
In Leganés bei Madrid wurde ein neuer Schnellladepark mit 47 Ladepunkten eröffnet – darunter 15 mit bis zu 350 kW. In nur fünf Minuten können E-Autos hier 200 Kilometer Reichweite laden.
47 Ladepunkte in verkehrsgünstiger Lage
In Leganés südlich von Madrid wurde eine neuer Ladepark für Elektrofahrzeuge mit insgesamt 47 Ladepunkten in Betrieb genommen. Die Anlage ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Iberdrola España und der Autonomen Gemeinschaft Madrid und gilt als derzeit größte ihrer Art in der Region. Durch ihre Lage nahe des Bahnhofs Parque Polvoranca und in unmittelbarer Nähe der Schnellstraßen M-406, M-407, M-409 und M-50 soll die Station nicht nur der Stadt Leganés selbst, sondern auch den angrenzenden Kommunen Getafe, Fuenlabrada und Alcorcón zugutekommen. Der Einzugsbereich umfasst rund 750.000 Menschen.
Der Schnellladepark ist auf einem 1.260 Quadratmeter großen Grundstück entstanden und gehört zum städtischen Entwicklungsprogramm PAU Arroyo Culebro, einem überwiegend als Wohngebiet genutzten Teil von Leganés mit mehr als 3.600 Wohnungen.
Ladeleistung: Vom Standard- bis zum Ultraschnellladen
Von den 47 Stellplätzen sind 15 mit ultraschnellen Ladepunkten ausgestattet, die eine Ladeleistung von bis zu 350 kW bieten. Damit lässt sich eine Batterie auf 80 % in unter 15 Minuten laden oder eine Reichweite von 200 Kilometern bereits nach fünf Minuten erreichen. Zusätzlich gibt es sieben Ladepunkte mit bis zu 240 kW, zehn Ladepunkte mit 60 kW sowie 22 sogenannte semischnelle Ladepunkte mit einer Leistung von 22 kW. Nutzerinnen und Nutzer können somit je nach Parkdauer und Ladebedarf zwischen verschiedenen Ladegeschwindigkeiten wählen.
Iberdrola España ist für den Aufbau, den Betrieb und die Wartung der Station verantwortlich. Alle Stellplätze sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, die nicht nur den Ladepark mit Strom versorgen, sondern auch einen Beitrag zur Energieversorgung benachbarter Haushalte oder Unternehmen leisten können – laut Betreiber bis zu 100 Einheiten. Ziel ist es, so eine höhere Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig die Stromkosten für Anwohnerinnen und Anwohner zu senken.
Öffentlich-private Kooperation und Förderung durch EU-Programm
Der Ladepark in Leganés ist Teil des Förderprogramms „MOVES Proyectos Singulares II“, das im Rahmen des EU-finanzierten spanischen Wiederaufbauplans „Plan de Recuperación, Transformación y Resiliencia“ umgesetzt wird. Die Umsetzung erfolgte auf einem Grundstück in öffentlicher Hand durch das kommunale Unternehmen Planifica Madrid, das die Fläche im Rahmen eines Erbpachtvertrags an Iberdrola übergibt.
Vertreter der Regionalregierung, der Stadtverwaltung Leganés sowie von Iberdrola nahmen an der Einweihung teil. Miguel Ángel García Martín, Regionalminister für Präsidentschaft, Justiz und lokale Verwaltung, betonte die Rolle des Projekts für die nachhaltige Mobilitätsstrategie der Region. Antonio Armengot, Vertreter von Iberdrola Clientes in Madrid, unterstrich die Bedeutung öffentlicher und privater Partnerschaften für die Förderung der Elektromobilität und den Umweltschutz in städtischen Räumen.
Madrid führend bei öffentlichem Ladenetz
Die Anlage in Leganés reiht sich in eine wachsende Zahl an öffentlich zugänglichen Schnellladestationen in der Region ein. Laut dem Elektromobilitätsbarometer des spanischen Automobilherstellerverbands ANFAC wurden Ende 2024 landesweit 38.725 Ladepunkte gezählt – ein Zuwachs von 32 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Region Madrid liegt im nationalen Vergleich vorn und erreicht mit 35,3 Punkten (Skala 0-100) einen deutlich höheren Elektrifizierungswert als der Landesdurchschnitt von 21,4 Punkten.
Iberdrola España betreibt derzeit über 9.500 öffentliche Ladepunkte, alle mit Herkunftsnachweis für 100 % erneuerbare Energie. Einschließlich privater Ladepunkte umfasst das Netzwerk mehr als 45.000 Ladeeinheiten. Seit dem Start seines Mobilitätsplans im Jahr 2016 verfolgt das Unternehmen das Ziel, entlang von Verkehrsachsen und in Städten mindestens alle 50 Kilometer eine Schnellladestation anzubieten.
Große Ladeparks wie in Leganés – oder lieber viele kleine Stationen in der Stadt? Was wäre für euren Alltag praktischer?