Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

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Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

TJ0705
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Und jetzt bitte wieder zurück zum Thema. Erlebnisberichte von Fast-Liegenbleibern oder von mir aus auch sonstige abenteuerliche E-Auto-Erlebnisse. Danke.
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Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

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  • teutocat
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TeeKay hat geschrieben:
tom hat geschrieben: - Die von Evite meistens angebotenen 22 KW Ladestationen sind für ChaDeMo in der Realität nur 17 KW. Damit dauert das Laden für meinen Geschmack etwas zu lange, vor allem wenn man weiss, wie es sein könnte ;)
Evtech spezifiziert die schon korrekt als 18,3kW DC Lader. Die Eingangs-Stromstärke beträgt nur 28A. Mehr als 17,4kW hatte ich bis jetzt auch noch nicht, aber das kann an der Temperatur liegen. Für einen Leaf ist das natürlich auch nur noch Semi-Schnellladen.
Selbst an als 50kW ausgewiesenen ChaDeMo-Ladestationen geht es mit dem Leaf nicht viel schneller.
In DE wäre uns mit den vielen 22kW-ChaDeMos auch mehr geholfen als mit der Hand voll 50kW-RWE-Ladestationen (die zudem noch oft defekt sind).
Die ganze Familie ist komplett "verbrennerfrei"

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

thejpenner
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PowerTower hat geschrieben:
thejpenner hat geschrieben:So wird das Thema Reichweite bereits in 3-4 Jahren keines mehr sein...... nach der Einführung der neuen Technologieen mit 3-5 facher Ladekapazität fährt dann selbst ein Smart 600 - XXX Kilometer weit. Dann erst werden die Schnellader auch zu einem MUSS.

Spätestens dann werden die EV - Fahre der ersten Generationen auch mit einem lachenden Auge auf die gemachten Fahrten mit den El´s, Kewet´s oder sonstiger "Joghurtbecher" zurückblicken, mit den gemachten Erfahrungen in Punkto Ladehalte jener Zeit.
Das muss man sicher im individuellen Fall betrachten. Wenn ich 600 km Reichweite hätte, dann bräuchte ich persönlich keinen Gedanken mehr an einen Schnelllader zu verschwenden, weil mir die Reichweite dann immer ausreicht um von A nach B zu kommen und meist auch wieder zurück ohne überhaupt eine Ladepause einlegen zu müssen. Und selbst wenn, an einer beliebigen 10 A Schukodose lassen sich problemlos rund 300 km in 24 Stunden nachladen, an 16 A CEE blau (oder einer 3,7 kW Wallbox) sind es bereits 500 km in 24 Stunden. Da ist das Auto eben mal die ganze Nacht beschäftigt und hört nicht schon nach 3-4 Stunden auf zu laden, wie derzeit üblich.

Ich glaube nicht, dass CityEL, Twike und SAM Fahrer dann über ihre Erlebnisse lachen werden. Denn die laden heute schon 40-60 km pro Stunde bei 16 A einphasig nach. Das schaffen viele moderne Autos durch den deutlich größeren Verbrauch nur mit einem Ladevorgang an 11 kW! Da das wiederrum nur wenige Autos können, ist man mit so einem "Joghurtbecher" (welch abwertendes Wort für gut durchdachte Leichtfahrzeuge) deutlich schneller am Ziel als z.B. mit einem Fluence, Kangoo, Drilling, Leaf, e-up! und i3, wenn in den letzten vier Fällen keine DC Lademöglichkeit vorhanden ist. Und wenn es solche Batterien gibt, dann werden die alten Elektrofahrzeuge ganz einfach umgerüstet und dann fährt das CityEL eben von Hamburg nach München durch, bei deutlich geringerem Investitionsvolumen im Vergleich zu 1,5 Tonnen Raumschiffen wohlgemerkt. ;)

Ei hallo :-)

Da hab ich mich auch etwas ungenau ausgedrückt :) Die Schnelladefähigkeit bezog ich auf den Fall einer Fernreise. Bei normalem Betrieb ist das langsame Laden natürlich in Ordnung. Für meine El´s der damaligen Zeit hatte ich ganz andere Ausdrücke gehört, z.B Rollender Sarg........ da ist der "Joghurtbecher" noch das harmloseste ;)
Und schnell geladen hatten wir damit auch bereits. Voll in einer Stunde.....
Das einzige was mich an meinen El´s nervte waren die ständig notwendigen Schraubereien. Das war mir einfach zuviel für das gut durchdachte Leichtfahrzeug ;-)

LG Jörg

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

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Gut dann will ich auch mal was beitragen.

