
Audi meldet ein starkes erstes Quartal für Elektrofahrzeuge: Die Auslieferungen stiegen um über 30 Prozent. Trotz konjunktureller Unsicherheiten zeigt sich der Hersteller mit seiner Modelloffensive auf Kurs.
Umsatzwachstum und gestiegene Nachfrage nach E-Modellen
Die Audi AG hat im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Anstieg bei den Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge verzeichnet. Weltweit wurden 46.371 Elektroautos ausgeliefert – ein Zuwachs von 30,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders stark war das Wachstum in Märkten wie Frankreich (+169 %), der Schweiz (+120 %) und Deutschland (+59 %). Trotz dieser positiven Entwicklung sanken die Gesamtauslieferungen der Marke Audi leicht um 3,4 Prozent auf 383.401 Fahrzeuge.
Finanziell konnte Audi seine Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,4 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis erhöhte sich auf 537 Millionen Euro. Der Netto-Cashflow blieb jedoch mit -61 Millionen Euro negativ, was unter anderem auf Investitionen in neue Produkte und die Übernahme der Sauber Holding AG zurückzuführen ist.
Modelloffensive mit Fokus auf Plug-in-Hybride und Elektromobilität
Im Rahmen seiner laufenden Modelloffensive plant Audi, bis Ende 2025 zehn neue Plug-in-Hybrid-Modelle auf den Markt zu bringen. Den Auftakt machten dabei neue Varianten des Audi A3 und A5. Beide Baureihen wurden mit elektrischen Reichweiten von über 100 Kilometern und verbesserter Ladeleistung ausgestattet. Im Mai folgen weitere Plug-in-Hybride der Oberklasse: der Audi A6 Avant e-hybrid und die Limousinenvariante.
Gleichzeitig arbeitet Audi an der Stärkung seines Angebots auf dem chinesischen Markt. Dort gingen die Auslieferungen im ersten Quartal um sieben Prozent zurück. Um dem intensiven Wettbewerb entgegenzuwirken, präsentiert der Hersteller speziell für China entwickelte Modelle – darunter der A6L e-tron sowie der neue AUDI E5 Sportback, der das erste Serienfahrzeug der neuen Elektromarke von Audi für China darstellt.
Regionale Entwicklung und wirtschaftliche Eckdaten
In Europa – ohne Deutschland – sank die Zahl der ausgelieferten Audi-Fahrzeuge leicht um drei Prozent auf 112.707 Einheiten. Dagegen legten die Elektroautos mit einem Plus von über 50 Prozent auf 25.129 Fahrzeuge deutlich zu. Im Heimatmarkt Deutschland stiegen die Auslieferungen insgesamt um 4,8 Prozent auf 48.447 Fahrzeuge, bei den E-Modellen sogar um 59 Prozent.
Nordamerika verzeichnete einen leichten Rückgang um 2,1 Prozent, bedingt durch Modellwechsel im Zuge der Produktstrategie. In China plant Audi, mit neuen marktspezifischen Produkten auf Basis der Premium Plattform Electric und der Premium Platform Combustion gegenzusteuern.
Der Audi Konzern erzielte im ersten Quartal eine operative Umsatzrendite von 3,5 Prozent, leicht über dem Vorjahreswert. Die Markengruppe Progressive, zu der auch Bentley, Lamborghini und Ducati gehören, musste bei der Gesamtzahl der ausgelieferten Fahrzeuge einen Rückgang von 3,3 Prozent hinnehmen. Während Bentley und Ducati schwächere Ergebnisse verbuchten, konnte Lamborghini sowohl bei den Auslieferungen als auch beim operativen Ergebnis zulegen.
Prognose und Ausblick
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Audi Konzern weiterhin mit Umsatzerlösen zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite soll bei 7 bis 9 Prozent liegen, der Netto-Cashflow zwischen drei und vier Milliarden Euro. Mögliche Importzölle und noch nicht bewertete Effekte aus der kürzlich abgeschlossenen Zukunftsvereinbarung könnten sich jedoch auf diese Ziele auswirken.
Audi sieht sich trotz der konjunkturellen Herausforderungen auf einem guten Weg, insbesondere durch das wachsende Interesse an seinen Elektrofahrzeugen und die Fortschritte bei der Neuausrichtung des Unternehmens.