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Elektroautos weltweit 2024: Rekorde, Einbrüche, neue Marktführer

ZSW Bestand Elektroautos weltweit
Grafik: ZSW

Weltweit legte der Elektroauto-Markt 2024 um 17 % zu. China baut seine Dominanz aus, während Europa und die USA an Tempo verlieren. Neue Marktführer drängen von dort nach vorn – Deutschland kämpft mit Rückgängen.

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Weltweiter Markt verzeichnet 17 Prozent Zuwachs

Im Jahr 2024 wurden weltweit 17,4 Millionen Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Damit stieg der Absatz um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings schwächt sich das Wachstumstempo in mehreren wichtigen Märkten ab. Besonders China prägt weiterhin das globale Geschehen: Mit über 11 Millionen Neuzulassungen im Jahr 2024 hält das Land einen Marktanteil von fast zwei Dritteln und bleibt unangefochten führend. Die USA folgen mit rund 1,6 Millionen Neuzulassungen, während die Europäische Union insgesamt auf etwa 2,4 Millionen Fahrzeuge kommt.

Deutschland belegt hinter China, den USA und der gesamten EU zwar einen Spitzenplatz im weltweiten Vergleich, allerdings ging hierzulande die Zahl der Neuzulassungen erneut zurück. Nach einem Minus von 16 Prozent im Jahr 2023 verzeichnete der Markt 2024 einen weiteren Rückgang um 18 Prozent. Der Wegfall der Umweltprämie für Elektrofahrzeuge Ende 2023 hat diesen Trend offenbar noch verstärkt. Zum Jahresende 2024 sind insgesamt 2,6 Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen – das Ziel von 15 Millionen Fahrzeugen bis 2030 ist damit noch weit entfernt.

China dominiert den Bestand, kleinere Märkte holen prozentual stark auf

Der weltweite Bestand an Elektroautos summierte sich Ende 2024 auf 55,8 Millionen Fahrzeuge. Über die Hälfte davon entfallen auf China. Die USA liegen mit 6,4 Millionen Fahrzeugen auf Rang zwei, Deutschland folgt mit gut 2,6 Millionen Fahrzeugen an dritter Stelle. In prozentualer Hinsicht wachsen besonders kleinere Märkte: Kanada steigerte seinen Bestand um 44 Prozent auf 254.700 Fahrzeuge, Dänemark legte um 46 Prozent auf 154.200 Fahrzeuge zu.

In China bleibt der Markt auch weiterhin robust. Anders sieht es in Europa und den USA aus: Dort verlangsamt sich das Wachstum spürbar. Fachleute weisen darauf hin, dass stabile politische Rahmenbedingungen entscheidend sind. Norwegen gilt hier als Beispiel: Dort lag der Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen 2024 bei etwa 80 Prozent, unterstützt durch Steuerbefreiungen und zusätzliche Anreize wie geringere Mautgebühren oder die Nutzung von Busspuren.

Deutsche Hersteller international gut positioniert

Trotz des schwächeren heimischen Markts gehören deutsche Hersteller international weiterhin zu den erfolgreichsten Anbietern von Elektroautos. VW, BMW und Mercedes rangieren in den Top Ten der Hersteller mit den weltweit meisten kumulierten Verkäufen. VW liegt hier mit über 4,3 Millionen verkauften Fahrzeugen auf Platz drei, hinter dem chinesischen Hersteller BYD (mehr als 10 Millionen) und Tesla aus den USA (rund 7,3 Millionen).

Gleichzeitig wird der Markt zunehmend von chinesischen Marken geprägt: 2024 stammten sechs der zehn größten Hersteller nach Neuzulassungen aus China. Neben Branchengrößen wie BYD, Geely und SAIC gewinnen auch Hersteller wie Changan, Li Xiang und Seres an Bedeutung. Dies zeigt sich auch in der Modellvielfalt: Acht der zehn meistverkauften Modelle weltweit kommen von chinesischen Anbietern, die zudem fast alle Fahrzeugsegmente abdecken.

Experten raten europäischen Herstellern, günstige Modelle schneller zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, um auch preissensiblere Kundengruppen anzusprechen. Dies könnte helfen, den wachsenden Einfluss chinesischer Anbieter abzufedern.

Hier gehts zur Auswertung der ZSW: zsw-bw.de

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