
MOIA stellt mit dem ID. Buzz AD ein autonomes Serienfahrzeug für Fahrdienste vor – inklusive Softwareplattform und Support für Betreiber. Start in Hamburg, Ausweitung auf EU und USA geplant.
Vollautonomer ID. Buzz als Kernstück einer Gesamtlösung
MOIA, eine Tochter des Volkswagen-Konzerns mit Sitz in Hamburg, hat erstmals eine serientaugliche Lösung für vollautonome Fahrdienste vorgestellt. Im Zentrum steht der ID. Buzz AD – ein elektrischer Kleinbus, der auf vollautonomes Fahren ausgelegt ist. Entwickelt wurde das Fahrzeug gemeinsam mit Volkswagen Commercial Vehicles und der Volkswagen-Tochter Autonomous Mobility. Es ist mit einem autonomen Fahrsystem von Mobileye ausgestattet und soll künftig sowohl in der EU als auch in den USA zugelassen werden.
Der ID. Buzz AD ist Bestandteil einer umfassenden Lösung, die MOIA unter dem Namen „Turnkey Solution“ vermarktet. Diese richtet sich an Betreiber von On-Demand-Verkehren – etwa Städte, Verkehrsunternehmen oder private Mobilitätsdienste – und umfasst neben dem Fahrzeug auch eine Plattform zur Flottensteuerung sowie Unterstützungsleistungen beim Betrieb. MOIA sieht das System als skalierbare Möglichkeit, autonome Fahrdienste in bestehende Mobilitätsangebote zu integrieren.

Technologieplattform mit KI-gestützter Steuerung
Zentrales Element der neuen Lösung ist die sogenannte AD MaaS Ecosystem Platform, eine von MOIA entwickelte Softwarearchitektur zur Steuerung autonomer Flotten. Die Plattform nutzt Künstliche Intelligenz, um Fahrzeugflotten in Echtzeit zu koordinieren, Passagierinteraktionen zu unterstützen und sicherheitsrelevante Prozesse zu überwachen. Sie ist für den Betrieb nach Automatisierungslevel 4 (nach SAE-Standard) ausgelegt. Damit sind die Fahrzeuge in der Lage, ohne Fahrer in definierten Einsatzgebieten zu verkehren.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration in bestehende Buchungssysteme: Die Plattform lässt sich nahtlos an Mobilitäts-Apps anbinden und soll sowohl für urbane als auch für ländliche Einsätze geeignet sein. Funktionen wie Fernüberwachung und der Umgang mit Ausnahmesituationen – beispielsweise bei einem Rettungseinsatz – sind ebenfalls Bestandteil der Lösung.

Unterstützung für Betreiber autonomer Flotten
Neben Fahrzeug und Plattform bietet MOIA auch operative Unterstützung für Mobilitätsanbieter an. Unter dem Begriff „Operator Enablement“ werden Leistungen wie Simulation, Schulung, Betriebsaufnahme sowie Echtzeit-Monitoring im Regelbetrieb zusammengefasst. Ziel ist es, Betreiber vollständig in die Lage zu versetzen, autonome Fahrdienste eigenständig und sicher zu betreiben.
MOIA sieht in autonomer Mobilität eine Möglichkeit, strukturelle Herausforderungen im Verkehrssektor anzugehen – etwa den Fahrermangel im ÖPNV oder die geringe Versorgung ländlicher Regionen. Durch die vollständige Bündelung von Fahrzeugtechnik, Software und Betriebsunterstützung will das Unternehmen den Einstieg in autonome Mobilität erheblich vereinfachen.
Der Start des Systems ist für 2026 in Hamburg vorgesehen. Nach dem Markteintritt sollen auch weitere Städte in Europa und den USA folgen. Volkswagen positioniert sich mit dem Projekt als Anbieter einer kommerziellen Lösung für den globalen Markt vollautonomer Fahrdienste.
Würdet ihr in ein autonomes Shuttle wie den ID. Buzz AD einsteigen – ganz ohne menschlichen Fahrer?