
Škoda zeigt mit dem Enyaq RS Race eine leichtere, schnellere Version des Enyaq Coupé RS – ganz auf Rennsport getrimmt. Dank innovativer Biokomposite spart der Elektro-Renner über 300 kg Gewicht und gibt einen Ausblick auf nachhaltige Serienentwicklung.
Konzeptfahrzeug mit Leichtbau und Motorsporttechnik
Škoda Motorsport hat den Enyaq RS Race vorgestellt – ein vollelektrisches Konzeptfahrzeug, das auf dem Serienmodell Enyaq Coupé RS basiert und mit zahlreichen technischen sowie aerodynamischen Modifikationen auf den Rennsport abgestimmt ist. Ziel der Entwicklung war nicht nur die Performance-Steigerung, sondern auch die Erprobung nachhaltiger Materialien für mögliche künftige Serienfahrzeuge.
Im Vergleich zur Serienversion wurde der Enyaq RS Race über 300 Kilogramm leichter. Dies gelang durch den Einsatz von Biokompositen auf Flachsfaserbasis, die konventionelle Carbonteile ersetzen. Neben den aerodynamisch neu gestalteten Stoßfängern, verbreiterten Kotflügeln und einem großen Heckflügel verfügt das Fahrzeug über eine um 70 Millimeter abgesenkte Bodenfreiheit sowie eine verbreiterte Spur von bis zu 116 Millimetern an der Hinterachse.
Der Antriebsstrang entspricht dem des Serienmodells mit zwei Elektromotoren und einer Gesamtleistung von 250 kW (340 PS). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h, allerdings beschleunigt das deutlich leichtere Concept Car in unter fünf Sekunden auf 100 km/h – schneller als das Serienpendant.

Optimiertes Fahrwerk und Renntechnik im Detail
Für den Einsatz im Wettbewerb wurde das serienmäßige adaptive Fahrwerk durch eine individuell einstellbare Sportfahrwerkslösung ersetzt. Auch die Bremsanlage erhielt ein umfassendes Upgrade: Anstelle der Standardkomponenten sorgen Carbon-Keramik-Bremsscheiben mit Zehnkolbensätteln vorn und Vierkolbensätteln hinten für Verzögerung. Eine hydraulische Handbremse im Rallye-Stil und Sperrdifferentiale an beiden Achsen verbessern das Fahrverhalten weiter.
Im Innenraum finden sich Rennsitze mit Sechspunktgurten, Türfüllungen mit Aufprallschutz und ein Sicherheitskäfig aus hochfestem Chrom-Molybdän-Stahl. Das modifizierte Lenksystem und ein Rennlenkrad orientieren sich am Aufbau des Škoda Fabia RS Rally2. Die Steuerung der Fahrzeugfunktionen erfolgt über zentrale Bedienelemente zwischen den Sitzen. Für akustisches Feedback sorgt ein spezielles Soundsystem von Havas, das den Motorsound elektronisch simuliert.
Nachhaltigkeit durch innovative Materialien
Ein zentrales Merkmal des Enyaq RS Race ist die konsequente Verwendung nachhaltiger Materialien. Insgesamt 16 Bauteile bestehen aus Flachsfasern, darunter Kotflügel, Stoßfänger, Dach- und Innenraumkomponenten wie Türverkleidungen oder Fußstützen. Die eingesetzten Materialien wie AmpliTex und PowerRibs™ zeichnen sich durch hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht aus und reduzieren laut Hersteller den CO₂-Ausstoß bei der Produktion um bis zu 85 Prozent im Vergleich zu Carbon.
Zudem wurden recycelte Nylonfasern und biologisch abbaubare Polymere im 3D-Druck eingesetzt, etwa für Prototypenteile. Ein besonders leichtes Dachmodul ersetzt das serienmäßige Glaspanoramadach vollständig.

Aerodynamik für bessere Performance
Die Entwickler modifizierten auch die Karosserie umfassend, um den Luftwiderstand zu minimieren und den Abtrieb zu erhöhen. So ist die Front komplett geschlossen, die Kühlluftzufuhr erfolgt über den unteren Teil des Frontstoßfängers. Weitere Maßnahmen sind zusätzliche Air Curtains, ein neu gestalteter Heckdiffusor sowie spezielle Luftleitbleche und Lüftungsgitter zur Verbesserung der Bremskühlung. Auch die Felgen wurden hinsichtlich ihrer Aerodynamik angepasst.
Zusätzliche Schutzplatten unter dem Fahrzeug verhindern Bodenkontakt bei unebenem Gelände und schützen gleichzeitig empfindliche Komponenten wie Fahrwerk und Batterie. Inspiriert vom Rallyesport, zeigen farbige Leuchten an der Karosserie den Zustand des Hochvoltsystems an – ein Sicherheitsmerkmal, das auch in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft Anwendung findet.
Ein Ausblick auf die Zukunft von Škoda
Mit dem Enyaq RS Race betont Škoda sein Engagement für elektrifizierten Motorsport und demonstriert gleichzeitig technologische und nachhaltige Ansätze, die in kommende Serienfahrzeuge einfließen könnten. Die Studie verbindet Motorsporttechnik mit Umweltaspekten – eine Kombination, die für die tschechische Marke zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Würdet ihr euch mehr nachhaltige Technologien im Motorsport wünschen – oder passt das für euch nicht zusammen?