
Eviny hat in Fürth einen Schnellladepark mit 16 Ladepunkten eröffnet – einer der ersten XL-Ladeparks im Rahmen des Deutschlandnetzes. Die Anlage bietet bis zu 400 kW Ladeleistung und wurde vollständig emissionsfrei errichtet.
Neuer Ladepark mit 16 Schnellladepunkten geht ans Netz
In der Seeackerstraße in Fürth hat der norwegische Anbieter Eviny am 5. Juni einen der ersten groß dimensionierten Schnellladeparks des Deutschlandnetzes in Betrieb genommen. Die Anlage verfügt über 16 Schnellladepunkte und befindet sich auf dem Parkplatz eines Supermarktes, wodurch sie sich sowohl für den Alltagsverkehr als auch für Reisende anbietet. Zwei der Ladepunkte wurden barrierefrei gestaltet. Die Lage nahe der Autobahnausfahrt Fürth-Ronhof sorgt zudem für eine gute Anbindung an den Fernverkehr.
Die Ladeleistung der neuen Anlage beträgt bis zu 400 kW pro Ladepunkt. Damit können Elektrofahrzeuge je nach Modell innerhalb kurzer Zeit Strom für mehrere hundert Kilometer aufnehmen. Zum Einsatz kommt ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen. Laut Betreiber ist die neue Station rund um die Uhr geöffnet und mit dem europäischen CCS-Standard ausgestattet, was eine hohe Fahrzeugkompatibilität gewährleistet. Die Ladeplätze bieten mit einer Anfahrtshöhe von vier Metern auch größeren Fahrzeugen ausreichend Raum.
Emissionsfreie Errichtung und nachhaltiger Betrieb
Ein besonderes Merkmal des Projekts ist der vollständig emissionsfreie Bau des Standorts. Sowohl der Aushub als auch der Materialtransport wurden mit elektrisch betriebenen Baumaschinen und Lkw durchgeführt. Den Strom für den Betrieb der Baustelle lieferten eine mobile Ladestation und eine Batterieeinheit, die über eine Photovoltaikanlage gespeist wurde. Damit gehört der Standort zu den ersten Ladeparks in Deutschland, bei denen nicht nur der Betrieb, sondern auch der Bau ohne direkte Emissionen erfolgte.
Eviny-CEO Ragnhild Janbu Fresvik betont die Bedeutung der Beteiligung am Deutschlandnetz für das Unternehmen. Der Schritt sei Teil einer konsequent nachhaltigen Ausrichtung, bei der man auf Erfahrungen aus dem norwegischen Markt zurückgreife. Eviny hatte im Rahmen der Ausschreibung des Bundesverkehrsministeriums 2023 den Zuschlag für den Aufbau von insgesamt 140 Standorten erhalten – eine der größten Einzelvergaben an ein internationales Unternehmen innerhalb des Projekts.
Das Deutschlandnetz: Ausbaupläne für Schnellladen in ganz Deutschland
Der neue Standort in Fürth ist Teil des sogenannten Deutschlandnetzes, mit dem das Bundesverkehrsministerium (BMV) gemeinsam mit verschiedenen Betreibern die Schnelllademöglichkeiten für Elektroautos bundesweit ausbaut. Geplant sind rund 9.000 neue Schnellladepunkte an über 1.000 Standorten. Diese sollen nicht nur in Städten und entlang von Autobahnen entstehen, sondern auch gezielt ländliche Regionen abdecken. Das Gesamtbudget des Projekts liegt bei rund 2,3 Milliarden Euro.
Die Koordination des Deutschlandnetzes liegt bei der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH. Diese ist unter anderem für die technische Prüfung der Anlagen, die Standortplanung und die Qualitätssicherung verantwortlich.
Mit dem neuen Ladepark in Fürth hat Eviny nun eine der ersten Anlagen innerhalb seines Zuschlagsbereichs in Betrieb genommen. Weitere Standorte sollen in den kommenden Wochen folgen. Ziel ist es laut Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, ein flächendeckendes Netz an Schnelllademöglichkeiten zu schaffen, das Elektroautofahrern jederzeit und überall schnelles Laden ermöglicht.
Wie wichtig ist euch emissionsfreier Bau bei Ladepunkten?