News

Elektro-Lkw meistert erstmals Ärmelkanal mit Fracht

Elektro-Lkw meistert erstmals Ärmelkanal mit Fracht
Foto: Renault-Trucks

Ein Renault Trucks E-Tech T transportiert erstmals Fracht vollelektrisch über den Ärmelkanal. Die 1.100 km lange Route zeigt, wie alltagstauglich schwere E-Lkw im internationalen Güterverkehr bereits sind.

Anzeige

Elektrischer Fernverkehrstransport über Ländergrenzen hinweg

Ein Renault Trucks E-Tech T hat erstmals erfolgreich eine kommerzielle Frachtfahrt über den Ärmelkanal absolviert. Das vollelektrische Schwerlastfahrzeug wurde im Auftrag von Kuehne+Nagel eingesetzt und absolvierte die Strecke von Großbritannien nach Frankreich – inklusive Fährüberfahrt – vollständig emissionsfrei. Startpunkt war das Logistikzentrum von Kuehne+Nagel am East Midlands Gateway in Derbyshire, Ziel das Depot im französischen Amiens.

Die Rückfahrt erfolgte nach dem Wiederaufladen der Batterien am Zielort, ebenfalls mit Fracht beladen. Insgesamt legte der E-Lkw 1.100 Kilometer zurück. Der Einsatz gilt als Beleg dafür, dass elektrische Lkw auch im internationalen Fernverkehr einsatzfähig sind – bislang ein selten umgesetztes Szenario im Schwerlastbereich. Besonders relevant: Die gewählte Route über den Ärmelkanal zwischen Dover und Calais zählt zu den wichtigsten Güterverbindungen zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland.

Anzeige
Technische Details zum Renault Trucks E-Tech T

Der eingesetzte E-Tech T ist ein vollelektrischer Lkw aus dem Fernverkehrssegment von Renault Trucks. Er ist wahlweise als 4×2- oder 6×2-Sattelzugmaschine sowie als Fahrgestell für individuelle Aufbauten erhältlich und eignet sich für regionale sowie interregionale Transporte – etwa im Kühlverkehr oder in CO₂-regulierten Branchen.

Angetrieben wird der E-Tech T von zwei Elektromotoren mit einer kombinierten Dauerleistung von bis zu 490 kW (666 PS). Die Energie liefert ein modular aufgebautes Batteriepaket mit bis zu sechs Einheiten, das eine maximale Bruttokapazität von 540 kWh bietet. Damit lässt sich laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern realisieren. Geladen werden kann der E-Lkw per Gleichstrom (DC) mit bis zu 250 kW. Eine Schnellladung von 20 auf 80 Prozent ist in etwa einer Stunde möglich, eine vollständige Ladung erfolgt in rund 2,5 Stunden.

Das zulässige Gesamtgewicht beträgt je nach Ausführung bis zu 44 Tonnen. Die Fahrzeuge sind mit dem automatisierten Optidriver-Getriebe ausgestattet und für den wirtschaftlichen Betrieb im Verteiler- und Fernverkehr optimiert. In puncto Fahrkomfort bietet Renault Trucks mehrere Kabinenausführungen sowie moderne Innenraumausstattung mit Touchscreen, digitalem Cockpit und Sicherheitsfeatures. Zu Letzteren zählen unter anderem ein Notbremsassistent, Spurhaltewarnung, Totwinkelüberwachung, Verkehrszeichenerkennung und ein automatischer Berganfahrassistent mit Auto-Hold-Funktion.

Anzeige

Fährtransport mit hybridbetriebenem Schiff

Die Überfahrt über den Ärmelkanal erfolgte an Bord der neuen Hybridfähre „P&O Liberté“ von P&O Ferries. Diese setzt auf ein Antriebskonzept, das laut Betreiber bis zu 40% weniger CO₂-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Fährschiffen verursacht. Durch den kombinierten Einsatz von emissionsfreiem Lkw und Hybridfähre wurde der ökologische Fußabdruck der Gesamtstrecke zusätzlich reduziert. Gleichzeitig zeigt der erfolgreiche Transport, dass Fährverbindungen zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland auch für vollelektrische Schwerlastfahrzeuge rechtlich und technisch umsetzbar sind.

Bisher hatte kein elektrisch angetriebener Lkw mit 40 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht eine solche Passage im realen Logistikbetrieb absolviert. Die beteiligten Unternehmen werten den Testlauf als Beleg für die Praxistauglichkeit dieser Technologie im internationalen Güterverkehr.

Gemeinsame Initiative zur Förderung emissionsarmer Logistik

Das Pilotprojekt wurde gemeinsam von Renault Trucks, Kuehne+Nagel und P&O Ferries realisiert. Alle drei Partner verfolgen das Ziel, neue Standards für nachhaltige Transportlösungen zu etablieren. Die Initiative soll Unternehmen ermutigen, in emissionsfreie Fahrzeugtechnologien zu investieren und klimafreundliche Alternativen in bestehende Logistikprozesse zu integrieren.

Die Route Dover-Calais spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ist nicht nur wirtschaftlich bedeutend, sondern bietet durch ihre Infrastruktur und Häufigkeit der Verbindungen auch Potenzial als emissionsarmer Transportkorridor zwischen Insel und Festland. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Vorhabens könnte Signalwirkung für andere Logistikunternehmen und Transportrouten haben.

Wie schätzt ihr das Potenzial von Elektro-Lkw im grenzüberschreitenden Verkehr ein?

Anzeige

Ein Kommentar zu “Elektro-Lkw meistert erstmals Ärmelkanal mit Fracht

  1. Wow, ist doch ein alter Hut.
    Wer auf Youtube dem“Elektrotrucker“ zuschaut, kennt sein Video https://www.youtube.com/watch?v=heJU-oc_14k .
    Die Marketing Abteilung von K&N kann sich wieder hinsetzen.
    Das konnten schon Andere vor Euch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert