Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

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Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

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Wackelstein hat geschrieben:Das Taxi ist scheinbar permanent unterwegs, sodass sie kaum Zeit für die Ladestopps haben. Jetzt haben die ein zweites Taxi bestellt, einen Kangoo, damit auch Rollstuhlfahrer damit befördert werden können.
Sehr schön -tolles Beispiel :D
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Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

dkt
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In Singapur werden Ladestationen für die Taxis an den typischen Treffpunkten der Taxisfahrer gebaut. Es sind meistens kleine Kaffees. Dort auf Stellplätzen die nur für E-Taxis reserviert sind, kommen DC Stationen hin. Die Taxis können damit in 15 Minuten auf 80% Speicher geladen werden (siehe auch anderen Thread hier im Forum). Die meisten Taxis fahren zudem, mit wechselnden Fahrern, 24 Stunden.

Ähnliches haben die Taxis in Barcelona vor.

Die Taxibranche muss natürlich an der günstigen Energie interessiert sein. Bei - zum Beispiel - 20 kWh (einschließlich Klimatisierung) im Stadtverkehr auf 100 km, zahlen die Taxis etwa € 5 Sprit. Bei mindestens 500 km wären das € 25, gegenübergestellt den Dieselkosten von mindestens € 35. Bei 15 Euro täglicher Ersparnis sind in mehr als 300 Tagen Laufzeit im Jahr, schon mindestens € 4.500 gespart, ganz abgesehen von der Reparaturfreundlichkeit der E-Autos. Im 24 Stunden Betrieb des Fahrzeug wäre das ein Vielfaches. Hinzu kommt noch, dass im Stau nur die Klimaanlage und nicht auch noch der Motor läuft. In Städten wie Hamburg und selbst Barcelona, summiert sich das gleich als große Ersparnis.

New York und London planen ähnliches.

Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

Turbothomas
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Gestern bei dem Schw. Gmünder Weihnachtsmarkt an der Ladestation vor dem alten Rathaus.
Neben dem Parkplatz für Fahrräder, die Ladestation für E-Autos und daneben der Behindertenparkplatz. Auf letzterem Stand ein M-Klasse. Eine mittelalte Frau stieg gerade aus als ich mit der Zoe daherkam. Nachdem ich ausgestiegen war ergab sich folgender Kurzdialog: "Sie tanken hier?" - "Ja ich lade mein Elektroauto auf." - "Darf ich zusehen" - "Sehr gerne." Unter aufmerksamer Beobachtung stöpselte ich das Kabel in die Zoe und in die Ladesäule. Ihr abschließender Kommentar: "Das ist ja so einfach wie einen Fön einstecken." "Ja" sagte ich "und für den gesparten Parkgroschen geht es jetzt auf den Weihnachtsmarkt. In zwei Stunden ist das Auto wieder vollgeladen und ich fahre wieder nach Hause.


Wer braucht jetzt noch einen Verbrenner?
Ciao
Thomas
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- 22kW AC als Notfalllader, darunter nicht notfalltauglich!

Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

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Ihr seid alle so optimistisch. Ganz so rosig sehe ich das zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Klar, wenn die Batterie-Technik durchstartet … Wenn. Ich bin mir noch nicht so sicher, dass sie das wirklich tut.

Ich beobachte den Markt noch nicht so lange wie Du, dkt, aber zumindest schon seit drei oder vier Jahren. Ich habe so viele vollmundige Ankündigungen gesehen, die letztlich dann gar nicht verwirklicht wurden oder wesentlich unattraktiver („Das Auto wird € 10.000,– kosten und 150km Reichweite haben.“ -> Tatsächlich waren es € 22.000,– und realistisch unter 100 km im Sommer und viele ähnliche Beispiele), dass ich pessimistischer geworden bin.

Ganz ehrlich, auch wenn ich selbst überzeugter E-Fahrer bin: Ich denke, dass Elektromobilität hier und jetzt aus der von mir vermuteten „Sicht der Masse“ unattraktiv ist – außer am oberen Ende der Preisskala bei Tesla.

