Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima?

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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

1234567890
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Ich sehe für mich persönlich keinen Unterschied beim CO2, das kommt daher, dass die Statistiken für die eMobile massiv schöngerechnet werden, damit sie im Vergleich mit den Verbrennern beim CO2 positiv abschneiden.

Jeden Vergleichsstatistik geht von einer unverhältnismäßig hohen Kilometerleistung des eMobils aus. Der Vergleich bei der B-Klasse rechnet mit einer durchschnittlichen Lebensfahrleistung von 160.000 km. Dumm nur, dass die durchschnittliche Fahrleistung in Deutschland laut Verband der Entsorger (und die müssen es ja wissen) bei ca. 100.000 km liegt.

Was bei den Statistiken auch regelmäßig falsch angesetzt wird sind die Ladeverluste. Habe kürzlich eine für das Model S gesehen, da wurden die mit lediglich 10% angesetzt. Das mag für einen Supercharger stimmen, wer aber Zuhause lädt wird wohl eher im Bereich 20-30% liegen.

Wer meint mit seiner Solaranlage auf dem EFH würde er massiv besser da stehen, soll sich bitte mal die wenigen seriösen Studien zur CO2-Bilanz von Solaranlagen von der Herstellung (hauptsächlich Kohlekraftwerke in China) über Transport, Montage, Betrieb bis zur Entsorgung ansehen. Selbst Großanlagen sparen nur 5x die CO2-Emissionen ein (gibt da eine recht aktuelle Studie der RWTH Aachen), bei Kleinanlagen kann man froh sein wenn man über die Lebensdauer das CO2 wieder reinholt, wobei natürlich ein eMobil dabei hilft.

Wo ich aber den ganz großen Vorteil der eMobile sehe ist bei den lokalen Emissionen und beim Verkehrslärm.
Aktuell: Mercedes EQA 250, MG 4 Luxury (Ex: Tesla Model S, BMW i3 Rex, Tesla Model X)
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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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1234567890 hat geschrieben:Ich sehe für mich persönlich keinen Unterschied beim CO2, das kommt daher, dass die Statistiken für die eMobile massiv schöngerechnet werden, damit sie im Vergleich mit den Verbrennern beim CO2 positiv abschneiden.
Im Netz gibt ja an vielen Stellen (ich suche die Links gerade) Berechnungen, dass das höhere CO2 Aufkommen bei der Produktion des BEV erst nach 30.000 km (bei Ökostrom) bzw. erst nach 100.000 km auf Basis des Strommixes in Deutschland wieder reingeholt ist!

So gesehen wäre ein BEV erst nach den o.g. Kilometerleistungen umweltfreundlicher als ein Verbrenner!
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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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PKW Bestand 2014: 43,9 Millionen Fahrzeuge
PKW Fahrleistung 2011: 609 Milliarden Kilometer
PKW Kraftstoff fossil 2013: 53,5 Milliarden Liter

Energiebedarf PKW-Mobilität bei
Elektrofahrzeugen mit 23 kWh/100 km Verbrauch: 140 Milliarden kWh
Stromverbrauch D. 2013: 634 Milliarden kWh
Anteil entspräche heute etwa: 22 %

Anteil erneuerbarer Energien am
Stromverbrauch in Deutschland 2015: 32,6 %

Der Bedarf an elektrischer Energie für eine 100 % Elektro-PKW-Flotte in Deutschland wäre durch
- etwa 14 Millionen Photovoltaikanlagen je 10 kWp (ca. 60 m²),
oder durch
- etwa 1 Windkraftanlage (3 MW) auf 10 km² in Deutschland bei 15 % Vollaststunden (ca. 35.500 WEA).
oder natürlich und sinnvollerweise durch eine Kombination aus beidem zu decken.

Fairerweise muss natürlich noch festgehalten werden, dass die restlichen 67,4 % des Verbrauches an elektrischer Energie auch noch gedeckt sein wollen. Und der Energiebedarf für den Warentransport.

Hinter diesen Ergebnissen stehen umfangreiche Berechnungen, die wir auch regelmäßig aktualisieren.

Quellen: Statistisches Bundesamt, Wikipedia, eigene Berechnungen
Gruß

tango

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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

TeeKay
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1234567890 hat geschrieben: Was bei den Statistiken auch regelmäßig falsch angesetzt wird sind die Ladeverluste. Habe kürzlich eine für das Model S gesehen, da wurden die mit lediglich 10% angesetzt. Das mag für einen Supercharger stimmen, wer aber Zuhause lädt wird wohl eher im Bereich 20-30% liegen.
Das ist das Problem mit dem Glauben - er hat mit der Realität in der Regel wenig zu tun. Die Ladeverluste liegen mit Drehstrom 6,5-7%. Ich kenne nur sehr wenige, die mit Schuko laden. Dort sind es dann 20%.

Auch deine restlichen Daten zweifle ich an. Die energetische Amortisationszeit von EEG-Anlagen liegt nach meinen Daten je nach Anlage zwischen wenigen Monaten und 3 Jahren.

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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Kalocube hat geschrieben:Im Netz gibt ja an vielen Stellen (ich suche die Links gerade) Berechnungen, dass das höhere CO2 Aufkommen bei der Produktion des BEV erst nach 30.000 km (bei Ökostrom) bzw. erst nach 100.000 km auf Basis des Strommixes in Deutschland wieder reingeholt ist!

So gesehen wäre ein BEV erst nach den o.g. Kilometerleistungen umweltfreundlicher als ein Verbrenner!
Ja, das kommt wohl so hin. Die meisten eSäulen liefern aber Ökostrom. Und zu Hause, wo ich den Großteil zapfe, habe ich es in der Hand, 100% echten Ökostrom zu beziehen.

