender Gegenleistung an von außen gesteuertem netzdienlichen Laden teilzunehmen (Vehicle2Grid). Ich halte die Nutzung von E-Fahrzeugen zur Netzstabilisierung für einen wichtigen Baustein der Energiewende. Mehrere Forschungsprojekte dazu sind mir bekannt, eine bezahlbare käufliche Lösung für V2H scheint es allerdings noch nicht zu geben. Es geistert immer eine schwammige Aussage herum, dass das aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei. Genaues konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.

Heute bin ich auf den Link zum Ergebnis des Projekte INEES („Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen“) gestoßen, das von VW, Fraunhofer, Lichtblick und SMA durchgeführt wurde. Eine Flotte von 20 eUPs wurde per CCS über eine von SMA entwickelte Wallbox an den Lichtblick Schwarmdirigenten gekoppelt und so netzdienlich geladen und entladen. Unter https://www.lichtblick.de/privatkunden/ ... mobilitaet ist das Projekt beschrieben und der sehr interessante komplette 105-seitige Forschungsbericht verlinkt. Ich habe ihn bisher nur überflogen. So weit ich es bisher gesehen habe, sind da auch die Rechtshindernisse und empfohlene Anpassungen beschrieben.

Direkter Link zum Forschungsbericht INEES
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Re: Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

TeeKay
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ev4all hat geschrieben:eine bezahlbare käufliche Lösung für V2H scheint es allerdings noch nicht zu geben. Es geistert immer eine schwammige Aussage herum, dass das aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei. Genaues konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.[/url]
e8energy DIVA gibt es seit 2014. Was bezahlbar ist, liegt im Auge des Betrachters. Angeboten wird sie jedenfalls, also kann es keine rechtlichen Probleme geben.

Re: Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

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  • ev4all
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TeeKay hat geschrieben:e8energy DIVA gibt es seit 2014. Was bezahlbar ist, liegt im Auge des Betrachters. Angeboten wird sie jedenfalls, also kann es keine rechtlichen Probleme geben.
Die DIVA kenne ich. Dass sie angeboten wird, heißt m.E. nicht, dass es keine rechtlichen oder regulatorischen Probleme geben kann. Es heißt noch nicht mal, dass sie überhaupt schon jemand im Einsatz hat.

Der Studie habe ich bisher entnommen, dass es prinzipiell möglich ist, aus der Fahrzeugbatterie ins Netz einzuspeisen. Die regulatorischen Rahmenbedingungen stellen allerdings derzeit ein wirtschaftliches Hindernis dar. Auf diversen Messen in den letzten Jahren habe ich auf den Ständen von Nissan und Mitsubishi schon V2H-Geräte gesehen. Warum gibt es die noch nicht zu kaufen?

Dazu kommt noch die Frage nach der Garantie auf die Fahrzeugbatterie, die nun zusätzliche Zyklen macht und vielleicht nicht mehr die garantierten xx000 km oder Jahre hält.
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Re: Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

TeeKay
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Jeder Heimspeicher speist ins Netz ein - du nimmst nur zeitgleich die gleiche Menge Energie in deinem Haus ab, so dass bilanziell dann nichts ins Netz kommt. Welchen Unterschied sollte es machen, ob die speisende Batterie in einem Auto oder in einem Plastikgehäuse im Keller sitzt? Theoretisch kannst du aber auch deinen Batteriespeicher über den Solarwechselrichter ins Netz entladen und dafür die Einspeisevergütung kassieren => V2G.

Dass Nissan das V2H-Gerät in Europa nicht anbietet, könnte daran liegen, dass Nissan jetzt selbst einen Heimspeicher vertreibt. Den würde man sich ja kannibalisieren. Der Heimspeicher kostet ähnlich viel wie das V2H-Gerät (4800$), hat aber nur 4,2kWh.

Die e8energy DIVA ist übrigens auch nur ein umgelabeltes Produkt von IKS Japan. Die hatten da bis 2015 ein Förderprojekt in Höhe von 1 Mrd US-Dollar für Ladeinfrastruktur, wozu auch V2H-Geräte zählten.

