
Allego führt als erster Anbieter weltweit eine Plug & Charge-Lösung mit OCPP 2.0.1 ein. Fahrer laden künftig ohne Karte oder App, dank verschlüsselter Kommunikation direkt zwischen Fahrzeug und Ladesäule.
Vereinfachter Ladevorgang durch digitale Authentifizierung
Allego hat am 9. Juni 2025 die Einführung einer neuen Version der Plug & Charge-Technologie bekannt gegeben. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben weltweit der erste Anbieter, der diese Technologie auf Basis des aktuellen OCPP 2.0.1-Protokolls ausrollt. Plug & Charge ermöglicht es Fahrern von Elektroautos, ohne zusätzliche Authentifizierungsmittel wie RFID-Karten, Kreditkarten oder Smartphone-Apps zu laden. Stattdessen erfolgt der Zugang zur Ladesäule über eine verschlüsselte Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation.
Die neue Lösung basiert auf dem internationalen Standard ISO 15118 in Verbindung mit OCPP 2.0.1, einem Kommunikationsprotokoll für die Verbindung zwischen Ladestation und Backend-System. Durch den automatisierten Austausch von digitalen Zertifikaten wird der Ladevorgang gestartet, sobald das Ladekabel eingesteckt wird. Voraussetzung ist, dass das Elektrofahrzeug im Vorfeld für Plug & Charge registriert wurde. Der Ladevorgang selbst beginnt unmittelbar nach dem Anschluss, ohne dass zusätzliche Eingaben oder Freigaben notwendig sind.
Sicherheitsfokus durch zertifikatsbasierte Kommunikation
Allego hebt die Sicherheitsaspekte der neuen Technologie besonders hervor. Die Plug & Charge-Funktion verwendet eine zertifikatsbasierte Authentifizierung in Verbindung mit gegenseitiger TLS-Verschlüsselung (Transport Layer Security). Dies soll nicht nur die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladepunkt absichern, sondern auch eine eindeutige Nutzerzuordnung und Schutz vor Manipulation oder Fehlbuchungen gewährleisten.
Die Einführung betrifft das bestehende Schnell- und Ultra-Schnellladenetz von Allego in Europa. Insgesamt sind rund 5.000 Ladepunkte sofort kompatibel. Auch Partnernetzwerke sind laut Allego bereits eingebunden. Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladesäule bleibt laut Anbieter standardisiert, wodurch auch zukünftige Fahrzeugmodelle problemlos integriert werden können. Dies wird durch Remote-Firmware-Updates sowie ein zentrales Zertifikatsmanagement ermöglicht.
Kooperationen und Netzwerkintegration
Die Umsetzung der neuen Technologie erfolgte in Zusammenarbeit mit mehreren Branchenpartnern. Dazu zählen unter anderem Alpitronic, Ford und das eRoaming-Unternehmen Hubject. Durch diese Kooperationen soll die Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Systemen sichergestellt werden.