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Second-Life: Ausgediente Leaf-Batterien versorgen Flughafen in Rom

Second-Life Nissan Leaf Flughafen Rom
Foto: Nissan

84 gebrauchte Nissan-LEAF-Batterien stabilisieren künftig die Stromversorgung am Flughafen Rom-Fiumicino. Das System speichert Solarstrom und trägt zur CO₂-Reduktion bei.

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Energiemanagement mit Second-Life-Batterien

Am größten Flughafen Italiens, dem Flughafen Fiumicino in Rom, entsteht aktuell ein Energiespeichersystem auf Basis von ausrangierten Hochvoltbatterien aus dem Nissan LEAF. Ziel des Projekts „Pioneer“ ist es, den Flughafen beim Erreichen seiner Netto-Null-Emissionsziele bis zum Jahr 2030 zu unterstützen. Das System nutzt insgesamt 84 gebrauchte Fahrzeugbatterien, die zuvor in LEAF-Modellen mit 30 kWh (Generation 3) und 40 kWh (Generation 4) verbaut waren. Die Batterien stammen aus Fahrzeugen mit hoher Laufleistung oder wurden innerhalb der Garantie ausgetauscht. Vor dem Einbau wurden sie auf Sicherheit und Leistungsfähigkeit geprüft.

Die ausgedienten Akkus liefern zusammen eine Energiespeicherkapazität von 2,1 Megawattstunden (MWh). Diese sind Bestandteil eines größeren Systems mit einer Gesamtkapazität von zehn MWh. Die technische Integration übernimmt der italienische Systemanbieter Loccioni in Kooperation mit dem Energieversorger Enel. Nissan geht davon aus, dass die Batterien in ihrer Zweitverwendung am Flughafen noch über sechs bis sieben Jahre hinweg nutzbar bleiben werden.

Kopplung mit Solarstrom und flexible Energieversorgung

Das Energiespeichersystem ist direkt an einen Solarpark angeschlossen, der aus 55.000 Modulen besteht und jährlich rund 31 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugen soll. Auf diese Weise können die Flughafenterminals kontinuierlich mit regenerativer Energie versorgt werden. Darüber hinaus ermöglicht das System eine flexible Zwischenspeicherung und Bereitstellung von Strom für das gesamte Flughafennetz.

Das Projekt wird durch den Innovationsfonds der Europäischen Union unterstützt und gilt als eines der ersten großflächigen Beispiele dafür, wie Batterien aus Elektroautos auch nach ihrem Einsatz im Fahrzeug eine sinnvolle Verwendung finden können. Nissan sieht in dieser Wiederverwendung nicht nur eine Möglichkeit zur Ressourcenschonung, sondern auch eine Option, Abfall in wirtschaftlich nutzbare Energiespeicher umzuwandeln.

Erfahrungen aus früheren Projekten fließen ein

Das Projekt in Rom ist nicht das erste seiner Art. Nissan und Loccioni haben bereits in anderen Regionen Europas Second-Life-Batteriesysteme umgesetzt, unter anderem in Melilla (Spanien) sowie im Nomadic Lab-Projekt. Diese Erfahrungen tragen nun zur Umsetzung des Speichersystems in Rom bei.

Nissan betont zudem, dass das Unternehmen die Verantwortung für den vollständigen Lebenszyklus seiner Batterien übernimmt. Nach Ablauf der Second-Life-Nutzung in Fiumicino sollen die Akkus recycelt werden. Parallel arbeitet das Unternehmen auch an Lösungen für die stationäre Nutzung im privaten Bereich, etwa als Notstromversorgung.

Brücke zwischen Mobilität und Energieversorgung

Nach Angaben von Loccioni-Präsident Enrico Loccioni soll das Projekt nicht nur die Nutzung alter Fahrzeugbatterien optimieren, sondern auch als Beispiel für eine engere Verzahnung zwischen Mobilitäts- und Energiesektor dienen. Die Integration solcher Speicherlösungen könne einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung großer Infrastrukturen leisten.

Was haltet ihr von der Idee, ausgediente E-Auto-Batterien in der Energieversorgung zu nutzen?

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