Als ich das Auto neu hatte und wenige Monate später das Typ2 Kabel einsatzbereit war (Januar 2013), wollte ich eine Ladesäulenrunde drehen um die öffentliche Infrastruktur zu testen. An dem Tag war tiefster Winter. Die Heizung hatte ich aus, da ich die Reichweite noch nicht einschätzen konnte, lediglich Front- und Heckscheibenheizung waren aktiv. Nachdem die erste RWE Ladesäule in Dresden blockiert war, fuhr ich weiter zu der Ladesäule in Meißen. Bis dahin standen auf der Anzeige -40 Ah. Bei den verbauten 90 Ah Zellen sollte sich das nach einem kurzen Ladestopp ausgehen dachte ich mir, zumal der Rückweg kürzer wäre.

Also kurz versucht die RWE Säule mittels SMS zum laden zu überreden, was nicht geklappt hat. Der Betrag konnte nicht gebucht werden, obwohl genug Guthaben drauf war. Muss wohl an einer aktiven Drittanbietersperre meines Providers liegen, aber soll ja nicht mein Problem sein, denn ich hab mich an alle Spielregeln gehalten und wollte nur laden. Nach Anruf bei RWE wurde der Ladevorgang dann kostenlos freigeschalten und ich blieb eine halbe Stunde stehen, bis die Kapazitätsanzeige auf -33 Ah geklettert war.

Auf dem Rückweg wollte ich gern die neu gebaute Elbbrücke in Niederwartha überqueren, doch leider ließen mich Ortskenntnisse und Sichtverhältnisse im Stich und ich verpasste die Überquerung. Also weiter nach Dresden und die nächste Brücke nutzen. Doch damit verlängerte sich der Weg ungeplant um etwa 10 km. Etwa 3 km vor dem Ziel ging es bei durchaus sanftem Gasfuß schon los - piep piep - das BMS warnte bei -72 Ah vor Unterspannung. Also langsamer fahren und Scheibenheizung ausschalten. Je mehr meter zusammen kamen, umso mehr musste ich den Gasfuß zügeln. Angst! Die Topographie hatte trotzdem kein Erbarmen und so ging es auch in dieser Situation die letzten 500 meter zu meiner Wohnung bergauf. Es hätte in diesem Moment echt schöneres geben können, als von aller Welt angehupt zu werden. Ich kam schließlich mit etwa 2 km/h und einem Dauerpiepton am Parkplatz an. Dieser Dauerpiepton signalisiert ein kritisches unterschreiten der Zellspannung und kann bis zu deren Defekt führen.

So fand ich letztlich heraus, dass unter diesen winterlichen Bedingungen bei 75 Ah die absolute Kapazitätsuntergrenze erreicht ist, auch wenn dieser Test nicht ganz freiwillig war. Erstaunlicherweise wurde die Kapazitätsmessung ein halbes Jahr später bei deutlich besseren klimatischen Bedingungen nochmal durchgeführt und da konnte ich schon nur noch 65 Ah entnehmen. Die alten Zellen aus dem Jahr 2007 bauten massiv ab und die schlechtesten drei wurden schließlich ersetzt.
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Die 110 km lange Strecke Radebeul - Leipzig gehört etwa einmal aller zwei Monate zu den Standardaufgaben. Dies ist normalerweise auch kein Problem, wenn man einen dreistündigen Zwischenstopp an der RWE Ladesäule in Oschatz einplant, die von beiden Punkten aus sehr zentral liegt. Nach dem oben beschriebenen Austausch von 3 alten Zellen sind immer noch 5 weitere dieser Sorte vorhanden, die die Reichweite massiv beschränken. Der Umstand war aber bis dahin bekannt.

Das verbaute BMS ist für den Fahrer mit all seinen Funktionen frei zugänglich. Einen Tag bevor die Reise stattfinden sollte, beschäftigte ich mich intensiver damit. Dabei konnte ich die versteckten Menüpunkte offen legen, denn ich wollte gern die Balancer- und Ladeschlussspannung reduzieren, die war mir vom Vorbesitzer zu hoch eingestellt. Des weiteren tauchte ein Menüpunkt "Stromabgleich" auf. Hm, was das wohl ist? Ach einfach mal drücken, wird schon nicht explodieren. :lol: Merke hier: lasse niemals einen DAU im offenen BMS arbeiten, das kann nicht gut ausgehen. :?

Was waren die Auswirkungen? Nun die Stromanzeige wurde genullt. Obwohl das Auto tatsächlich 2 A aus den Akkus zog, standen 0 A auf der Anzeige. Eine Differenz von 2 A habe ich nicht für ernst genommen, denn auf der Strecke werden 110 Ah verbraucht. Kommt es da auf einen Fehler von 4 Ah (2 Stunden Fahrzeit) an? Nein dachte ich und fand mich schließlich 10 km vor dem Ziel gestrandet am Straßenrand wieder, nichts ging mehr. Ich habe mich nichtmal getraut, auf der Schnellstraße den Warnblinker einzuschalten, als ich immer langsamer werden musste. Denn sechs Blinkleuchten ziehen die in dem Moment eh schon leeren Akkus noch weiter runter. Dafür wurde man dann wieder einmal angehupt. Mit letzter Kraft haben wir es noch zur nächsten Seitenstraße geschafft und ich hab erstmal den Kopf gegen das Lenkrad geschlagen. :)

