Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

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Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

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„Ein Fußgänger ist nur ein Mensch, der auf dem Weg zu seinem Auto ist.“ So lautet seit vielen Jahrzehnten das Paradigma in der Verkehrs- und Stadtplanung. In Deutschland hat der Aufschwung des Automobils nach dem zweiten Weltkrieg begonnen. Architekten wie Rudolf Hillebrecht nutzten die stark zerstörten Städte, um ihre Idee einer autogerechten Stadt umzusetzen. Alles musste dem Auto weichen: Historische Bauten wurden abgerissen und Grünflächen abgeschafft, um Parkhäusern Platz zu machen. Was in den 50er und 60er Jahren, den Jahren in denen der Futurismus seine Blütezeit hatte, noch als notwendig erschien, ist nun zu einem toxischen Erbe geworden.

https://www.gruenderszene.de/automotive ... share=news
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Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

E-Fan
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Aus dem Text:
„Tatsächlich ist aber ein noch radikaleres Vorgehen gegen den Verkehr mit dem privaten Auto nötig.“

So etwas in einem e-Auto(!)-Forum zu posten, ist vielleicht etwas widersinnig.
Den Vorstoß gegen Privatautos/-eigentum hatten wir schon, er ist nicht neu, nur im neuen Gewand.
Kuba hatte so eine „radikale Mobilitätswende“. Nordkorea. DDR und das meiste des Ostblocks über die Irrsinns-Wartezeiten.
Um das alte Sprichwort zu erweitern: „Jeden Morgen steht ein Dummer auf, dem man den Enteignungs-Kommunismus als Fortschritt verkaufen kann.“

Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

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  • Alex1
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Au weia, die Kampfrhetorik ist wieder da: Alles, was das ungehemmte Ausleben des Herrenfahrers irgendwie behindern könnte, ist gleich Steinzeit oder Kommunismus. Oder gleich Beides 8-)

Dazu passend die unglaubliche Geschichtsvergessenheit. Da hat jemand im Geschichtsunterricht offenbar laufend Kreide geholt.

Die aktuelle Klimaproblematik (die gewisse Leute ja gerne leugnen) ist zu einem großen Teil (ca. 24%) vom motorisierten Indivieualverkehr verursacht. Dem einzigen Sektor, der seit 1990 nicht nur nicht weniger CO2 emittiert hat, sondern sogar laufend mehr.

Aber sobald man auch nur an der kleinsten Schraube dreht, jaulen die getroffenen Hund ganz heftig auf.

Die dringend notwendigen Einschnitte werden umso drastischer werden, je länger die Fossil-Fraktion sie verzögert.
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Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

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Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

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Im Gegensatz zu Dahlmann bin ich aber der Meinung, dass gerade private Elektromobilität eine Brücke zur erwünschten Mobilitätswende aufbaut! Grund ist der unterschiedliche Grad der unmittelbaren Verfügbarkeit, der bei Verbrenner-PKWs durch das schnelle Nachtanken bei praktisch 100% liegt. Beim E-Auto "kostet" das Laden aber mindestens ein paar Minuten Zeit, was gerade dann besonders auffällt, wenn sich die Verzögerung durch außere Umstände ungünstig auswirkt.

Diese 100% Verfügbarkeit der Verbrenner-PKWs (notfalls jederzeit zu garantieren durch das Führen eines Angriffskrieges um billiges Öl zu rauben), wegen der heute viele Leute mit dem Auto in der Stadt herumfahren, während sie mit dem ÖPNV oder Fahrrad vielleicht 2-3 Minuten länger gebraucht hätten, geht mit dem E-Auto erstmal "verloren". Mit der Brücke E-Auto und erträglich niedrigerer Verfügbarkeit - für die man aber zahlreiche öffentliche Lademöglichkeiten und gerade keine E-Autosaboteure wie Dahlmann bräuchte - ließe sich nun eine Brücke zum gleichfalls nicht 100% verfügbaren Car- und Ridesharing herstellen. Wobei Carsharing erst etwas bringt (gemessen am Verzicht aufs eigene Auto), wenn es regionenübergreifend auch für multimodale Fahrten z.B. in einer Richtung angeboten wird - die engen Carsharingangebote innerhalb einzelner Stadtgebiete wie heute verlagern nur Verkehr weg von ÖPNV und Radverkehr zum Auto.

