Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

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Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

AndiH
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umrath hat geschrieben:Ernsthaft? Hartz 4 allein war um ein Vielfaches krasser!
Das betrifft aber vor allem die Einkommensschwachen die gegenüber allen anderen schon immer gerne diskreditiert wurden. Deshalb lässt sich sowas eher durchsetzen. Du willst aber den selbst ernannten "high performern" ans Leder bzw. ans "Heilig Blechle". Da dort sehr viel mehr Widerstand zu erwarten ist würde ich das wie schon erwähnt konzentrieren und bei der Mineralöl Steuer eingreifen. Wenn dann die E-Autos mit größeren Akkus noch einen ticken günstiger werden bzw. endlich verfügbar sind wird es für gewerbliche Nutzung spannend und dann wird es zum Selbstläufer. Die öffentlichen Ladestationen müssen meiner Meinung nach dann auch nicht mehr gefördert werden, die privaten nur in Form von Erleichterung für Eigentümergemeinschaften und ähnliches. Grob gerechnet sind es rund 70 Mrd. Euro Umsatz jährlich mit Kraftstoff die eine neue Heimat suchen, wenn die in Bewegung sind braucht man keine Förderung mehr für Ladestationen.

Aber wir werden es sehen, in 10 Jahren sind wir schlauer...

Gruß

Andi
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Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

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Ich sage ja nicht, dass es so kommen wird oder kommen kann. Ich bezog mich auf den Vorwurf, dass meine Ideen krasser wären, als alles, was vorher gewesen wäre. Und das stimmt definitiv nicht.
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Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

Derpostler
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Natürlich macht es Spass, sich ein Szenario auszudenken, wie sich die (E-Auto-)welt entwickeln könnte. Ich möchte mal einen anderen Ansatz wählen, nämlich der Betrachtung der Kräfte, welche Gesellschaftsgruppen in welche Richtung wirken.

- Autohersteller: Starke Kräfte in Richtung Verbrenner. Machen nur das Nötigste = Grenzwerte einhalten. Wollen vor allem Sicherheit für ihre Investitionen.
- Autohändler: Sehr starke Kräfte in Richtung Verbrenner. Wollen möglichst wenig Veränderung. Konsumenten nicht verunsichern.
- "Der Autofahrer": Insgesamt starke Kräfte in Richtung Verbrenner. Trend zu großen leistungsstarken Fahrzeugen. Umweltbewusstsein nur bei einer kleinen Gruppe -> EV bleibt Nischenprodukt
- Kommunale Politik: Schwache Kraft in Richtung Elektroautos. Müssen sich an gesetzliche Regelungen halten, wollen nicht als Schmutzfinken dastehen. Aber nur geringe Aktivitäten entwickeln.
- Bundespolitik: Starke Kraft in Richtung Verbrenner. Betonung von Sicherheit und status quo, Handlanger der Hersteller.
- EU-(Kommission): Starke Kraft in Richtung Elektromobilität. Einzige unabhängige Kraft, die Interesse am Wohl der Bevölkerung als Ganzes hat.

Wenn man sich dies vor Augen hält, ist es schwer vorstellbar, dass Elektroautos in absehbarer Zeit aus der Nische heraus kommen.

Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

Rudi L
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umrath hat geschrieben:Ich sage ja nicht, dass es so kommen wird oder kommen kann. Ich bezog mich auf den Vorwurf, dass meine Ideen krasser wären, als alles, was vorher gewesen wäre. Und das stimmt definitiv nicht.
Doch, Hartz IV war eine Veränderung die uns Vorteile im Wettbewerb gebracht hat. Und die vom Einzelnen mehr fordert sich um die Verbesserung seiner Situation besser zu kümmern. Zumal diese Arbeitsmarktreform notwendig war.

Okay, krasser war das Ermächtigungsgesetz zu Anfang des letzten Jahrhunderts. ;)

Dieses Szenario was Du beschreibst würgt zum einen ohne Not die hiesige Industrie und bestraft Millionen Bürger. Trotzdem könnte man es theoretisch umsetzen oder als Parteiprogramm verwenden.

Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

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Die Elektrofahrzeuge von heute haben keine Chance.
Ich muss mal ein Zitat los werden, kann aber leider nicht mehr sagen von wem es war, so habe ich es schon verinnerlicht:
Wenn eine neue Technologie besser und billiger ist, wird sie sich durchsetzen
Ein anderer hat das, den von ihm, so genannte Tippingpoint genannt, aber punkte Zeitstrahl alles falsch gemacht. (obwohl er mit Zukunftsforschung sein Geld verdient)

Ich denke halt, das die oben genannten Eckdaten das Elektrofahrzeug besser und billiger machen. Ohne Kompromiss.

Ich denke auch, dass die Fahrzeugindustrie hier gar nicht so bewusst auf der Bremse steht, es muss sich halt alles was investiert wird, irgend wie auch wieder rechnen. Eine Gigafabrik ist für viele zu früh, der Invest in Verbrennungsmotorproduktion für manche schon ein Risiko. Noch rechnet sich der Verbrenner und wirft Milliarden Gewinne ab, eine solche Cachcow schlachtet man nicht, so blöd wären nicht einmal wir. So lange die Technik daher nicht besser ist als der Verbrenner, wird die Cashcow Milliarden Gewinne abstauben. Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, um mit den Investitionen auf zu hören ist hier das Um und Auf. Ich glaube auch, das Tesla zu früh drann ist, mit Verbrenner würde der mehr verdienen (siehe Ex - Saab, baut wieder Verbrenner). Noch machen die Fahrzeughersteller mit den Elektrofahrzeugen Verluste, das wird mit AHK, Kombi, SUV, Pickup, Cabrio.. nicht besser, nur schlechter. Noch mehr von diesen veralteten Elektrofahrzeugen (22-40kWh Btterie) bringen noch mehr Verluste.

