
Tritium stellt mit TRI-FLEX ein modulares Schnellladesystem vor, das bis zu 64 Ladepunkte pro Standort ermöglicht. Die Plattform wurde speziell für Europas regulatorische Anforderungen und den flächendeckenden Hochlauf der Elektromobilität entwickelt.
Neues Ladesystem für europäische Anforderungen
Der Ladeinfrastrukturhersteller Tritium hat auf die wachsende Nachfrage nach leistungsfähigen Schnellladesystemen in Europa reagiert und das neue Plattformkonzept TRI-FLEX vorgestellt. Das System wird vom 15. bis 18. Juni 2025 auf der EVS38 in Göteborg präsentiert und wurde speziell für die regulatorischen, klimatischen und infrastrukturellen Bedingungen Europas entwickelt.
Mit TRI-FLEX verfolgt Tritium einen skalierbaren und modularen Ansatz. Ein zentrales Lade-Hub kann je nach Konfiguration bis zu 32 Ladeeinheiten mit jeweils ein oder zwei Kabeln versorgen – das entspricht bis zu 64 Ladepunkten. Die Ladeleistungen der einzelnen Dispenser variieren zwischen 100 kW, 200 kW, 400 kW und perspektivisch 640 kW. Betreiber können dabei individuell planen und das System bei wachsendem Bedarf schrittweise erweitern, ohne die gesamte Anlage neu aufbauen zu müssen.
Regulatorische und technische Kompatibilität
Das System erfüllt laut Tritium die Anforderungen der EU-Verordnung über alternative Kraftstoffe (AFIR) sowie nationale Vorgaben wie Eichrecht und MID für die präzise Abrechnung von Ladevorgängen. Auch Zertifizierungen für Deutschland, Frankreich und Nordamerika liegen vor. Damit ist TRI-FLEX für einen europaweiten Einsatz vorbereitet.
Die Dispenser unterstützen sowohl CCS- als auch NACS-Anschlüsse und können mit trockenen oder flüssigkeitsgekühlten Kabeln ausgestattet werden – mit Ladeströmen bis zu 800 Ampere. Eine 10-Zoll-Anzeige mit physischen Tasten, integrierte RFID- und Kreditkartenleser sowie ISO-15118-fähige Funktionen wie „Plug and Charge“ und „Autocharge“ ermöglichen eine breite Kompatibilität mit gängigen Authentifizierungsverfahren.
Ladeleistung und Netzfreundlichkeit
Die TRI-FLEX-Architektur ist auf hohe Energieeffizienz (97,2 %) und Netzverträglichkeit ausgelegt. Eine dynamische Lastverteilung in 25-kW-Schritten sorgt dafür, dass die Energie bedarfsgerecht verteilt und das Netz entlastet wird. Zudem ist das System vorbereitet für die Integration von Batteriespeichern und erneuerbaren Energien wie Photovoltaik oder Windkraft.
Das wetterfeste Design mit IP65-Schutzklasse und Flüssigkeitskühlung ermöglicht den Einsatz unter extremen Bedingungen – bei Temperaturen zwischen -35 °C und +55 °C. Die Flex Hubs sind sowohl für urban verdichtete Räume als auch für ländliche Regionen mit hoher Spitzenlast konzipiert und können mit Spannungen von 400 bis 480 Volt betrieben werden.
Skalierungsmöglichkeiten im Überblick
Die Kapazität des Systems lässt sich flexibel anpassen. Ein TRI-FLEX-Hub mit einer Netzanschlussleistung von 1,6 MW kann beispielsweise bis zu:
- 32 Ladepunkte à 100 kW,
- 16 Ladepunkte à 200 kW,
- 8 Ladepunkte à 400 kW oder
- 4 Ladepunkte à 640 kW bereitstellen.
Dank einer robusten Bauweise (IK10-Stoßfestigkeit), Überwachungsfunktionen wie Türkontakten und Neigungssensoren sowie Fernwartung über Ethernet oder Mobilfunk ist der Betrieb auch über größere Distanzen hinweg zuverlässig steuerbar.
Ausblick
Mit TRI-FLEX adressiert Tritium gezielt das Problem der infrastrukturellen Engpässe im Zuge der zunehmenden Elektrifizierung des Verkehrssektors. Das System bietet ein hohes Maß an technischer Flexibilität, erfüllt aktuelle Vorschriften und ist auf langfristigen Betrieb bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen ausgelegt.
Was meint ihr: Ist ein flexibles Schnellladesystem wie TRI-FLEX der richtige Weg gegen Ladeengpässe?