Es gibt noch so viele Probleme, dass man schon vorher ein Elektroauto wollen muss, sonst kauft man sich keins. Es gibt, abgesehen von den Umweltvorteilen, kaum stichhaltige Argumente, mit denen man jemanden, der in ein Autohaus geht, um sich einen Verbrenner zu kaufen, von einem Elektroauto überzeugen könnte. Stichwörter vor allem Preis, Reichweite, Ladedauer, zusätzlich stark reduzierte Reichweite im Winter.

Ich weiß, ich weiß, es gibt da schon so ein paar zusätzliche Punkte, etwa Lautstärke, „tanken“ zu Hause, Unnötigkeit größerer Reichweiten, Beschleunigung … aber das wars dann auch so ziemlich. Das rechtfertigt den höheren Preis in den Augen eines bisher Unüberzeugten sicher nicht. Momentan ist, auch über mehrere Jahre betrachtet, ein Elektroauto im Allgemeinen teurer als ein vergleichbarer Verbrenner, vor allem, wenn man mit einrechnet, dass irgendwann ein Akkutausch notwendig wird. Und mit Batteriemiete sowieso. Außer im Premium-Bereich, aber das hatten wir ja schon.

Wenn sich das ändert, sprich: Wenn die Akkus billig genug sind, dass Elektroautos zum gleichen Preis wie Verbrenner zu haben sind oder wenigstens in der Rechnung über Jahre deutlich (!) billiger sind (und zwar nicht für den Eigensolar-Tanker, sondern für Ottonormalverbraucher), dann ist es so weit.

Ehrlich, ich glaube nicht, dass der e-up so teuer ist, weil VW ihn nicht verkaufen will, sondern weil VW ihn (zumindest in diesen Stückzahlen) nicht billiger produzieren kann. Ja, sie machen ja auch die Batterien per Hand, usw., ich habe das alles gelesen. Trotzdem bleibt Fakt, dass er so teuer ist. Und nur das zählt.

Der Hype um den i3 macht mir etwas Hoffnung. Sollte das anhalten und wirklich gute Stückzahlen verkauft werden, könnte das der Anfang eines allgemeinen Umdenkens sein. Vielleicht.

Meine persönliche Prognose: Wenn die Batterietechnik in etwa auf dem Level bleibt, wo sie heute und im Prinzip seit vielen Jahren ist, werden in 3-5 Jahren Elektroautos zwar keine Exoten mehr, aber immer noch relativ selten sein. Die Akkupreise halbieren sich. Langsam setzt sich die Elektromobilität durch, ist aber immer noch bei maximal 10% Marktanteil, eher 3-5%.

Anders wäre das nur bei einem echten Durchbruch in der Akkutechnologie, Zink-Luft oder ähnliches. Wenn da wirklich mal was marktreifes käme, das wäre spitze! Und dann wären Verbrenner wirklich auf dem absteigenden Ast. Aber sonst …

Ich hoffe allerdings inständig, dass Ihr Recht habt und ich falsch liege. :-)

Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

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zottel hat geschrieben:Ehrlich, ich glaube nicht, dass der e-up so teuer ist, weil VW ihn nicht verkaufen will, sondern weil VW ihn (zumindest in diesen Stückzahlen) nicht billiger produzieren kann.
Ist aber beides fast gleichbedeutend. Wenn VW will und daran glaubt, dann werden entsprechende Stückzahlen kalkuliert. So ein eup muß keine 20000 kosten. Die ursprünglich mal angekündigten 22000 waren noch halbwegs im Rahmen...

Tesla baut Ladestationen und bei BMW ist de rböse Winter schuld - kam ja auch so überaschend und ist aktuell auch so furchbar kalt :? :roll:
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Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

