
Der neue IVECO S-eWay Artic bietet 600 km Reichweite, 603 kWh Batterie und 350 kW Ladeleistung – konzipiert für emissionsfreien Fernverkehr als echte Diesel-Alternative.
Neuer Schwerlast-Lkw für emissionsfreie Langstreckeneinsätze
Mit dem S-eWay Artic stellt IVECO einen neuen batterieelektrischen Lkw vor, der speziell für den Einsatz im regionalen und überregionalen Fernverkehr konzipiert wurde. Nach dem bereits 2024 eingeführten S-eWay Rigid geht der Hersteller damit einen weiteren Schritt in Richtung emissionsfreier Schwerlastmobilität. Der neue 4×2-Sattelzug soll mit einer Reichweite von bis zu 600 Kilometern eine praxistaugliche Alternative zu Diesel-Fahrzeugen im Fernverkehr bieten.
Herzstück des Fahrzeugs ist ein permanenter eAxle-Antrieb, entwickelt von der Konzernschwester FPT Industrial. Der Antrieb liefert eine Dauerleistung von 480 kW (rund 653 PS), die ohne Umweg über ein Getriebe direkt an die Achsen weitergegeben wird. Diese Architektur reduziert Energieverluste im Vergleich zu konventionellen Antriebslösungen. Eine vollluftgefederte Achsaufhängung sowie ein optional erhältlicher elektrischer Nebenabtrieb (ePTO) erweitern das Einsatzspektrum, etwa für temperaturgeführte Transporte.
Batterietechnologie und Ladeleistung
Der IVECO S-eWay Artic nutzt drei quer verbaute LFP-Batteriepakete mit einer Gesamt-Energiekapazität von 603 kWh. Laut Hersteller stehen davon 97 Prozent nutzbar zur Verfügung – ein hoher Wert, der sich positiv auf Reichweite und Nutzbarkeit im Alltag auswirken soll. Mit bis zu 350 kW Gleichstrom (DC) kann der Akku innerhalb von 60 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden. Ein aktives Thermomanagementsystem sorgt dafür, dass die Batterie in einem Temperaturbereich von -30 bis +45 °C stets im optimalen Betriebsfenster arbeitet.
IVECO gewährt auf die Batterie eine Garantie von bis zu zehn Jahren beziehungsweise 1,2 Millionen Kilometern – derzeit eines der umfangreichsten Angebote im Segment. Die Auslegung der LFP-Zellen zielt auf eine Lebensdauer von zwölf Jahren bei einer Restkapazität von mindestens 70 Prozent.
Aerodynamik und Fahrerkomfort
Für verbesserte Effizienz im Fernverkehr wurde das Fahrerhaus als „AeroCab“ mit verlängerter Front ausgeführt. Diese Gestaltung soll den Luftwiderstand reduzieren und gleichzeitig die Kompatibilität mit gängigen Aufliegern wahren. Der Radstand von 3.932 mm sowie eine 9-Tonnen-Vorderachse ermöglichen eine flexible Gewichtsverteilung und vereinfachen die Integration des großvolumigen Batteriesystems.
Im Innenraum lehnt sich der S-eWay Artic stark an das Design der bekannten S-Way-Baureihe an. Der Fahrer erhält ein neues digitales Anzeigenmodul, das auf elektrische Antriebsdaten zugeschnitten ist. Es liefert Echtzeitinformationen zum Energieverbrauch und zur Reichweite. Ziel ist es, den Wechsel vom Diesel- zum Elektrofahrzeug möglichst reibungslos zu gestalten.
Digitale Dienste und Serviceangebote
IVECO stattet den S-eWay Artic mit einem umfassenden digitalen Ökosystem aus. Dazu zählen das Telematikportal IVECO ON für Flottenmanager sowie die überarbeitete Easy App für Fahrer. Ein zentrales Element ist die Integration der neuen Smart Routing-Funktion, die über das serienmäßige 10-Zoll-Infotainmentsystem nutzbar ist. Sie berücksichtigt Ladezustand, Streckenverlauf und Ladepunkte und soll so eine effiziente Routenplanung ermöglichen.
Darüber hinaus bietet IVECO spezielle Servicepakete für den Elektrofahrzeugbetrieb an. Die sogenannten eCharge Packs sollen die Ladeinfrastruktur nahtlos in den Fahrzeugbetrieb integrieren. Ergänzt wird das Angebot durch Finanzierungs- und Versicherungslösungen von IVECO CAPITAL, die sich individuell anpassen lassen. Mit dem erweiterten „Drivers Fidelity Club“ wird zudem sicheres und energieeffizientes Fahren belohnt.
Die Auslieferung des S-eWay Artic soll im Laufe des Jahres 2026 beginnen.
Würdet ihr mit 600 km Reichweite im Fernverkehr auf Elektro umsteigen – oder fehlt da noch etwas?