Elektromobilität als Teil mobiler Vielfalt

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Elektromobilität als Teil mobiler Vielfalt

Derpostler
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Ich lese immer wieder Aussagen wie "Elektroautos setzen sich durch" oder "setzen sich nicht durch" usw. Meiner Meinung nach ist das ein überholtes Denken. Ich will zwei Beispiele nennen, wie sich in anderen Bereichen die Vielfalt der Möglichkeiten etabliert hat: 1. Medienwelt. Jedes Mal, wenn ein neues Medium, eine neue Kommunikationsform entsteht, kommt etwas hinzu, ohne dass das alte verschwindet. So gibt es trotz Fernsehern noch das Radio, trotz Internet noch Zeitungen, trotz e-mails noch Briefe, trotz Whatsapp noch SMS, trotz Kindle noch gedruckte Bücher. Die Vielfalt wird immer größer, und die Menschen nutzen diese Möglichkeiten alle gleichzeitig, je nachdem, was für den aktuellen Bedarf gerade am praktischsten ist oder den persönlichen Vorlieben entspricht. 2. Die digitale Welt. Vor 20 Jahren noch war der PC das Maß aller Dinge, es gab praktisch nur PCs. Dann kamen die Notebooks. Dann kamen die Ultrabooks, die Smartphones, die Tablets, die Phablets usw. usw. Und heute existiert alles gleichzeitig, alles hat seine Existenzberechtigung und sein optimales Einsatzgebiet.

Wie ist es mit der Elektromobilität? Sie wird ihren Platz in der mobilen Welt haben, ohne dass Lastwagen abgeschafft werden, ohne dass der Diesel oder der Ottomotor verschwindet. Stattdessen wird die Palette der Fahrzeuge immer mehr erweitert. Es gibt Elektro-PKWs, Elektromotorräder, Pedelecs, e-Bikes, und alle möglichen Zwischenformen wie den Twizy. Der Marktanteil der Elektro-PKWs wird auf jeden Fall ansteigen, weil die Vorteile auf der Hand liegen und die Vorurteile verschwinden werden, aber er geht eben nicht auf 100 %. Genauso, wie heute das iPad neben dem PC liegen darf, ohne dass sich jemand wundert. Wer regelmäßig weite Strecken fahren muss, der wird auf absehbare Zeit einen PKW mit Verbrennungsmotor brauchen. Wer kürzere Strecken fährt, wird zu einem Elektro-PKW neigen, weil es einfach auf diesen Strecken besser geeignet ist. Für einseitige Betrachtungen wie "dieses oder jenes setzt sich durch oder nicht" gibt es in der heutigen Welt keinen Platz mehr.
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Re: Elektromobilität als Teil mobiler Vielfalt

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Schön formuliert, dennoch denke ich, das (fast) 100% Elektro kommen werden. Nicht heute, nicht morgen, aber übermorgen.
Natürlich wird es vereinzelt Nostalgiker o.ä. geben, die weiterhin auf den Verbrennungsmotor setzten, aber das was uns da heute oftmals als Elektromobilität angeboten wird, ist nicht das, was schon heute möglich wäre.

Die Vielfalt wird aber zu nehmen und alternative Konzepte weiter im Vormarsch sein. in Berlin merkt man schon heute, da ein eigenes Auto weniger wichtig ist, als die eigene Gitarre, tolle Events oder was einem noch so wichtig ist.

Im ländlichen Raum wird das noch etwas dauern, aber man kert, das in einigen gegenden engagiert Brüger etwas auf die beine stellen, um nicht "abgehangen" zu werden.
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"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: Elektromobilität als Teil mobiler Vielfalt

TeeKay
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Was heißt denn durchsetzen? Laut Wiktionary: "mit der Zeit von der Mehrheit akzeptiert werden und dadurch Gültigkeit erlangen"

Derzeit ist die Mehrheitsreaktion beim Thema Elektroauto in Deutschland "Ablehnung". Anders als z.B. in Norwegen.

