
Alpine steigt mit der A290 Rallye in den elektrischen Motorsport ein. Der 160 kW starke Kompaktsportler mit 52 kWh-Batterie richtet sich an Privatfahrer und soll in Markenpokalen und offenen Rallyes zeigen, was Elektromobilität im Wettbewerb leisten kann.
Premiere in Frankreich, Auftritt in Goodwood
Mit der Alpine A290 Rallye stellt der französische Sportwagenhersteller erstmals ein vollelektrisches Modell für den Kundensport vor. Entwickelt wurde der Kompaktsportler vom Technikteam in Viry-Châtillon, gefertigt wird er in der Rennwerkstatt der Manufacture Alpine Dieppe Jean Rédélé. Sein erstes öffentliches Rennen bestreitet das Fahrzeug vom 3. bis 5. Juli bei der Rallye Rouergue Rodez Aveyron Occitanie. Ein weiterer Höhepunkt ist das geplante Debüt beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed vom 10. bis 13. Juli.
Die A290 Rallye richtet sich an ambitionierte Privatfahrer und Rennteams, die im elektrischen Rallyesport aktiv werden wollen. Neben einem Markenpokal sollen auch Teilnahmen an offenen Rallyes möglich sein. Alpine kündigt für dieses Jahr eine spezielle Einzelveranstaltung in Frankreich an, bei der erste Kundenfahrzeuge an den Start gehen werden. Für diese Rennen stellt Alpine nicht nur technische Betreuung, sondern auch eine passende Ladeinfrastruktur bereit, wobei verschiedene erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen sollen.
Antrieb und Batterie
Der Elektromotor der Alpine A290 Rallye leistet 160 kW (220 PS) und liefert ein maximales Drehmoment von 300 Nm. Die Kraftübertragung erfolgt über ein spezielles Reduktionsgetriebe mit ZF-Sperrdifferenzial ausschließlich an die Vorderachse. Für die Motorsportnutzung wurde sowohl das Antriebsmanagement als auch das Getriebe angepasst. Die Stromversorgung erfolgt über eine 52 kWh große Batterie mit 400 V-Systemspannung.
Fahrwerk und Bremsanlage
Die A290 Rallye basiert auf der Serienversion der Alpine A290, wurde aber umfangreich modifiziert. Das Chassis ist mit einem verschweißten Überrollkäfig ausgestattet, der aktuellen FIA-Sicherheitsnormen entspricht. McPherson-Federbeine vorn und eine Mehrlenkerachse hinten bilden die Grundlage für das Fahrwerk. Ergänzt wird dies durch speziell abgestimmte Stoßdämpfer von ALP Racing Suspension.
Für die Verzögerung sorgt eine auf den Rallyeeinsatz ausgelegte Bremsanlage: An der Vorderachse kommen Sechs-Kolben-Monoblock-Bremssättel mit 350-mm-Scheiben zum Einsatz, hinten arbeiten Ein-Kolben-Sättel mit 280-mm-Scheiben. Unterstützt wird das Bremssystem durch ein spezielles ABS sowie eine hydraulische Handbremse, wie sie im Rallyesport üblich ist.
Abmessungen, Gewicht und Ausstattung
Mit einer Länge von knapp vier Metern (3.997 mm) und einer Breite von 2.020 mm inklusive Außenspiegeln bleibt die A290 Rallye kompakt. Der Radstand beträgt 2.534 mm, was der Fahrzeugbalance auf kurvigen Rallyepisten zugutekommen soll. Das Gesamtgewicht entspricht den aktuellen Motorsportvorgaben, genaue Angaben wurden bislang nicht gemacht.
Für den Kontakt zur Straße sorgen 18-Zoll-EVO-Corse-Räder, bezogen mit Michelin Pilot Sport A-Reifen. Im Innenraum finden sich Schalensitze des Herstellers Sabelt, die ebenso wie die restliche Sicherheitsausstattung den FIA-Regularien entsprechen.
Ein auffälliges Merkmal der A290 Rallye ist ein neu entwickeltes akustisches System: Trotz Elektroantrieb erzeugt das Fahrzeug einen künstlichen Fahrsound, der sich dynamisch an Fahrgeschwindigkeit und Gaspedalstellung anpasst – ein Element, das sowohl dem Fahrer als auch dem Publikum ein intensiveres Erlebnis bieten soll.
Preis und Verfügbarkeit
Der Preis für die vollständig montierte und lackierte Alpine A290 Rallye liegt bei 59.990 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Der Verkauf startet jedoch erst nach Abschluss der Homologation, insbesondere für den europäischen und deutschen Markt. Die endgültigen technischen Spezifikationen werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Würdet ihr ein rein elektrisches Rallyeauto wie die A290 Rallye lieber mit mehr Leistung oder größerer Batterie sehen?