Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

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Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

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Das ist ja leider nichts neues für uns, aber hier ist es mal schwarz auf weiß.

http://www.kfz-betrieb.vogel.de/technik ... cmp=nl-125
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Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

energieingenieur
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Ich messe dieser Meldung keinen hohen Stellenwert bei:
Zunächst ist unklar, was genau als Innovation gilt. Wie hoch muss die Schöpfungshöhe sein, um gezählt zu werden? Zudem hat ein Verbrennungsantriebssystem im Vergleich zum E-Antrieb deutlich mehr zu optimierende Teile. Vll. gilt die Veränderung eines Ventils schon als Innovation, die Anpassung einer Software zur Batterieladung aber vll. nicht. Und die Frage ist auch... Wenn ein Hersteller eine Verbesserung erreicht hat. Veröffentlicht er dies sofort, damit sie in der Statistik auftauch oder behält er es für sich und nutzt den Technologievorsprung? Eine hohe Innovationszahl kann übrigens auch bedeuten, dass das Produkt noch lange nicht gut ist...

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

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  • Jan
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Ich fuhr heute durch unsere Stadt zu einer neuen Ladesäule um sie in Augenschein zu nehmen. Das Wetter war etwas bedeckt, nicht so sonnig wie gestern und entlang der Straße fuhr ich an vielen Autohäusern und Gebrauchtwagenhändlern vorbei. Da stand sie, die Technik von gestern, im trüben Licht und ich fragte mich, um wieviel größer die Lagerplätze bald sein müssen um die nicht mehr gebrauchten Verbrenner zwischenzulagern. Was wird dann mit ihnen geschehen? Werden diese Werte in die dritte Welt verschifft, in die nun schon unser Müll gebracht wird? Dann stand ich vor der neuen Hoffnung auf eine leisere und gesündere Zukunft. Ganz neu und frisch stand sie da, auffordernd zu laden und die ersten Wolken begannen schon, sich aufzulösen. :)
Kommt bei Dir auch schon Strom vom Dach? :) https://www.youtube.com/watch?v=bBPRBxziQOI
Der Ioniq wartet schon auf die ersten Sonnenstrahlen. :)

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

Mei
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energieingenieur hat geschrieben:... Vll. gilt die Veränderung eines Ventils schon als Innovation,....
Ja,

und was ist beim Elektroauto innovatives passiert die letzten 100 Jahre?

Garnix.
Die Akku sind besser geworden, die Leistung der Motor ist höher geworden.
Aber innovativ ist das nicht wirklich.
Die Technik hat sich nur verbessert.

Aber alle fahren noch auf 4 Rädern ;)

Also nicht meckern über die anderen :D

Grüße

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

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Gute technische Lösungen sind so einfach wie nur möglich gehalten. Davon entfernen sich die Verbrennungsmotoren immer weiter und werden damit immer komplizierter, teurer, fehleranfälliger und weniger langlebig.
Auch wenn die ganzen neuen Teile helfen, am Wirkungsgrad hier und da noch was zu drücken, das ist nicht der Königsweg.
Toyota war mit dem Hybrid da schon wieder ein Stück besser. Der Toyota Hybridantrieb ist nämlich eigentlich ziemlich simpel aufgebaut und auch entsprechend robust.
Trotzdem haben sie es geschafft, aus der genial einfachen Konstruktion einen ordentlichen Wirkungsgrad zu holen. Das hat einfach technischen Charme und Eleganz.
Das Elektroauto ist noch ein Schritt weiter.
Und es geht im Prinzip ja alles. Es müssten nur mehr Autos Tesla like gebaut werden...richtig viel Akku und richtig viel Ladeleistung, die auch wirklich in der Praxis funktioniert.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

energieingenieur
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Mir wurde neulich die Frage (unter)gestellt, ob ich als Ingenieur nicht einen Verbrennungsmotor viel besser finden müsste, als einen Elektromotor. Er wäre ja deutlich komplexer und man könnte sich daran viel besser "austoben".
Meine Antwort war ähnlich, wie die von Karlsson: Als Ingenieur begeistert es mich vor allem, wenn ich ein Problem mit möglichst wenig Aufwand zuverlässig lösen kann. Wer sich mit komplizierten Lösungen brüstet, will sich vll. profilieren und zeigen was er kann. Okay. Die wahre Kunst liegt aus meiner Sicht jedoch darin: Je simpler, desto besser.

Ich würde Mei sogar zustimmen, dass sich im Bereich E-Motor und Akku nicht wirkliche Quantensprünge getan haben. Aber der E-Motor ist so wie er ist einfach verdammt gut. Was will ich an Wirkungsgraden von 90% und höher noch verbessern? Ein E-Motor hat eigentlich nur ein einziges sich bewegendes Teil. Was will man daran optimieren? So ein Verbrenner hat dutzende Bewegliche Teile, erreicht nichtmal 50% Wirkungsgrad und ist extremen thermischen Belastungen ausgesetzt und in seiner Betriebsstabilität deutlich abhängier von externen Bedinungen (Sauerstoffgehalt, Luftfeuchte, usw.), als ein E-Motor.

Ich denke, dass das Produkt Elektroauto nicht unbedingt extrem innovativer geworden ist, als vor vielen Jahren, aber die Rahmenbedingungen sind heute anders, sodass die Chance auf Durchsetzung dieser Technologie höher geworden sind.