Wenn die Leute durch ausreichend verfügbare private Elektromobilität in Zukunft lernen würden, dass es praktikable und preiswerte Alternativen zum eigenen Auto gibt, könnte schon mit wenigen Millionen E-Carsharingautos die heutigen Zigmillionen private Autos in den Metropolen obsolet werden. Aber das einfach mit Verboten erreichen zu wollen wie Dahlheim lässt die Städte und deren Angebote sterben bzw. sie werden zu alimentierten Unterschichtssammelunterkünften werden.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

motion
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Alex behauptet mal wieder falsches.
Die aktuelle Klimaproblematik (die gewisse Leute ja gerne leugnen) ist zu einem großen Teil (ca. 24%) vom motorisierten Indivieualverkehr verursacht. Dem einzigen Sektor, der seit 1990 nicht nur nicht weniger CO2 emittiert hat, sondern sogar laufend mehr.
Was ist mit der Landwirtschaft (tierische Lebensmittelerzeugung) global gesehen? Und wenn man die indirekten Faktoren mit einbezieht (Rodung der Waldflächen) wird es noch übler.

Manche fahren hier Elektroauto und denken damit sei es getan. :x
Zuletzt geändert von motion am Mo 9. Jul 2018, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

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In einer alternden Gesellschaft immer mehr Menschen für den ÖPNV, Fahrräder oder andere Alternativen zu motivieren wird sicher kaum gelingen. Menschen wie mich die seit 40Jahren einen Führerschein haben und immer ein Auto vor der Tür haben sind nicht davon zu überzeugen das es auch ohne eigenes Auto geht.
Vom Elektrisch Zweitwagen war ich leicht zu begeistern. Nun steht ein drittes "Auto" vor der Tür dazu ein paar Motorräder und andere Spielsachen.
Fahrradfahren nur zur Fitness nicht zur Fortbewegung. Mit meiner Generation wird das eher nicht gelingen.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

HW120
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So ist es, wir sind mit dem Auto groß geworden und schätzen dessen Vorteile. Dagegen hat der unflexibel agierende ÖPNV sehr schlechte Karten.

Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

electic going
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Letztlich ist es egal, ob wir im Verbrenner oder im Elektro im Stau stehen. Denn der Glaube, dass durch E-Mobilität das alles besser wird, ist schon sehr gewagt. Deswegen werden die Straßen nicht leerer. Und wenn dazu noch die autonomen Fahrzeuge kommen, fahren noch mehr Fahrzeuge. Da muss viel in den Köpfen passieren.

Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

WhatShalls
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Die Mobilität ist eine Seite und der Ruf nach Verdichtung der Transportkapazität geht einher mit der Verdichtung des Wohnraumes.
Der individuelle Verkehr entspricht in seiner Auswirkung dem individuellen Wohnen.

Plakativ extrem gemalt: Eigenheim mit Garten und Eigen-KFZ gegen Wohnsilo mit Fahrrad und ÖPNV

https://www.umweltbundesamt.de/tags/zersiedelung

Wohl erst wenn man die Mobilität selbst als „Gut“ sieht, sie erwirbt und weg vom Besitz des Vehikels geht, kommt eine Dichtereduktion zustande. Aber dafür sollte es mehrere Angebote parallel geben. Von ÖPNV über Sharing hin zu autonomen „Kleintaxis“.
Zuletzt geändert von WhatShalls am Mo 9. Jul 2018, 22:50, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Mobilitätswende muss radikaler gedacht werden

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motion hat geschrieben:Ales behauptet mal wieder falsches.
Die aktuelle Klimaproblematik (die gewisse Leute ja gerne leugnen) ist zu einem großen Teil (ca. 24%) vom motorisierten Indivieualverkehr verursacht. Dem einzigen Sektor, der seit 1990 nicht nur nicht weniger CO2 emittiert hat, sondern sogar laufend mehr.
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Was ist mit der Landwirtschaft (tierische Lebensmittelerzeugung) global gesehen? Und wenn man die indirekten Faktoren mit einbezieht (Rodung der Waldflächen) wird es noch übler.
Moderation: Persönliches entfernt.

Lasst Fakten sprechen: https://www.umweltbundesamt.de/daten/kl ... textpart-3:
- Industrie ca. 7%
- Landwirtschaft ca. 7%
- Verkehr fast ein Viertel: https://www.heise.de/tp/features/Verkeh ... ote]Manche fahren hier Elektroauto und denken damit sei es getan. :x[/quote]Moderation: Persönliches entfernt.



- eAutos sind eine notwendige Maßnahme für den Klimaschutz,
- eAutos sind aber keine hinreichende Maßnahme.

Bitte nicht gleich wieder morgen vergessen, ja?
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Herzliche Grüße
Alex

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