Wie konnte das passieren? Ein schöner Denkfehler war mir unterlaufen. Denn natürlich werden beim fahren 2 A zu wenig angezeigt, aber dafür bei jedem rekuperieren und laden 2 A zuviel! Das summiert sich. Wir hatten in Oschatz aufgrund des offensichtlich geringen Verbrauchs nur einen 90 Minuten Stopp eingelegt und dafür nochmal einen 30 Minuten Stopp in Wurzen. Da war dann laut Anzeige noch genug Kapazität für 45 km vorhanden und 30 km hätten gereicht. Das kam mir zu diesem Zeitpunkt schon komisch vor, weil Restreichweite und tatsächlich Ladezeit nicht zueinander passen konnten. Aber in Wurzen gibt es auch nichts, was man sich anschauen kann und so wollten wir halt weiter. Böser, böser Fehler. Naja wir wurden dann von der Schwester meiner Freundin zum Ziel gezogen und nebenbei wurde fleißig rekuperiert. Der Stromabgleich wurde später nochmal korrekt durchgeführt.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

TJ0705
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Interessanter Bericht. Danke.

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

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Ich bin letzten Samstag ca.70km von Dresden in die Oberlausitz(Neusalza-Spremberg) gefahren, obwohl das keiner meinem E-Saxo zutrauen wollte und ich einen Abend vorher schon liegen geblieben bin. Vollgeladen los über die steilen Berge Richtung Neustadt Sachsen, dort mit 47% Akku, Abstecher nach Sebnitz, dort noch mit über 30% Akku, nachdem ich bei km55 die Säule gefunden hatte, nach 90Min der anruf, ich soll jetzt endlich losfahren, man erwartet mich mit dem Essen, Akku 67%, Restladezeit von 30Min. verzichtet und los nach Neusalza-Spremberg ca. 35km, aber noch ordentliche Steigung dorthin. Auf Überlandstraßen ging die Geschwindigkeit von 70km/h in der Ebene auf 45km/h bergauf runter. Mit 25% Akku in Neusalz angekommen und erstmal Privat an die Steckdose, später wurden noch zwei Probefahrten gemacht vor Ort, abends ging es vollgeladen zurück. Ich traute mich durchzufahren, da ich mit über 80% Akku in Neustadt ankam, fuhr ich die restlichen 37km bis Dresden durch und hatte am Ende noch 47% Akku übrig. Bergauf wurde ich jedesmal bei 45km/h überholt, in der Ebene ging maximal 70km/h und bergab konnte ich nur 90km/h erreichen. Wenn er Frisch geladen ist, geht es bergauf bis 65km/h, fällt aber dann aber schnell wieder auf 45km/h, wenn man vor einer scharfen Kurve wieder etwas vom Pedal geht. Anfahrt am Berg, nach einer Ampel ist dann echt anstregend, musste oft Warnblinker einschalten, um zu signalisieren, geht nicht schneller. Ebene und Bergab Super, bergauf auf langen Strecken eine echte Herausforderung und nichts für Temposünder!!! Am Vorabend bin ich kurz vor Zuhause bei 12% liegen geblieben, ein Stück geschoben und beim Nachbarn am Kellerfenster geladen bis 23% und dann über Nacht Zuhause geladen.

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

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Am Vorabend bin ich kurz vor Zuhause bei 12% liegen geblieben
Sollte man den besser nicht leerfahren oder wieso bist du mit 12 % liegengeblieben?
silberstrom-am-horizont.de

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

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Abenteuerlich war es wahrlich nicht, sondern ein schöner Samstag (brauchen die schönen E-Mobilitätserlebnisse einen eigenen thread?). Sollte es so nicht alle Tage sein...?

AQQU: Nissan Leaf - Winterreichweite
MINI SE, Tesla Model3 LR

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

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Nett danke - auch der teil mit dem Strafzettel ;)
Technikblog & Shop: http://www.elektrifiziert.net
PV 18,2kWp - BHKW EcoPower 1.0, 30kWh LiON Sunny Island System
BMW i3 60Ah (Verbrauch ca. 13,8kWh/100km; SW: I001-16-07-506)

Re: Das alltägliche Abenteuer E-Mobilität

TJ0705
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AQQU hat geschrieben:brauchen die schönen E-Mobilitätserlebnisse einen eigenen thread?
Hi AQQU,

ich würde sagen, ja. Habe Deinen Bericht sehr gerne gelesen, aber laßt uns dafür einen eigene Thread eröffnen. Es gibt sicher noch viele andere die solche erfreulichen Berichte beizusteuern haben.

Grüße Dirk
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