
Der neue BMW iX3 steht in den Startlöchern – mit bis zu 800 km Reichweite, 400 kW Ladeleistung und neuem Bedienkonzept. Das erste Modell der „Neuen Klasse“ bringt den Gen6-Antrieb auf die Straße. Serienproduktion soll Ende 2025 starten.
Prototyp in finaler Erprobung
BMW testet derzeit im südfranzösischen Miramas die Vorserienversion des neuen iX3. Das vollelektrische Sports Activity Vehicle (SAV) wird das erste Serienmodell der sogenannten „Neuen Klasse“ sein – einem modularen Technologiebaukasten für künftige BMW-Modelle. Die Weltpremiere des iX3 ist für die IAA Mobility 2025 in München geplant, die Produktion soll Ende 2025 im neuen Werk im ungarischen Debrecen anlaufen.
Ziel der neuen Fahrzeuggeneration ist es, Effizienz, Reichweite und Ladegeschwindigkeit deutlich zu steigern und gleichzeitig das typische Fahrerlebnis der Marke zu erhalten. Im Mittelpunkt stehen eine neue Antriebstechnik, ein überarbeitetes Anzeige- und Bedienkonzept sowie ein umfassend vernetzter Software-Stack. Mit der Einführung des iX3 sollen diese Technologien erstmals serienmäßig in einem Modell Anwendung finden und sukzessive auf weitere Baureihen ausgerollt werden.
Technik: Neuer Antrieb und mehr Reichweite
Der BMW iX3 basiert auf der sechsten Generation der BMW-eDrive-Technologie (Gen6), die auf eine vollständig überarbeitete Architektur zurückgreift. Der Antrieb liefert eine bislang nicht bezifferte Leistung, ist jedoch laut BMW effizienter und leistungsstärker als alle bisherigen Systeme.
Die neue Rundzellenbatterie bietet laut Hersteller eine um 20 Prozent höhere Energiedichte als die bisherigen prismatischen Zellen. Sie ist strukturell in das Fahrzeug integriert, was zugleich Gewicht spart und die Karosseriesteifigkeit erhöhen soll. Die Reichweite gibt BMW mit bis zu 800 Kilometern nach WLTP an – ein Wert, der bei der Einführung validiert werden muss. Auf Basis der CLTC-Messung seien bis zu 900 km möglich, nach EPA-Standard rund 400 Meilen.

Ladeleistung und Komfort
Der iX3 soll mit einer maximalen Ladeleistung von bis zu 400 kW arbeiten – ein deutlich höherer Wert als bei bisherigen Serienmodellen der Marke. Unter optimalen Bedingungen lassen sich so innerhalb von zehn Minuten über 350 Kilometer Reichweite nachladen. Möglich wird dies unter anderem durch den Einsatz der 800-Volt-Technologie, wobei auch das Laden an 400-Volt-DC-Stationen weiterhin unterstützt wird.
Zusätzliche Funktionen wie eine automatisch öffnende Ladeklappe, die auf den Bewegungsablauf des Fahrers reagiert, sollen den Ladekomfort erhöhen. Zudem ist der iX3 für bidirektionales Laden ausgelegt. Neben Vehicle-to-Load (V2L) mit einer Entladeleistung von bis zu 3,7 kW stehen künftig auch Vehicle-to-Home (V2H) und Vehicle-to-Grid (V2G) bereit. Letzteres ermöglicht es, überschüssige Energie ins Stromnetz zurückzuführen. Voraussetzung ist eine neue BMW-Wallbox mit Lade- und Entladeleistung bis zu 19,2 kW, je nach Marktanforderung.
Anzeige und Bedienung mit Panoramic iDrive
Ein zentrales Element der Neuen Klasse ist das sogenannte BMW Panoramic iDrive, ein neues Anzeige- und Bedienkonzept, das verschiedene visuelle und haptische Komponenten kombiniert.
Dazu gehört unter anderem das „BMW Panoramic Vision“, eine breite Projektion über die gesamte Windschutzscheibe zwischen den A-Säulen. Ergänzt wird dies durch ein optionales 3D-Head-up-Display, ein ergonomisch positioniertes Zentraldisplay mit Matrix-Hintergrundbeleuchtung sowie ein neu gestaltetes Multifunktionslenkrad mit haptischem Feedback.
Das System läuft auf dem neuen BMW Operating System X, das unter anderem eine personalisierte Darstellung, Over-the-Air-Updates und eine verbesserte Sprachsteuerung bietet. Auch physische Tasten bleiben erhalten – ein bewusster Schritt, um Ablenkung während der Fahrt zu vermeiden.
Fahrdynamik: Neue Steuerungseinheit und Assistenzsysteme
Im Zentrum der Steuerung steht künftig die sogenannte „Heart of Joy“-Recheneinheit. Sie übernimmt zentrale Aufgaben wie Antrieb, Bremssteuerung, Rekuperation und teilweise auch Lenkung. Laut BMW verarbeitet die Steuerung Informationen zehnmal schneller als frühere Systeme und soll so ein besonders präzises und stabiles Fahrverhalten ermöglichen – sowohl bei Alltagsfahrten als auch bei dynamischer Beanspruchung.
In über 90 Prozent der Fahrsituationen soll das Fahrzeug ohne die mechanische Bremse verzögern können, lediglich über die Rekuperation des Elektromotors – geräuschlos und verschleißarm.
Ebenfalls neu ist die nächste Generation der Fahrerassistenzsysteme. Unter der Bezeichnung „Superbrain of Automated Driving“ werden regelbasierte und KI-gestützte Funktionen zusammengeführt. Das System rechnet laut BMW zwanzigmal schneller als die bisherigen Steuergeräte und ermöglicht so neue Assistenzfunktionen, etwa den Autobahnassistenten mit automatischem Spurwechsel, der dauerhaft aktiv bleiben kann – auch bei automatisiertem Autobahnwechsel.
Zudem bietet der iX3 eine symbiotische Lenk- und Bremsassistenz, bei der der Fahrer jederzeit aktiv eingreifen kann, ohne das System zu deaktivieren. Auch die Parkfunktionen wurden ausgebaut: KI-gestützte Auswahl von Parkplätzen, Manöverplanung und erweiterte Überwachung sollen für ein stressfreies Einparken sorgen.
Softwarearchitektur und Updatefähigkeit
Ein weiterer Bestandteil der Neuen Klasse ist die neue zonale Bordnetzarchitektur, bei der vier zentrale Hochleistungsrechner („Superbrains“) die Aufgaben der Steuergeräte übernehmen. Damit ist der iX3 in der Lage, auch künftige Funktionen – etwa bei Assistenzsystemen oder Komfortfeatures – nachträglich per Software-Update zu integrieren.
Die starke Vernetzung mit der BMW Cloud ermöglicht eine Vielzahl intelligenter Dienste und Anwendungen, die sich über die Lebensdauer des Fahrzeugs weiterentwickeln sollen. Zahlreiche dieser Funktionen basieren auf Technologien, für die BMW in den vergangenen Jahren Patente angemeldet hat – darunter etwa für die Windschutzscheibenprojektion, das Zellmanagement oder die neue elektrische Antriebseinheit.
Wäre der neue BMW iX3 mit diesen Eckdaten für euch eine echte Kaufoption?
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