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Hallo Zottel,

deine Einwände sind nachvollziehbar.
Dennoch - wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Wenn die global Player VW, Daimler und BMW es gewollt hätten und ein entsprechendes Image mit trendigen Botschaften aufgebaut hätten (BMW macht es ja mittlerweile ansatzweise), dann wäre die Kundschaft möglicherweise gefolgt. Und diesen Weltkonzernen wäre es finanziell sicher möglich gewesen, auch mal für eine neue Entwicklung Risikokapital locker zu machen. Da leuchtet das Beispiel Tesla ja förmlich auf. Diese bis vor Kurzem gänzlich unbekannte Firma stampfte unter erheblichen unternehmerischen Risiken ein neues Mobilitätskonzept aus dem Boden und ist dabei, die Platzhirsche zu verscheuchen. Sicherlich, Elon Musk kam nicht ganz unvermögend daher (PayPal). Übrigens dachte ich immer, dass die großen Automobilkonzerne längst Pläne für alternative Antriebe in den Schubladen versteckt hielten, diese aber wegen der arabischen Aktionärsdominanz (Ölscheichs) unter Verschluss hielten. Mittlerweile glaube ich, dass da nichts mehr kommt. Denn sonst hätten sie aufgrund des Tesla-Auftrittes längst entsprechende Motorkonzepte präsentiert. Ich schätze das da ähnlich wie der Zukunftsforscher Thomsen ein, dass vollkommen neue Unternehmen, oder Unternehmen aus der IT-Branche den Markt aufmischen. Die bisherigen Platzhirsche sind dann in ihren fossilen Altlasten gefangen und gehen in absehbarer Zukunft unter.

Gruß

Oeyn@ktiv
1.) 07.2013: Zoe intens, Black-Pearl-Schwarz, 2.) 04.2014: Zoe intens, azurblau, 3.) 09.08.2018: Smart eq 453 Fortwo, 4.) 09.2020: Kia e-Niro / drei PV-Anlagen: 1.) aus 2004 = 7,6 kWp, 2.) aus 2007 = 7,5 kWp und 3.) aus 2012 = 4,4 kWp

Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

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Es hängt alles an den Batterien. Ohne den genannten Durchbruch können nur die jetzigen Technologien billiger werden. Das wird sicher passieren, aber selbst bei effizientester Produktion gibt es Grenzen. Ich vermute, dass die relativ wenig unter dem liegen, was Tesla heute bezahlt, 15-20% vielleicht.

Der große Unterschied wird sein, dass mit der Zeit alle, die eine nennenswerte Produktion vorweisen können, solche Preise bekommen, und somit die Akkupreise nicht mehr so extrem viel vom Fahrzeugpreis ausmachen wie heute. Somit könnte über den Daumen gepeilt ab einer Kilometerleistung irgendwo zwischen 10 und 15 tkm/Jahr ein Elektroauto billiger sein als ein vergleichbarer Verbrenner.

Ein Pendler wird also vielleicht ein Elektroauto kaufen, so wie er heute einen Diesel kauft. Zumindest, wenn ein Zweitwagen für den Urlaub vorhanden ist, und natürlich ist die Lademöglichkeit zu Hause Voraussetzung.

Das sehe ich in drei, eher fünf Jahren: Dass bei Leuten, die heute den Diesel favorisieren, nicht weil sie täglich hunderte Kilometer fahren, sondern weil sie 25 km oder mehr einfach zur Arbeit fahren, das Elektroauto eine echte und „normale“ Alternative wird.

Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

Semi
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zottel hat geschrieben:Ihr seid alle so optimistisch. Ganz so rosig sehe ich das zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Klar, wenn die Batterie-Technik durchstartet … Wenn. Ich bin mir noch nicht so sicher, dass sie das wirklich tut.
Nur keine Bange. Das E-Auto wird sich garantiert durchsetzen, man hat auf längere Sicht gar keine andere Wahl, weil...

Das Öl immer teurer wird
China als neuer Player immer mehr Energie braucht
China und andere grosse Ballungsräume ein Luftverschmutzungsproblem haben
Die Ozonwerte im Sommer auch bei uns immer stärker werden
Es immer mehr Leute auf der Welt gibt, welche auch Mobil unterwegs sein wollen
Div. Länder ihre Abhängigkeit vom Öl reduzieren wollen

Da das E-Auto simpler und in "naher" Zukunft billiger zum herstellen sein wird, dazu wartungsarmer und für den Verbraucher kostengünstiger, wird sich das E-Mobile auch über das Portemonnaie durchsetzten, derweil der Benzinpreis in Zukunft sicher noch steigt.

