Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

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eMarkus hat geschrieben:Immer wieder höre ich dass anscheinend der Strom nicht ausreicht wenn mal ordentlich Fahrzeuge rumfahren.
Gerade lese ich im Spiegel dass Deutschland netto 51 500 Gigawattstunden Strom dieses Jahr exportiert hat.

Haben wir sagen wir mal 10 Mio Elektroauto auf der Strasse und jedes benötigt 200 Wattstunden pro km, dann kann jedes dieser Autos 26 000 km im Jahr fahren.
Man muss dann zwar noch zeitliche Ladespitzen und saisonale Schwankungen in den Griff bekommen. Aber rein von der Gesamtenergie ist die im ausreichenden Mass vorhanden.
Wenn Brot alle ist, sollen die Leute eben Kuchen fressen. :mrgreen: :lol:

Es gibt einen Unterschied zwischen Strom als Menge und Strom als Netz. Weites Thema, wurde schon
100fach diskutiert. Einfach keine Sorgen machen. Leben geht weiter.

Das Lademodell ist auch recht einfach: als erstes könnte man die 15 Mio. Eigenheim Besitzer ins Boot holen,
dann könnte man alle Einkaufsläden mit zwei tripples ausstatten (nicht einem) und dann im Parkraum Lolos
installieren. Fertig. Zwei drei roamings drauf spielen und fertig.

Vor 100 Jahren gab es keine Waschmaschinen, heute gibt es niemanden mehr der am Fluß seine Hemden
von hand wäscht.
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

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hgerhauser hat geschrieben:Das dürfte deutlich billiger als Netzausbau sein, wenn die zusätzliche Kapazität des Netzes eine niedrige Auslastung von Größenordnung 1% hätte. Und die Batterien noch eine andere Nutzung wie PV Spitzen speichern oder Netzdienstleistungen wie Regelenergie.
* Netze sind billiger als Speicher

Ein Kabel und ein Trafo das 50-60 Jahre funktionieren kann ist auf dauer ziemlich sicher günstiger als viel lokale kleine verlustbehaftete Pufferspeicher
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

Roland81
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Die Profis sind ja dabei Erfahrungenbzgl EE und Netze zu sammeln bzw. haben sie schon gesammelt..

einige km von mir entfernt:

http://projekt-grid-control.de/loesungen/

auch mit Batteriespeichern, auch mit steuerbaren Lasten.


"Der Verteilnetzbetreiber (VNB) hat bisher neue Leitungen immer auf der Basis von Gleichzeitigkeitsfaktoren für den Stromverbrauch bzw. die Stromeinspeisung ausgelegt. Dies bedeutet, dass er den zu erwartenden maximalen gleichzeitigen Stromverbrauch bzw. -einspeisung für die Auswahl z.B. des benötigten Kabels zu Grunde gelegt hat.

Dieses Vorgehen kann jedoch zu einem ineffizienten Netzausbau führen, wenn die geschaffene Netzkapazität nur wenige Stunden im Jahr voll ausgelastet wird. Darüber hinaus können neue steuerbare Verbraucher wie z.B. Batteriespeicher die Verbrauchsverhalten der angeschlossenen Haushalte dahingegen verändern, dass sich beispielsweise der maximale gleichzeitige Stromverbrauch erhöht."
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

hgerhauser
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Das (Netz vs Batterie) hängt von der Auslastung ab, die ersten paar kW werden nahezu mit 100% Auslastung gefahren und da ist 90 Euro im Jahr nur 1 Cent die kWh. Aber, die Lastspitze im Winter mit im Schnitt 90 Stunden oder die entsprechenden PV Spitzen im Sommer, da kostet das Netz plötzlich 1 Euro pro kWh. Und dann ist die Nutzung von Batterien sehr attraktiv. Zudem kann sie dann auch anderweitig gebraucht werden. In der Dunkelflaute spart man Kraftwerkskapazität. Denn die Leitung alleine bringt ja nichts. Und im Sommer muss der PV Strom irgendwo hin. Da sind Leitungen nur solange hilfreich, bis einem die Verbraucher ausgehen. Dann muss gespeichert werden und da sind Batterien wieder sehr attraktiv im Vergleich zu Elektrolyseuren.