Re: Elektromobilität als Teil mobiler Vielfalt

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  • mlie
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Muss man mal pragmatisch sehen: Die Wandlung vom C64/128 über den PC zum Tablet ging über Bequemlichkeit und weil es immer billiger wurde. Auch, weil man mittlerweile fast überall eine Netzverbindung hat. Ich hätte 1996 nicht gedacht, dass ich mit meinen Telefon (damals: Sony CM-DX1000) draussen unterm Überdach beim Grillen sitze und dort mit der Radio.de App Musik höre, nebenbei kurz auf meine emails gucke, ggf. per ssh die Befindlichkeit eines Servers überprüfe oder per Threema oder XMPP mal eben kurz mit Leuten kommuniziere!
Momentan hat alles seine Lücke, zu Hause sitzt man auf dem Sofa und schaut bei Twitter, wer gerade gefurzt hat, in den Firmen rennen die Verkäufer z.T. mit Tablets rum, um Kunden bunte Bilder zu zeigen und die in der Verwaltung arbeitenden Menschen am ERP haben einen vollwertigen PC oder Thinclient; eben weil ERP, Datenbankpflege, emails schreiben oder Auftragsannahme mit echter Tastatur und Bildschirm eben besser geht als mit dem Grabbelbildschirm. Alles hat seine Berechtigung.

Beim Auto ist es zwar fast genauso (Ein Auto war bequemer/praktischer als eine Pferdekutsche, ein Elektroauto ist bequemer/praktischer als ein Verbrenner), aber da hängt uns immer noch der wohl steigende Preis für den Kraftstoff im Nacken, irgendwann in Zukunft wird es eben unwirtschaftlich, für die Fahrt zum Briefkasten Sprit für 8,90€/l zu verballen, wenn direkt daneben die abgeschriebene PV auf dem Dach das Elektroauto für 0 ct vollaufen lassen kann. Dies wird freilich nicht jeden davon abhalten, dennoch mit der fossilen Altlast zum Briefkasten zu fahren!

LKW werden auch in Zukunft eher mit Diesel fahren, weil es da auf Energiedichte drauf ankommt, was bringt ein 40Tonner, wenn 30 Tonnen schon vom Akku belegt sind? Und Schienenverkehr (die Elektromobiliät überhaupt ;-) ) ist ein Witz, der wird ja eher abgebaut als zugebaut.

Was Elektroautos betrifft, da unterteile ich heute schon in 4 Gruppen:
1. 70% e-taugliche Leute (Reichweite für Erstwagen liegt im Rahmen, ggf. Kompromissbereitschaft, bei Langstrecken zu warten auf den Ladevorgang bei vorhandenem Schnellader),
2. 10% 48kWh/REX-Leute (Reichweite muss größer werden dann passt es in das Profil als Erstwagen oder aber eben als Zweitwagen)
3. 10% Handelsreisende (die eben den ganzen Tag viel fahren, da braucht man eben Diesel)
4. 10% Fetischisten (Auto muss stinken, laut sein und praktisch immer ist das Auto auf Hochglanz poliert und der Auspuff kaputt, sonst wäre er ja nicht so laut)

Gegner der Elektromobiliät sind neben den Politikern die Gruppe 4. Leider wird Gruppe 1. meistens von 4. beraten ("Du machst doch immer mit Autos, ich will was neues kaufen, kommst du mit?")

Wir werden sehen, ob und wie weit das Elektroauto die Fossilien verdängt - ein 14k4 Modem möchte im Zeitalter von DSL50000 auch kaum noch einer haben, ausser zum Faxe empfangen. Dennoch gibt es viele GPRS-Modems, die unterm Stromzähler hocken und dem EVU den Lastgang übermitteln. Alles hat seine Nische!
350 Mm elektrisch ab 2012.
Nicht alles glauben, was irgendeiner bei Whatsapp als News verbreitet.
Niels Bohr sagte schliesslich schon als Student: "Zitaten aus dem Internet sollte man nicht unbesehen glauben!"

Re: Elektromobilität als Teil mobiler Vielfalt

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Es kann sich NUR technisch und wirtschaftlich durchsetzen !

Die Politik könnte dies aber unterstützen.

Müssen aber nicht Förderungen sein.

Es reicht einen (deutlichen) Ausgleich zwischen den Verbrennern und den E-Autos zu schaffen.
Tesla S 100D M3P BMW i4 M50
ELECTRIC CARS WORLD NEWS
https://www.facebook.com/ELECTRIC-CARS- ... 768868062/
BMW Electric World News
https://m.facebook.com/BMW-Electric-Wor ... 258429413/

Re: Elektromobilität als Teil mobiler Vielfalt

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mlie hat geschrieben:3. 10% Handelsreisende (die eben den ganzen Tag viel fahren, da braucht man eben Diesel)
Kommt drauf an, womit die Handeln. Model S ist aber meist zu teuer.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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