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Bis zu 800 Euro sparen: Das bringt das Prosumerhaus 2025

Haus PV ElektroautoDer Prosumer-Report 2025 zeigt: Immer mehr Eigenheime setzen auf Solarstrom, Speicher und smarte Technik. Wer flexibel Strom nutzt, kann bis zu 800 Euro jährlich sparen.

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Photovoltaik und Speicher auf dem Vormarsch

Trotz eines schwierigen Marktumfelds zeigen Deutschlands Eigenheimbesitzer weiterhin hohes Interesse an klimafreundlichen Technologien. Laut dem aktuellen Prosumer-Report 2025 von LichtBlick stieg der sogenannte Prosumer-Index im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent auf 21,9 Punkte. Der Report basiert auf Datenanalysen von EUPD Research und untersucht die Verbreitung zentraler Energietechnologien in Ein- und Zweifamilienhäusern.

Besonders im Bereich der Photovoltaik (PV) setzte sich das Wachstum fort: Ende 2024 waren rund 4 Millionen der wirtschaftlich geeigneten 11,1 Millionen Eigenheime mit PV-Kleinanlagen bis 20 kWp ausgestattet. Damit nutzen 35,7 Prozent der potenziellen Prosumer-Häuser Solarstrom vom eigenen Dach. Der Trend zu kleineren Balkonkraftwerken führt jedoch dazu, dass die durchschnittliche Anlagengröße rückläufig ist.

Parallel zum PV-Ausbau stieg auch der Anteil an Heimspeichern: Mit rund 1,9 Millionen installierten Einheiten erhöhte sich die Speicherquote auf 16,9 Prozent – ein Zuwachs von 5,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. In 81 Prozent der neu installierten PV-Anlagen wurde im Jahr 2024 gleichzeitig ein Speicher integriert.

Potenzialausschöpfung
Grafik: Lichtblick

Langsamer Fortschritt bei Wärmepumpen und E-Mobilität

Während Photovoltaik und Speicher weiterhin deutlich zulegen, stagniert der Fortschritt bei Wärmepumpen und Elektroautos. Der Absatz von Wärmepumpen ging im Jahr 2024 um 46 Prozent zurück, was vor allem auf politische Unsicherheiten rund um das Gebäudeenergiegesetz zurückzuführen ist. In der Folge stieg der Anteil der Prosumer mit installierter Wärmepumpe lediglich um 1,5 Prozentpunkte auf 13,7 Prozent.

Auch bei Elektroautos und privaten Ladestationen verlangsamt sich das Wachstum. Der Anteil der E-Auto-Besitzer unter den Prosumern liegt bei 8,9 Prozent, der Anteil mit installierter Wallbox bei 18,1 Prozent. Trotz des Rückgangs der staatlichen Förderungen wurden im Jahr 2024 dennoch 392.000 neue Wallboxen installiert.

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Digitale Technologien gewinnen an Bedeutung

Erstmals zeigt der Prosumer-Report auch deutliche Zuwächse bei digitalen Technologien wie Smart Metern und Energiemanagementsystemen (HEMS). Die Anzahl installierter Smart Meter stieg auf rund 420.000, was einem Anteil von 3,8 Prozent am Gesamtpotenzial entspricht – eine Verfünffachung gegenüber dem Vorjahr. Auch Energiemanagementsysteme legten zu und sind inzwischen in 14,8 Prozent der potenziellen Prosumer-Häuser vorhanden.

Diese digitalen Komponenten bilden die Grundlage für die flexible Steuerung von Stromverbrauchern im Haushalt. Besonders relevant ist dies im Zusammenhang mit dem seit 2024 geltenden §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Die Regelung sieht reduzierte Netzentgelte für steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder Wallboxen vor, sofern diese netzdienlich betrieben werden.

Flexibilitätswert
Grafik: Lichtblick

Flexibilität senkt Stromkosten deutlich

Die wirtschaftlichen Vorteile der Flexibilisierung zeigt eine Beispielrechnung aus Hamburg: Ein Haushalt, der sämtliche Komponenten wie PV, Speicher, Wärmepumpe, Wallbox, Smart Meter und HEMS intelligent verknüpft, kann seine Stromkosten um bis zu 800 Euro pro Jahr senken. Davon entfallen 374 Euro auf die Nutzung dynamischer Stromtarife und 127 Euro auf reduzierte Netzentgelte durch §14a EnWG.

Im Durchschnitt erzeugen Prosumer derzeit rund 9 Prozent ihres Energiebedarfs selbst. Würden jedoch alle wirtschaftlich geeigneten Gebäude vollständig ausgestattet, ließe sich dieser Anteil bilanziell auf bis zu 64 Prozent steigern – was 69 Milliarden Kilowattstunden jährlich entspricht. Das würde rund 14 Prozent der heutigen Nettostromerzeugung in Deutschland abdecken.

Langfristige Einsparungen bei Neubau und Sanierung

Trotz hoher Anfangsinvestitionen rechnen sich Prosumer-Technologien langfristig. Modellrechnungen zeigen, dass über einen Zeitraum von 20 Jahren bis zu 56.000 Euro an Energie- und Betriebskosten eingespart werden können – bei Sanierungen ebenso wie beim Neubau. Diese Einsparungen ergeben sich unter anderem aus günstigeren Stromkosten durch Eigenverbrauch, aber auch durch staatliche Vergütungen und reduzierte Netzgebühren.

Wie steht ihr zur Kombination aus Solaranlage, Speicher und E-Mobilität – würdet ihr euer Haus zu einem Prosumer-Haushalt aufrüsten?

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