Elektrofahrzeuge als Stütze der Netzstabilisierung

Sombrero361
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Der Absatz von Elektroautos geht in Deutschland nur langsam nach oben. Dabei hätten die Fahrzeuge das große Potential, auch die Energiewende voranzubringen. Eine Untersuchung von Volkswagen, Lichtblick, SMA und dem Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik hat ergeben, dass es technisch möglich ist, die Batterien von Elektrofahrzeugen ins Stromnetz einzubinden und so Netzschwankungen auszugleichen.

Fahrer von Elektroautos mussten für den Test allerdings gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen. Unter den jetzigen Rahmenbedingungen ist ein solches Modell zudem nicht rentabel, heißt es im jetzt vorgelegten Abschlussbericht.

http://energyload.eu/stromspeicher/elek ... lisierung/
Zuletzt geändert von Anonymous am Fr 26. Aug 2016, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Mit einem der Bestandsthreads vereinigt

Re: Elektrofahrzeuge als Stütze der Netzstabilisierung

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Woran erinnert mich das doch gleich... Demand Response. Schön, diese Parallelforschung.
ZOE Intens Q210 2013-2018
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MG4 Comfort seit 03/2023
ZOE-Blog | MG4-Blog

Re: Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

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Seit einiger Zeit beobachte ich die Netz-Einspeisung aller deutschen Kraftwerke und den Verbrauch und was damit zusammenhängt im Agorameter:
https://www.agora-energiewende.de/servi ... 0.08.2019/
Man kann dort z.B. aktuell sehen, dass die Kohlekraftwerke auf rund ein Viertel ihrer Leistung, die sie während der Woche hatten, untergeregelt wurden, weil, wie an jedem Wochenende, der Verbrauch um rund ein Viertel runtergeht und starker Wind angekündigt war. AKW wurden so gut wie nicht runtergeregelt. Das konnte aber nicht vermeiden, dass heute um 14:00 h der Preis auf - (minus!) 50 €/MWh gefallen ist, d.h pro MWh wurden noch 50 € draufgelegt, damit nur jemand ihn abnimmt. Das waren vor allem AT und DK. Hinzu kommt das Geld für den abgeregelten Strom (temporär vom Netzbetreiber stillgelegte Windkraftanlagen). Alles das zahlen wir als Stromkunden!
Wenn man einen Blick dafür entwickelt: Wochenende, viel Sonne und starker Wind, ließe es sich vielleicht einrichten, dass die, die Möglichkeit haben, gezielt laden. Wenn das 10.000 E-Auto (10% der deutschen E-Autos) mit durchschnittlich 10 kW machen, wären das 100 MW (0,1 GW) und immerhin ein Anfang. Sie bekämen tatsächlich zu 80% reinen Wind- und Sonnenstrom (im Norden auch 100 %) und würden für jede aufgenommene MWh Zahlungen von 50 € vermieden haben.
Netzdienliches Laden wird leider noch finanziell honoriert. Sollte aber kommen!
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
Tesla Model 3 seit 12.6.2019

Re: Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

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Hier gibt es sogar einen Stromtarif, für:
viewtopic.php?f=105&t=39704
Seit Mai 2016 mit einem e-UP unterwegs -- Skoda Enyaq seit Mai 2021

Re: Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

Ilchi
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Das sehe ich genauso. Der einzige Tarif, der in diese Richtung geht, ist AWATTar Hourly. Hier werden wenigstens die Börsenpreise an die Kunden weitergegeben, auch die negativen.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn der rechtliche Rahmen geschaffen wird, dass auch andere heute fixe Anteile des Strompreises dynamisiert werden. So könnte man zum Beispiel die Netzkosten in den Nebenzeiten reduzieren oder zu Null setzen, da ein gezielter Verbrauch dort den Ausbau für die Spitzenzeiten reduzieren würde...
I5 seit 08/2022, ca. 35 Tkm/a
Kona seit 04/2019, ca. 10 Tkm/a
Ioniq von 04/2017 bis 05/2019, ca. 30 Tkm/a

Die Mobilitätswende darf nicht an der Installation von Steckdosen scheitern: https://www.yourcharge.eu, Laden in Großgaragen

Re: Forschungsbericht INEES (netzdienliches Laden)

wasserkocher
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Heute mittag wieder mal netzdienlich geladen:
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ZOE Q210 seit 28.05.2013. R240 seit 22.07.2016. Model 3 seit 05.12.2022. EcoUp (CNG) seit 31.08.2017.
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