Aber durch Tesla geht die Forschung in die letzte Zielgerade, 400kW Ladeleistung werden schon getestet, große Batterien im Labor verfügbar. Es ist meines Erachtens nur eine Frage der Zeit bis die Investition in die Verbrennerproduktion zu viel Risiko mit sich bringt und keiner mehr darauf setzt.

Aber Tesla hat mehr gezeigt, als nur den Elektroantrieb. Tesla hat gezeigt, dass ein Händlernetz aus unabhängigen Kleinstfirmen nicht mehr Ziel-führend ist. Alles läuft im Internet ab, wenige Stores genügen. Davor haben die Händler Angst, nicht vor dem Antrieb an sich.

Mit Wehmut denke ich an meine erste Digitalkammera zurück, 500.000 Bildpunkte, nix Mega, 20 Bilder auf der Speicherkarte und der Akku hält für 10 Fotos... Total unbrauchbar und doch, hätte die damals niemand gekauft, wäre die Digitaltechnologie bei der Fotografie noch viel später gekommen. Das Gleich gilt für die LED Lampen, CDs und DVDs...
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 149.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

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Siehe Artikel: Nicht vergessen, dass Verbrenner aktuell (de facto) extrem stark subventioniert werden. Dadurch funktioniert der Automatismus der besseren Technologie nicht.
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Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

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Wenn die Verbrenner einmal wirklich die Grenzwerte einhalten sollten und fossiler Verbrauch einmal wirklich gerecht beaufschlagt würde, ginge es ganz schnell mit den eAutos. Und wenn die 7 Milliarden Dieselsubventionen mal endlich weg wären :roll:

Wir haben halt hier die Sondersituation einer Autobauer- und Schnellfahrernation. Da sitzen sehr viele - und sehr laute - Frösche in dem Teich, der trocken gelegt werden muss :twisted: :lol:

Immerhin hat unsere kohlefreundliche Regierung endlich von der EU Einen auf die Mütze bekommen bei den Kohledreckschleudern. Ein weiteres Plus für die eMobilität :mrgreen:
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Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

Rudi L
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@Umrath,
warum soll das nicht trotz Subventionen funktionieren? Das Elektroauto ist dem Verbrenner tatsächlich unterlegen. Außer beim Abgas. Und auch Elektroautos werden subventioniert. Trotzdem ist die Nachfrage gering.

Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

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Verpester werden wesentlich mehr subventioniert als eAutos :twisted:
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Re: Der Weg zur Elektromobilität - ein mögliches Szenario

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Solche doch recht extremen Steuerungsmaßnahmen kann man nur mit entsprechendem Rückhalt in der Bevölkerung durchdrücken. Daran mangelt es, daher wird es, wie Du auch sagst, nicht so kommen.

Ich denke auch nicht, dass es nötig ist, so stark regelnd einzugreifen. Man könnte die Rahmenbedingungen leicht ändern, dann würde es noch etwas schneller gehen.

Potenzial sehe ich bei folgendem:
  • Gesetzgebung, die es stark vereinfacht, als Mieter oder als Eigentümer einer Wohnung mit eigenem Stellplatz einen Ladeanschluss legen zu lassen. Z.B. Regeln erstellen, was in jedem Fall erlaubt sein muss, wenn keine Einigung erzielt werden kann. Oder Kommunen vorschreiben, dass, wenn z.B. eine Leitung unter einen öffentlichen Grünstreifen oder Gehweg gelegt werden muss, dafür keine Miete zu verlangen ist.
  • Förderung der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Dies passiert ja schon. Die Förderung sollte aber weitergeführt werden, so dass immer ausreichend Ladestellen zur Verfügung stehen (so dass ein Verhältnis von x Schnellladern und y Langsamladern pro angemeldeten Elektrofahrzeug erreicht wird). Mir wäre es lieb gewesen, wenn es auch noch einige Vorschriften zur Abrechnung gegeben hätte, um hier einen Wildwuchs zu vermeiden.
  • Keine Einfuhrzölle auf Lithiumbatterien, so wie bei den Solarzellen passiert ist (diese am besten auch abschaffen).
  • Strenge Überwachung der Einhaltung des Ausstoß von Verbrennern.
  • Fahrverbote bei Überschreitung von Grenzwerten. Bei den momentanen Verbrennern also Dieselverbot bei NOx-Überschreitung und Benzinerverbot bei Feinstaubüberschreitung.
  • Gleiche Grenzwerte für Diesel und Benzin.
  • Erhöhung der Mineralölsteuer auf Diesel auf den gleich Betrag pro kWh wie beim Benziner (gerne im Gegenzug die Kfz-Steuer beim Diesel senken).
  • Erhöhung der Mineralölsteuer generell.
Wichtig ist es vor allem, eine langfristig planbare Politik zu machen. Es muss nicht unbedingt von heute auf morgen Einfahrverbote für Diesel geben. Wichtiger ist es, klar zu machen, dass es diese sicher in 5 Jahren geben wird, und unter welchen Bedingungen, und um wieviel diese Bedingungen in 10 Jahren verschärft werden.

Genauso mit der Mineralölsteuer. Nicht jetzt gleich stark erhöhen, sondern eine starke Erhöhung für in 5-10 Jahren ankündigen. So können sich Käufer schon heute entsprechend entscheiden, ohne dass die jetzigen Besitzer übermäßig belastet werden.

Diese Maßnahmen reichen denke ich aus, so dass in 10 Jahren mindestens die Hälfte der Neufahrzeuge voll elektrisch sein wird.
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