
Am Flughafen Frankfurt entsteht mit dem Ladepark Nord ein weiterer Schnellladehub für E-Fahrzeuge. Die 400-kW-Ladepunkte sind Teil eines vom BMWK geförderten Projekts zur Förderung bidirektionaler Ladeinfrastruktur.
Neuer Ladepark Nord mit bis zu 16 Schnellladepunkten
Am Frankfurter Flughafen hat der Betreiber Fraport einen weiteren öffentlichen Ladepark für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Der neue Ladepark Nord liegt am Hugo-Eckener-Ring, nur wenige Gehminuten von Terminal 1 und dem Airport-Markt „Ringeltaube“ entfernt. Zum Start stehen dort zwölf Schnellladeplätze zur Verfügung, bis Ende des Jahres soll die Anzahl auf insgesamt 16 Ladepunkte steigen.
Die installierten DC-Ladesäulen ermöglichen eine Ladeleistung von bis zu 400 Kilowatt. Damit zählt die neue Infrastruktur zu den leistungsstärkeren Angeboten am Standort. Die maximale Nutzungsdauer pro Ladevorgang ist auf 45 Minuten beschränkt. Fahrerinnen und Fahrer können die Stromkosten wahlweise per Kreditkarte, EC-Karte oder über mobile Bezahlsysteme wie Google Pay und Apple Pay begleichen. Der aktuelle Preis im Ad-hoc-Tarif beträgt 60 Cent pro Kilowattstunde. Wer an einen Ladestromanbieter gebunden ist, zahlt entsprechend dem jeweiligen Vertragstarif.
Ein zusätzlicher Anreiz: Der Ladevorgang berechtigt zum einmaligen Einkauf im „Ringeltaube“-Markt, der ansonsten ausschließlich Flughafenangestellten und Airline-Mitarbeitenden vorbehalten ist. Damit bietet der neue Ladepark nicht nur eine funktionale Lösung zur Stromversorgung von E-Fahrzeugen, sondern auch einen gewissen Mehrwert für Nutzerinnen und Nutzer.
Teil des Förderprojekts ReSkaLa@FRA
Der Ladepark Nord ist in das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt ReSkaLa@FRA eingebettet. Das Projekt versteht sich als Reallabor zur Skalierung bidirektionaler Ladeinfrastruktur am Frankfurter Flughafen. Insgesamt fließen bis 2027 rund fünf Millionen Euro aus dem BMWK-Programm „Elektro-Mobil“ in das Vorhaben. Ziel ist es, neue Technologien im Bereich der Elektromobilität zu erproben und den Verkehrssektor nachhaltiger zu gestalten.
Fraport selbst steuert gemeinsam mit Partnern weitere 4,1 Millionen Euro bei. Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist die Erforschung und Implementierung von bidirektionalem Laden. Dabei sollen E-Fahrzeuge nicht nur Energie aufnehmen, sondern auch ungenutzten Strom bedarfsgerecht ins Netz zurückspeisen können. Diese Funktion wird derzeit noch nicht umgesetzt, stellt jedoch eine wichtige zukünftige Komponente des Gesamtkonzepts dar.
Zu den Projektpartnern zählen die Hamburger Energienetze GmbH, die bei der Softwareentwicklung unterstützt, sowie die Hochschule Darmstadt, die das Projekt aus ökonomischer und technischer Perspektive begleitet. Die Projektträgerschaft liegt beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das vom BMWK damit beauftragt wurde.
Zusätzlicher Ladepark im Süden des Flughafens
Bereits seit 2023 steht mit dem Ladepark Süd ein weiteres Schnellladeangebot im Bereich CargoCity Süd zur Verfügung. Dieser verfügt über 22 Ladepunkte und richtet sich ebenfalls an Beschäftigte, Gäste und Durchreisende. Mit der Inbetriebnahme des Ladeparks Nord wächst das öffentliche Ladeangebot am Flughafen weiter an.
Seit dem Projektstart im Oktober 2023 hat Fraport die Zahl der Ladepunkte am Standort Frankfurt auf über 400 erhöht. Bis zum Jahr 2027 sollen es rund 750 Ladepunkte sein, verteilt über das gesamte Flughafengelände. Die nun in Eigenregie von Fraport betriebenen Ladepunkte stellen einen weiteren Schritt in der schrittweisen Elektrifizierung des Verkehrs am Flughafen dar.
Langfristig verfolgt Fraport zudem das Ziel, an allen vollkonsolidierten Standorten bis 2045 klimaneutral zu arbeiten. Dieses Vorhaben schließt die Emissionen in den sogenannten Scopes 1 und 2 ein, also direkte und indirekte Emissionen aus der Energieversorgung.