@Super-E: Es macht sehr wohl einen Unterschied, wo und wie ich meinen Strom beziehe. Bei echtem Ökostrom wird tatsächlich genau die Menge an Strom regenerativ ins Netz gespeist, die ich (und die anderen Kunden) verbrauche. Bei den Schummel-RECS-Zertifikaten wird ja nur der regenerative Teil der Stromerzeugung (den ja jedes EVU hat) den Kunden zugewidmet, die "Ökostrom" bestellen. Die CO2-Emissionen werden dann halt den anderen Kunden zugerechnet, denen es hinreichend egal ist, wenn ihre kWh nicht 500 (wie im deutschen Schnitt), sondern 600 oder 800 g CO2 verursacht (je nach Anteil der "Ökostrom"bezieher). In Summe ändert sich nichts.

Es ändert sich aber wohl etwas, wenn ich Strom nur von einem Anbieter beziehe, der von neuen regenerativen Anlagen kauft. Hier wird das schön erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Stromsee-Modell
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard

Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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1234567890 hat geschrieben:Ich sehe für mich persönlich keinen Unterschied beim CO2, das kommt daher, dass die Statistiken für die eMobile massiv schöngerechnet werden, damit sie im Vergleich mit den Verbrennern beim CO2 positiv abschneiden.

Jeden Vergleichsstatistik geht von einer unverhältnismäßig hohen Kilometerleistung des eMobils aus. Der Vergleich bei der B-Klasse rechnet mit einer durchschnittlichen Lebensfahrleistung von 160.000 km. Dumm nur, dass die durchschnittliche Fahrleistung in Deutschland laut Verband der Entsorger (und die müssen es ja wissen) bei ca. 100.000 km liegt.

Was bei den Statistiken auch regelmäßig falsch angesetzt wird sind die Ladeverluste. Habe kürzlich eine für das Model S gesehen, da wurden die mit lediglich 10% angesetzt. Das mag für einen Supercharger stimmen, wer aber Zuhause lädt wird wohl eher im Bereich 20-30% liegen.
Ja, das wäre jetzt eine schöne Gelegenheit, um auf die Provokationen eines Negisten einzusteigen. Leider sind alle alle Hinweise darauf, dass es sich hier um einen ernsthaften Diskussionsteilnehmer handelt, negativ: Name, Beschreibung, seitherige Wortbeiträge... Alles nicht ermutigend.

Allein zur Frage der Laufleistung hier mal ganz kurz, weil ich die Daten ja habe:
609 Mrd. km/a geteilt durch den Fahrzeugbestand von 43,9 Mio. Fzg. macht eine mittlere Laufleistung von 13.800 km/Fzg/a.
Mittleres Alter der Flotte sind nach meiner Erinnerung 8,8 Jahre. Haben also alle Fahrzeuge im Bestand im Moment rund 110.000 km je Fahrzeug auf der Uhr. Aber die werden ja nicht nach 8,9 Jahren verschrottet, sondern fahren ja auch noch die zweite Hälfte nach den Mitte ab, vielleicht nicht nochmal die selbe Laufleistung, aber sagen wir in erster Näherung, dass sie in der zweiten Hälfte ihres Lebens nochmal 90.000 km auf die Uhr bringen, macht vereinfacht also nicht 100.000 km pro Fahrzeug, sondern 200.000 km.

Bleibt noch die Frage, warum eMobile eine signifikannt niedrigere Laufleistung haben sollten, als Fossile? Jedenfalls kann ich es nicht bei mir beobachten und auch bei niemandem in meinem Umfeld. Bei mir sind es leider mehr, als vorher, dafür fährt unser letzter Verbrenner jetzt weniger.
Gruß

tango

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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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tango hat geschrieben:
1234567890 hat geschrieben:Bei mir sind es leider mehr, als vorher, dafür fährt unser letzter Verbrenner jetzt weniger.
Da ein BEV im Vergleich zum Verbrenner mehr CO2 bei der Produktion, aber weniger CO2 während des Betriebes erzeugt, ist es doch umweltfreundlich, wenn Du Verbrennerfahrten durch Fahrten mit einem BEV ersetzt!

Nur (unnötige) zusätzliche Fahrten mit einem BEV, die man beispielsweise auch mit dem Fahrrad absolvieren könnten, wären nicht umweltfreundlich... ;)
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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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Naja, meine Scham darüber hält sich auch in Grenzen. Ich will den Verbrenner mittelfristig auch komplett abschaffen.
Bei den 36.000 km werden schon auch ein paar verzichtbare dabei gewesen sein. Letztlich kann man über jeden einzelnen Kilometer diskutieren, das ist aber nichts spezifisch elektrisches. Da ließe sich bei 43,9 Mio Verbrennern sicher auch eine ganz hübsche Diskussion führen.
Gruß

tango

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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

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tango hat geschrieben: Da ließe sich bei 43,9 Mio Verbrennern sicher auch eine ganz hübsche Diskussion führen.
Mit Aussagen wie dieser beispielsweise:

Solange ich die 500 Meter zum Bäcker am Sonntag Morgen (bei strahlendem Sonnenschein) mit meinem (stinkenden) Verbrenner fahren kann, ist die Welt noch in Ordnung! :D

Wobei ich bei diesem Beispiel zu Fuß gehen würde und nicht einmal das Fahrrad nutzen würde... ;)
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Re: Elektromobilität: Helfen Elektroautos wirklich dem Klima

Rudi L.
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Kalocube hat geschrieben: Da ein BEV im Vergleich zum Verbrenner mehr CO2 bei der Produktion, .......erzeugt
[/quote]

Auf welche Fakten stützt sich das?
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