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Neuer Verband charGER e.V. fordert bessere Regeln für Ladesäulen

Verband charGER e.V.
Foto: charGER e.V.

Mit charGER e.V. formiert sich ein neuer Interessenverband für Ladeinfrastrukturbetreiber. Ziel ist es, politische Reformen für schnellere Netzanschlüsse, fairen Wettbewerb und bessere Nutzerinformationen voranzutreiben.

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Ziel: Bessere Rahmenbedingungen für den Ausbau von Ladepunkten

Mit dem neu gegründeten Dachverband charGER e.V. wollen mehrere Unternehmen aus der Ladeinfrastrukturbranche ihre Interessen künftig gemeinschaftlich vertreten. Der Verband versteht sich als Sprachrohr von Betreibern und Entwicklern von Ladesystemen und möchte die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen aktiv mitgestalten. Laut charGER e.V. mangelte es bislang an einer einheitlichen Interessenvertretung für diese Akteure, obwohl sie eine zentrale Rolle bei der Verkehrswende spielen.

Der Verband setzt sich für einen flächendeckenden und wirtschaftlich tragfähigen Ausbau der Ladeinfrastruktur ein, der stärker an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert ist. Gleichzeitig möchte charGER e.V. zur Versachlichung der öffentlichen Debatte beitragen. Dabei sieht sich der Verband als unabhängige Plattform und Vermittler zwischen Branche, Politik und Verwaltung.

Gründungsmitglieder bringen breites Branchenwissen ein

Zu den Gründungsmitgliedern zählen reev, Wirelane, Jolt Energy und amperio – Unternehmen, die verschiedene Bereiche der Ladeinfrastruktur abdecken: von Planung und Betrieb über digitale Steuerungs- und Abrechnungssysteme bis hin zu urbaner Schnellladetechnologie. Diese Vielfalt soll die praktische Erfahrung aus der Branche in politische Entscheidungsprozesse einbringen.

Der Vorstand des Verbands besteht aus Eduard Schlutius (reev), Constantin Schwaab (Wirelane) und Hans Beck (Jolt Energy). Ziel ist es, rasch weitere Mitglieder zu gewinnen, um als kollektive Stimme der Branche aufzutreten – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussionen zur Beschleunigung des Ladesäulenausbaus.

Sechs politische Kernforderungen im Fokus

charGER e.V. benennt sechs zentrale Handlungsfelder, in denen der Verband politischen Reformbedarf sieht:

  • Netzanschlüsse beschleunigen: Die Verfahren zur Beantragung und Umsetzung von Netzanschlüssen sollen vereinfacht und verbindlicher gestaltet werden. Eine verbindliche Auskunft über Netzkapazitäten binnen zwei Monaten sowie ein Netzanschluss innerhalb von sechs Monaten werden vorgeschlagen.
  • THG-Quote reformieren: Die Funktionsfähigkeit der Treibhausgasminderungsquote soll wiederhergestellt und Missbrauch unterbunden werden. Der Verband fordert klare Schutzmechanismen.
  • Wettbewerb sicherstellen: Um Monopolstrukturen zu vermeiden, soll die gesetzliche Trennung von Netz- und Ladeinfrastrukturbetreibern konsequent umgesetzt werden. Bestehende Schlupflöcher sollen geschlossen werden.
  • Kommunale Prozesse vereinfachen: Kommunen sollen strukturierte Leitfäden für die Vergabe öffentlicher Flächen zur Verfügung gestellt bekommen, um den Ausbau mit weniger bürokratischem Aufwand zu ermöglichen.
  • Kundenkommunikation verbessern: Der Verband möchte Nutzer transparenter informieren und die öffentliche Berichterstattung über Ladeinfrastruktur sachlicher gestalten.
  • Laden im Wohnumfeld ermöglichen: Der Zugang zu Ladepunkten in Mehrfamilienhäusern soll durch standardisierte Genehmigungsprozesse vereinfacht werden, insbesondere für Vermieter und Hausverwaltungen.

Mit diesen Maßnahmen will charGER e.V. dazu beitragen, die Ladeinfrastruktur als Rückgrat einer klimaneutralen Mobilität auszubauen.

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