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

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energieingenieur hat geschrieben:Meine Antwort war ähnlich, wie die von Karlsson
Ingenieure halt ;)
energieingenieur hat geschrieben:Mir wurde neulich die Frage (unter)gestellt, ob ich als Ingenieur nicht einen Verbrennungsmotor viel besser finden müsste, als einen Elektromotor. Er wäre ja deutlich komplexer und man könnte sich daran viel besser "austoben".
Unser Berufsstand will die Welt verbessern, nicht sich selbst beschäftigen :lol:
energieingenieur hat geschrieben:Was will ich an Wirkungsgraden von 90% und höher noch verbessern? Ein E-Motor hat eigentlich nur ein einziges sich bewegendes Teil. Was will man daran optimieren?
Na das kann man auch anders sehen...von 90% auf 99% bedeutet 90% weniger Verluste. Könnte dazu führen, dass man auf eine Kühlung verzichten kann. Der Motor wird dann leichter, kleiner, billiger und robuster. Das Auto kann flexibler gestaltet werden.

Auch sprechen viele immer von DEM Elektromotor. Welcher denn? Synchronmotor? Asychronmotor? Gleichstrommotor? Bürstenloser Gleichstrommotor? Und wenn ja - Block- oder Sinuskommutierung? Permanent oder fremd erregt?
Hochdrehend mit Getriebe oder lieber langsam drehender Torquemotor? Innen- oder Aussenläufer? Vielleicht auch ein Scheibenmotor? Wird die Kommutierung über Sensoren erfasst oder vielleicht errechnet? Ist ein echter 4-Quadrantenbetrieb möglich?
Ich glaube nicht, dass die Elektroautos vor 100 Jahren schon durch Pulsweitenmodulation im Kilohertzbereich elektronisch sinuskommutierte Synchronmotoren hatten und damit quasi geräuschlos liefen.
Auch glaube ich nicht, dass damals schon Controller verbaut wurden, die bei niedrigen Geschwindigkeiten die Induktionsspannung so hoch setzen können, dass da noch rekuperiert werden kann.

Auch wenn der elektrische Antrieb erst einmal so simpel klingt - so ganz trivial ist es dann doch nicht und da ist auch durchaus das eine oder andere passiert in den Jahren und tut es noch. Und seien es die vielen Kleinigkeiten im Auto, die erst an den neuen (alten) Antrieb angepasst werden.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

Mei
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Karlsson hat geschrieben:.....von 90% auf 99% bedeutet 90% weniger Verluste. ....
das wäre dann aber genau eine typische Verbrennerwerbung ;)

"wir haben 5 Mio Forschungsgeld verbraten, um die Verluste um 90% zu verringern"....

Das heutige Elektroauto krankt nicht an dem Wirkungsgrad, auch nicht an der Leistung, auch nicht an der Reichweite.

Es ist einfach zu teuer. Selbst hier im Forum wird nach immer mehr Leistung und mehr Reichweite geschrien.
Das ist nicht gerade förderlich für die EVs.

2 Türen, 50PS, Akkumiete 20€/monat, 150km Reichweite, für 15k€.
Natürlich 15k€ mit verwendbarer Ausstattung und nicht wie heute üblich "ab...".

Grüße

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

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  • fabbec
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Und nach dem Ingenieur kommen die mit dem Rotstift :-(

Und damit die Preise runter gehen müssen die Verkaufszahlen hoch gehen :-)
mit eAuto rund um die Welt https://www.nomiev.com/80edays/blog/ oder fb /NoMiEVmobility/

Re: Autobauer bevorzugen Verbrennungsmotor

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  • Jan
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Puh, Karlsson, da hast Du aber Einen raus gehauen. :) Aber ja, genauso sehe ich es auch. Sicher, die guten alten Motoren, die Werner von Siemens in die ganze Welt verkaufte, sind in ihrer Funktion ähnlich und auch sehr robust, denn sie laufen immer noch, nur hat sich eben doch auch viel in der Entwicklung getan. Leider zu meinem Nachteil. Verbrenner zerlegen und wieder zusammen basteln hat mir nie Probleme bereitet und einen Kohlestift aus dem Schreibwarenladen umzuschneiden, das er als Kohlestift in die Waschmaschine passt geht auch, nur nun kommt die Elektronik ins Spiel und steuert alle Abläufe. Blackboxen in die man nur noch mit Messgeräten sehen kann, was abgeht. Kenne ich mich leider nicht mit aus. Und offensichtlich geht es sehr vielen Menschen so. Selbst ein im Grunde doch harmloses Problem, ein größeres Ladegerät in ein Auto einzubauen, übersteigt schon die Fähigkeiten der meisten Leute. Ein Riesen Markt also für Selbsthilfegruppen, Werkstätten und Zulieferbetriebe. Ich denke mal, das kommt auch. Wir stehen da gerade am Anfang. Bald gibt es dann z.B. Bausätze für die kühleinspritzung um kurzzeitig bessere Beschleunigungswerte zu erzielen. :)
Kommt bei Dir auch schon Strom vom Dach? :) https://www.youtube.com/watch?v=bBPRBxziQOI
Der Ioniq wartet schon auf die ersten Sonnenstrahlen. :)
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