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Studie: Ausbau Ladesäulen auf Supermarktparkplätzen bis 2029 geplant

Elektroauto SupermarktImmer mehr Einzelhändler investieren in Ladeinfrastruktur. Bis 2029 sollen Schnell- und HPC-Lader auf Handelsparkplätzen deutlich zunehmen. Grünstrom-Nutzung ist dabei Standard, doch die Auslastung bleibt bisher gering.

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Handelsunternehmen investieren zunehmend in Schnellladepunkte

Der Ausbau von Ladesäulen auf Parkplätzen des Einzelhandels nimmt weiter Fahrt auf, auch wenn die generelle Entwicklung der Elektromobilität hinter den Erwartungen zurückbleibt. Laut dem aktuellen Whitepaper „Elektromobilität im Handel 2025“ des EHI Retail Institute erweitern viele Handelsunternehmen ihr Angebot an Ladeinfrastruktur, insbesondere durch Schnell- und Ultraschnellladesäulen. Diese ermöglichen es, in kürzerer Zeit mehr Strom an Kundinnen und Kunden abzugeben – ein Vorteil, der besonders bei kurzen Einkaufsdauern relevant ist. In Einkaufszentren hingegen, wo die Aufenthaltsdauer typischerweise länger ist, kommen weiterhin Normalladesäulen zum Einsatz.

Aktuell befinden sich laut Schätzungen etwa 15 Prozent aller öffentlichen Ladepunkte auf Handelsparkplätzen, was rund 24.000 Ladepunkten entspricht. Insgesamt liegt die Anzahl der Ladepunkte in Deutschland laut Bundesnetzagentur bei etwa 161.686. Der Handel plant, diesen Anteil in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen: Bis 2029 möchten fast die Hälfte der befragten Unternehmen ihre AC-Ladepunkte erweitern, rund zwei Drittel zusätzliche DC-Lader installieren und 56 Prozent planen den Ausbau von HPC-Ladesäulen (High Power Charging). In vielen Fällen beginnen diese Maßnahmen bereits im Jahr 2025.

Strommix LadesäuleKundenbindung und Klimaziele als Hauptmotive

Für den Handel steht die Kundenbindung an oberster Stelle, wenn es um den Ausbau der Ladeinfrastruktur geht: 77 Prozent der Befragten nennen diesen Aspekt als Hauptgrund für ihr Engagement. Weitere Beweggründe sind die Erreichung von Klimazielen (50 Prozent), gesetzliche Vorgaben (47 Prozent) sowie wirtschaftliche Überlegungen (37 Prozent). Der Anteil an kostenfreiem Strom ist inzwischen auf 7 Prozent gesunken – in 72 Prozent der Fälle ist der Ladevorgang kostenpflichtig, während der Rest von bestimmten Bedingungen abhängig gemacht wird.

Ein großer Teil der Händler setzt dabei auf zertifizierten Grünstrom: 86 Prozent betreiben ihre Ladepunkte damit. Zudem nutzen 36 Prozent bereits Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen. Diese Entwicklung unterstreicht die Ambitionen vieler Händler, nicht nur Ladeinfrastruktur bereitzustellen, sondern auch einen Beitrag zur CO₂-Reduktion zu leisten.

Vermarktung PreisgestaltungNutzungspotenzial noch nicht ausgeschöpft

Trotz des stetigen Ausbaus wird die vorhandene Ladeinfrastruktur derzeit noch nicht in vollem Umfang genutzt. AC-Ladepunkte sind im Schnitt knapp zur Hälfte der Zeit belegt, bei DC-Ladern liegt die Auslastung bei 34 Prozent, und HPC-Lader werden aktuell nur etwa ein Viertel der Zeit genutzt. Diese Zahlen lassen darauf schließen, dass noch erhebliches Potenzial besteht – sowohl für eine bessere Auslastung als auch für eine stärkere Verknüpfung mit dem stationären Handel.

Erste Ansätze, um das Laden mit zusätzlichen Angeboten zu verknüpfen, sind bereits sichtbar: Derzeit bieten allerdings nur 5 Prozent der Unternehmen Rabatte oder Sonderaktionen an Ladestationen an. 43 Prozent planen jedoch, dies künftig zu ändern. Zudem sind Maßnahmen zur Personalisierung und Werbenutzung der Ladepunkte in Planung.

Datengrundlage und Studienpartner

Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Befragung im Februar 2025 mit 47 Verantwortlichen aus dem Handel und von Centerbetreibern im deutschsprachigen Raum. Insgesamt repräsentieren die Teilnehmenden 27.391 Standorte in Deutschland. Partner der Studie sind LichtBlick, Emobility sowie die Pfalzwerke Gruppe.

Hier gehts zur Studie: ehi.org

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