In der Summe gehe ich davon aus, dass das heutige Netz fast reicht. Nur bei internationalen Leitungen sehe ich einen moderaten Zubau als sinnvoll.
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

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Über kurz oder lang wird es überhaupt keine Alternative zu Stromspeicher geben können. Zellchemie ändern, die Ing.
sind gefordert. Sonst bekommen wir die KLimaziele nicht in den Griff. Einfach nur Strom ins Netz ballern bringt uns
nicht weiter. Und bitte nicht mit diesem Unfug wie 5kWh anfangen. Im Privathaus brauchste unter 30kWh garnicht
anfangen. Sind E-Autos im Haushalt geht das eher in Richtung 100kWh Akku. Da die Strompreise eh immer steigen
kannste im Taschenrechner in paar Sekunden ausrechnen wann sich das lohnt.
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

JuGoing
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PeterMüller hat geschrieben:Und bitte nicht mit diesem Unfug wie 5kWh anfangen. Im Privathaus brauchste unter 30kWh garnicht
anfangen. Sind E-Autos im Haushalt geht das eher in Richtung 100kWh Akku
Wenn man mit den 5 kWh von April bis September in 90 % der Fälle über die Nacht kommt, ist das aus meiner Sicht schon eine große Entlastung.
Von November bis Februar ist es egal, ob ich 5 kWh oder 5000 kWh Akkus im Haus habe. Mit PV werden beiden nicht voll und es reicht somit auch nicht über die Nacht.

Für ein eAuto kann im Sommer ein großer Akku im Haus helfen.
Der ist aber nur von April bis September nutzbar und wird im Juni und Juli trotzdem überlaufen.
Und man hat mehrfache Wandlerverluste.

Wie in der Signatur zu sehen ist, habe ich ein bißchen Praxiserfahrung.

Ich glaube die möglichen Szenarien sind da recht komplex.
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

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Das bei 5 grad Neigung kein Strom im Winter gemacht werden kann ist logisch, und schon lustig das
beim Strom jeder von Verlusten spricht. Beim Verbrenner hat 90% Abfall noch nie jemanden gestört,
selbst 2019 juckt das niemanden. Klar mögen im einzelnen 5kWh ausreichen, dies ist ja auch löblich.
Nur sollte man das ganze, wenn man schon plant, auch etwas weiter denken als bis zum eigenen
Gartenzaun. Wenn man schon von NETZE spricht. Das Thema hört doch nicht am eigenen Dach auf.
Zumindest nicht, wenn man die Zukunft planen möchte.
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

JuGoing
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Ich sag ja, "Ist komplex" :D
Meiner Meinung nach müsste dann dieser große Speicher im Haus der Allgemeinheit nutzbar gemacht werden, ansonsten würde ich den lieber an einer Stelle aufstellen, wo mehrere Leute daran teilhaben können.
Für mich alleine ist der sehr teuer und ich nutze nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten, verbrauche aber alle Resourcen der Herstellung.

Edit: Und ja, besser das Auto über den Hausspeicher laden, als Verbrenner fahren, aber noch besser, den Autoakku mittags direkt beim Arbeitgeber aufladen.
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

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Im Haus könnte man noch viel mehr mit Strom machen, ausser die Kaffemaschine und das E-Auto damit zu füttern.
Stichwort Wärme.
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Re: Das Märchen von zu wenig Strom im Netz

hgerhauser
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Der regulatorische Rahmen passt noch nicht. Im Moment ist ja fast nur Eigenverbrauch interessant und das ist nicht unbedingt die beste Nutzung der Batterie.
https://www.hydro.com.au/clean-energy/h ... ing-island
In Australien gibt es auf King Island eine Lösung mit Wind, PV, Batterie und Diesel. Schön ist, dass man das in Realzeit ansehen kann, und da fällt mir auf, wie variabel Wind ist, bei manchen Wetterlagen gilt das auch für PV. Sprich lokal ändert sich der Output in einer Minute von 1400 auf 900 kW. Wenn die Netzkapazität da ist, warum das nicht durch Ausgleich mit PV/Wind ein paar Kilometer weiter glätten? Das nur lokal machen kostet völlig unnötig Batteriezyklen, wobei das sehr flache Zyklen sind und damit vielleicht nicht so viel Abnutzung.
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