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Pilotprojekt erfolgreich: Ladebordstein von Rheinmetall serienreif

Ladebordstein von Rheinmetall
Foto: Rheinmetall

Die Stadt Köln testete gemeinsam mit Rheinmetall einen Ladebordstein für E-Autos im Alltag. Das Ergebnis: hohe Zuverlässigkeit, gute Nutzerbewertungen und ein Produkt, das nun flächendeckend eingesetzt werden kann.

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Ein Jahr Praxistest im öffentlichen Raum

Nach einem rund einjährigen Testbetrieb haben die Stadt Köln, die TankE GmbH und die Rheinmetall AG ihr gemeinsames Pilotprojekt zur Erprobung innovativer Ladebordsteine beendet. Seit April 2024 waren an zwei Standorten im Stadtteil Lindenthal vier solcher Ladepunkte im Einsatz. Ziel war es, die Alltagstauglichkeit, städtebauliche Integration und Nutzerakzeptanz dieser neuartigen Ladeinfrastruktur zu prüfen.

Die Ergebnisse der nun veröffentlichten Fallstudie zeichnen ein positives Bild: Über den Zeitraum von zwölf Monaten wurden mehr als 2.800 Ladevorgänge durchgeführt – das entspricht über zwei Ladevorgängen pro Tag und Ladepunkt. Trotz unterschiedlicher Witterungsbedingungen lag die technische Verfügbarkeit der Ladebordsteine bei über 99 Prozent. Die Stationen werden nun in den regulären Betrieb überführt.

Technische Merkmale und Nutzerfeedback

Der Ladebordstein von Rheinmetall integriert die komplette Ladeelektronik in einem Modul im Format eines herkömmlichen Bordsteins. Das System ermöglicht das Laden direkt am Straßenrand, ohne Poller oder bauliche Eingriffe in den Gehweg. Insgesamt wurden im Testbetrieb über 50 MWh Energie geladen, was durchschnittlich 19 kWh pro Ladevorgang entspricht – genug für rund 120 Kilometer Reichweite. Durch das modulare Design lassen sich einzelne Ladeeinheiten bei Bedarf unkompliziert austauschen, was zur hohen Verfügbarkeit und niedrigen Betriebskosten beiträgt.

Die begleitende Nutzerbefragung mit 100 Teilnehmern zeigte eine überwiegend positive Resonanz. Im Durchschnitt wurde das System mit 4,38 von 5 Punkten bewertet. Besonders ältere Nutzer ab 60 Jahren äußerten sich wohlwollend. Gelobt wurden vor allem die unkomplizierte Bedienung sowie die Perspektive auf eine flächendeckende, wohnortnahe Ladeinfrastruktur.

Städtebauliche Vorteile und Weiterentwicklungen

Im Vergleich zu klassischen Ladesäulen punktet das Bordsteinformat durch seine unauffällige Integration ins Stadtbild, die Reduktion von Stolpergefahren sowie einen erhöhten Vandalismusschutz. Auch in puncto Ergonomie, Barrierefreiheit und Nutzerfreundlichkeit zeigte das System leichte Vorteile. Kritik gab es lediglich bei der Sichtbarkeit der Ladepunkte, ein Punkt, der künftig durch Markierungen und Einbindung in Navigations-Apps verbessert werden soll.

Während des Projekts wurden bereits technische Verbesserungen umgesetzt, darunter eine optimierte Schmutzableitung und eine gezielte Beleuchtung der Ladebuchse, was die Witterungsresistenz und die Handhabung weiter steigert.

Skalierungspotenzial und nächste Schritte

Die Fallstudie zeigt, dass die Lösung besonders für urbane Räume mit begrenztem Platzangebot geeignet ist. Städte und Kommunen könnten damit bislang nicht erschlossene Bereiche einfach und kostengünstig elektrifizieren. Auch die Möglichkeit zur Vorinstallation sogenannter „Hohlbordsteine“ für eine spätere Nachrüstung stellt einen praktischen Vorteil für Betreiber dar. Mit dem erfolgreichen Projektabschluss beginnt nun die Serienproduktion des Ladebordsteins.

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