Im Endeffekt gehts immer übers Geld, mit einem Occasion I-Miev spare ich heute bereits locker über 2000.- pro Jahr gegenüber einem Verbrennerauto in der Schweiz. Ausserdem sehe ich im Raum Zürich mehr und mehr E-Fahrzeuge. Es gibt eigentlich keinen Tag, an dem ich keine EV's sehe.

Vor etwas mehr als einem Jahr haben bei mir in der Firma alle gelacht, als ich mein erstes EV gekauft habe... Und heute lacht keiner mehr, auch die SUV Fahrer bei uns nicht.

Der Durchbruch mit dem E-Mobile könnte kommen, wenn Tesla einen 30k Wagen an den Mann/Frau bringt, der 300km weit fährt. Die Batterieherstellungskapazitäten weltweit nehmen ja auch zu, der Batteriepreis ist immer noch am fallen. Das Panasonic, Samsung, IBM und andere Firmen am forschen sind, zeigt, das sich hier in Zukunft viel Geld verdienen lässt.

Von daher geniesse ich jetzt noch die Zeit, wo EV's noch etwas spezielles sind, ich habe irgendwie das Gefühl, das sich das 2014/2015 bereits Ändern wird. :/ Die Schlacht an der E-Tanksäule und E-Parkplätzen... -_- das wird sicher bald ein Thema... :roll:
Das Elektroauto hat kein Problem, es wird in Deutschland Industriepolitisch bewusst zu einem Problem gemacht. (Sagt einer der seit bald 10 Jahren elektrisch fährt)

Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

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  • zottel
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Das mit „keine andere Wahl“ muss ich leider sehr relativ sehen. :-(

Eigentlich hat man schon heute keine andere Wahl, als massiv, möglichst ausschließlich, auf erneuerbare Energien zu setzen. Tatsächlich passiert das aber kaum.

Mit heutigen Technologien wird der Batteriepreis fallen, aber (vom Tesla-Niveau ausgehend) nicht mehr weit.

Klar wird sich das E-Auto als „das Standard-Auto“ letztendlich durchsetzen. Sollten neue Akku-Technologien schnell Marktreife erlangen, schon bald, sonst vielleicht irgendwann zwischen 2020 und 2030.

Re: Die Kunst voraus zu sein – Vorsprung durch Technik

dkt
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zottel hat geschrieben: Ich beobachte den Markt noch nicht so lange wie Du, dkt, aber zumindest schon seit drei oder vier Jahren. Ich habe so viele vollmundige Ankündigungen gesehen, die letztlich dann gar nicht verwirklicht wurden oder wesentlich unattraktiver
Hallo zottel,

vorab, auch drei bis vier Jahre sind eine gernügende Zeit um sich ein Bild zu machen. Du hast es ja gut entwickelt. Natürlich sind das die Probleme, angefangen bei der wichtigen Kernkompetenz Batteriezelle, weiter mit dem Beharrungsvermögen der etablierten Verbrennerproduzenten und zum Schluss das Fehlen von Willen mit Risikokapital in den Markt zu gehen. Tesla hat das erkannt und ist mit vollem Risiko in die Oberklasse zuerst eingestiegen. Jetzt treibt Tesla die noch mäßig aufgescheuchten Etablierten vor sich her. Ich hoffe Tesla hält (kapitalmäßig) durch.

Der Grund warum ich mit meinen zwei Autos noch zuwarte liegt einzig und allein in zwei Gründen. In meinem Alter kaufe ich nur noch einmal eine neue Generation Autos (also die Qualität muss einfach stimmen) und es muss für mich auch bezahlbar sein. Sicher gibt es viele, viele Kunden die ähnliche Gründe haben. Beide Fahrzeuge fahren dann bei mir täglich zwischen 20 - 70 km und im Jahr, jedes Fahrzeug, nicht mehr als 9.000 km.

Ich glaube daran, dass sich das E-Auto durchsetzt, nur der Zeitpunkt ist noch offen: Lars Thomsen hat eine realistische Prognose abgegeben.

VG

Dieter
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