Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfahrer

Alle Themen über Elektroautos, zu denen es kein eigenes Forum gibt

Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfahrer

igangum
  • Beiträge: 99
  • Registriert: Mo 30. Okt 2017, 09:58
  • Danke erhalten: 4 Mal
read
Ich bin der Typ, der seit 10 Jahren spritsparende Diesel fährt, mit max 5 Liter Ist-Verbrauch als Ziel. Erst im März hab ich mir den Hyndai i30 um 13.400 gegönnt. Das Thema E-Auto lässt mich aber nicht los. Meine Vernunft sagt mir ja, kauf dir jetzt ja kein E-Auto, du Depp hast dir erst vor 6 Monaten ein neues Auto gekauft. Ich schwimme nicht gerade in Geld, wir ziehen ins neue Haus ein, in gut 2 Wochen, mit 200.000 Schulden ...

Jetzt habe ich herumgerechnet, ich denke das ist für viele interessant. Ich würde mit dem E-Auto 25.000 km pro Jahr fahren. Eigentlich war ich auf den Zoe fixiert, dort hat mich aber der Verkäufer (danke dafür) abgeschreckt, da er mir zu einem Kaufakku bei dieser km Leistung rät. 30.000 Euro für den Zoe Complete ist mir zu teuer, gebrauchte gibt es kaum. Zudem für 2 Kinder und ich mit 1,92 m zu klein.

Jetzt habe ich die Gesamtkosten über 150.000 km gegenübergestellt, von meinem jetzigen Hyndai, den Zoe in Miet + Kaufvariante, den Kia Soul und den Leaf gebraucht. Resultat: beim Leaf würde ich mir über 150.000 km über 500 Euro pro Jahr sparen.

Würde ich nur 15.000 km pro Jahr fahren und ich davon ausgehen muss, dass man einen neuen Akku nach ca. 7-10 Jahren benötigt, dann rechnet sich das E-Auto nicht mehr.

Also würde ich bares Geld sparen, wenn ich sofort auf den Leaf umsteigen würde. Da wäre ich eigentlich blöd, vor allem weil ich sowieso ein E-Auto will ;-) Für mich muss sich so eine Invesition auch rechnen, sonst kann ich das mit meinem Gewissen und 200.000 Schulden nicht vereinbaren.

Falls ich Denkfehler habe, bitte um Info. Restwerte habe ich geschätzt, weiß wohl keiner, was da in 5 bis 10 Jahren realistisch ist. Obere Tabelle --> 25k km Jahres km, unter Tabelle --> 15k. Erstmalige Investitionen in Ladeeinrichtung nicht berücksichtigt. Der Restwert unten in gelb ergibt sich schätzungsweise nur, wenn man zuvor den Akku erneuert. Und mir ist natürlich klar, dass der ganze Vergleich vom Wert und Verbrauch des jetzigen Verbrenners abhängt, den man fährt.
Dateianhänge
Leaf.png
Anzeige

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

USER_AVATAR
  • c2j2
  • Beiträge: 3761
  • Registriert: Di 17. Apr 2018, 13:26
  • Wohnort: Allensbach/Bodensee
  • Hat sich bedankt: 492 Mal
  • Danke erhalten: 579 Mal
read
Das erste Problem ist, dass diese Rechnung nur für dich gilt.

Wenn man z.b. an der eigenen Photovoltaik-Anlage lädt, dann gilt sie nicht mehr. Und mit etwas Aufwand kann man auch günstig oder kostenlos Strom woanders her beziehen...
Tesla Model 3SR+, Nissan Leaf 2018 Acenta, Lade optimiert zuhause per PV und/oder Tibber. Habe eine App geschrieben für das PV-unterstützte Laden (siehe https://android.chk.digital/).

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

USER_AVATAR
read
Du verzinst dein Kapital nicht. Das sollte man aber tun.

Kostet z.B. ein Fahrzeug 10.000 Euro mehr als ein anderes, so könntest du ja die Differenz von 10.000 Euro anlegen und jedes Jahr dafür Rendite einstreichen.

Ich rechne immer mit 5%, weil ich diese risikofrei von meinem Arbeitgeber bekommen kann. Deinen persönlichen %-Satz mußt du selber bestimmen, aber wenn du 200.000 Schulden hast, dann ist es mindestens dieser %-Satz, oder aber mehr, wenn du in Aktien oder anderes anlegst.


Gruß SRAM

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

USER_AVATAR
read
Warum ist der Soul nach 6 Jahren nur noch 7000 Euro wert (Leaf bei 9000), nach 10 Jahren steht er aber wieder bei 9000 (wie der Leaf)?

Ansonsten haben es ja meine Vorredner schon gesagt, diese Rechnung gilt für dich und kann dann auch korrekt sein. Bei den Stromkosten kannst du aber bestimmt noch ordentlich sparen durch:
- kostenloses Laden an Supermärkten und Einkaufszentren
- Wenn es Lader auf deinen üblichen "Trampelpfaden" gibt: Flatrate-Tarif (z. B. ENTEGA Flat)
- Adere günstige Ladekarte für die öffentlichen Lader (z. B. Meingau)
Und dann halt wo immer es geht, mit diesen preiswerten Tarifen laden, wenn das Auto eh rumsteht (z.B. Kinobesuch, Essen oder Einkaufen).
Kia Soul EV mit Komfort-Paket (12/2016)
MG4 Luxury (MJ 2022) seit 09.03.2023

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

igangum
  • Beiträge: 99
  • Registriert: Mo 30. Okt 2017, 09:58
  • Danke erhalten: 4 Mal
read
Hallo,

danke für die Antworten. Klar gilt das nur für mich, soll aber als Anregung dienen, in meinem Umfeld gibt es mehrere, die auch solche Rechnungen anstellen.

Gratis Strom wirds bei mir nicht spielen, da ich wirklich zu 95 % nur zu Hause über Nacht laden werde. Photovoltaik habe ich (noch) nicht.

Aufgrund von den aktuellen Gebrauchtwagenpreise schätze ich den Leaf größer im Werterhalt ein als den Soul.

Das mit den Zinsen am gebundenen Kapital stimmt, muss ich berücksichtigen, Kreditzinsen sind 2 %, würde also nicht mit 5 % rechnen.

Meine Botschaft soll sein ... A) Elektroautos können sich rechnen. Ich bin selber etwas überrascht, da ich die letzten Jahre nur mit "Elektroautos rechnen sich nicht" geimpft wurde ... und B) je mehr man fährt, desto besser aus wirtschaftlicher Sicht, was beim Verbrenner nicht unbedingt der Fall ist.
Zuletzt geändert von igangum am Mo 24. Sep 2018, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

Schnitzel
  • Beiträge: 29
  • Registriert: Di 18. Apr 2017, 11:48
  • Wohnort: Recke
  • Hat sich bedankt: 228 Mal
  • Danke erhalten: 8 Mal
read
Du sparst beim E Auto die KFZ Steuer und die Inspektionen sind erheblich billiger.


Gruß Ralf
Bild

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

USER_AVATAR
read
Das offensichtliche: Wenn du in 6 Jahren (2024) noch 6.000 € für deinen Verbrenner bekommst, gratuliere ich dir und empfehle dir dringend, die Branche zu wechseln. Dann verkaufst du jedem alles.
(In 10 Jahren wirst du eher Geld dafür bezahlen müssen, wenn du deinen Verbrenner loswerden willst.)

Wie setzen sich Wartung+Reifen zusammen? Beim IONIQ zahle ich im Schnitt für eine Wartung etwas über 100 € alle 15.000 km. Das sind also keine 200 €/Jahr. D.h. du kaufst jedes Jahr für 255 € Reifen? Das halte ich für etwas viel.

1,30 €/l für den Diesel über die nächsten 6-10 Jahre anzusetzen, halte ich für mutig!

Wo sind die Steuern geblieben? TÜV (beim Verbrenner noch die Abgasuntersuchung)?

Wie lange halten die Bremsen bei der Ölheizung auf Rädern? 6/10 Jahre?
IONIQ "Bumblebee" 05.04.2017-18.11.2018
Kona "Pummel" 22.11.2018 -17.09.2019
Model 3 "Schneeweißchen" seit 26.09.2019
Zero SR/F (seit 3/21)

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

USER_AVATAR
read
igangum hat geschrieben: ...
Gratis Strom wirds bei mir nicht spielen, da ich wirklich zu 95 % nur zu Hause über Nacht laden werde.
...
Warum aber nicht mit berücksichtigen? Das Angebot ist doch fast überall da? Genauso wie die Ladekarten... Mit der Entega Flat und der Meingau-Karte bin ich jetzt schon mehrfach quer durch Deutschland gefahren, ist halt noch preiswerter als Hausstrom. Beim Diesel rechnest du doch auch nicht mit V-Power Diesel...
igangum hat geschrieben: Aufgrund von den aktuellen Gebrauchtwagenpreise schätze ich den Leaf größer im Werterhalt ein als den Soul.
Mh, ich weiß nicht, worauf du deine Daten stützt, ist auch egal. Mir ging es um den Tippfehler in deiner Tabelle...
Wenn in deinen Augen der Leaf nach 6 Jahren und 150.000 km noch 9000 und der Soul nur noch 7000 Euro wert sein sollen, warum sind dann nach 10 Jahren und 150.000 km auf einmal beide 9000 Euro wert? Diese Logik erschließt sich mir nicht... ;)
Kia Soul EV mit Komfort-Paket (12/2016)
MG4 Luxury (MJ 2022) seit 09.03.2023

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

USER_AVATAR
read
tomas-b hat geschrieben: Wenn in deinen Augen der Leaf nach 6 Jahren und 150.000 km noch 9000 und der Soul nur noch 7000 Euro wert sein sollen, warum sind dann nach 10 Jahren und 150.000 km auf einmal beide 9000 Euro wert? Diese Logik erschließt sich mir nicht... ;)
Ja, das ist wirklich nicht logisch... Da man nur sehr schwer in die Zukunft schauen kann und damit den Restwert nicht wirklich weiß sollte man ihn weglassen. Also zumindest hab ich das so gemacht... Insbesondere wenn es um 10 Jahre geht - da ist jeder gut erhaltene Kleinwagen ohne Defekt und mit TÜV ca. 1500 Euro wert... Mehr oder weniger...

Grüazi MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)

Re: Elektroautos rechnen sich wirklich, aber nur für Vielfah

Misterdublex
  • Beiträge: 7345
  • Registriert: Do 7. Aug 2014, 00:07
  • Wohnort: Ruhrgebiet
  • Hat sich bedankt: 786 Mal
  • Danke erhalten: 1524 Mal
read
Auch sehr fragwürdig weshalb ein neuer Akku nach 7-10 a fällig ist.
VW tauscht z.B. maximal einzelne Zellpakete, da ist nie die Rede von einem ganzen Paket.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
08/2018 bis 09/2021: Smart Ed 451,
11/2021 bis heute: VW e-Up Aktiv als Erstfahrzeug,
11/2023 bis heute: Skoda Enyaq iV50 als Zweitfahrzeug.
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Allgemeine Themen“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag