Der ADAC zeigt: Schon für unter 20.000 Euro gibt es gebrauchte E-Autos mit alltagstauglicher Reichweite. Ein Überblick über geeignete Modelle und was beim Kauf zu beachten ist.
Wachsende Auswahl durch Leasingrückläufer
Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos entwickelt sich zunehmend zu einer attraktiven Option für Kaufinteressierte. Ein wesentlicher Grund dafür ist die hohe Anzahl an Leasingrückläufern aus den Jahren 2020 bis 2023, die nun in großer Stückzahl verfügbar sind. Gleichzeitig führen sinkende Neupreise und eine noch verhaltene Nachfrage im Gebrauchtsegment zu deutlich gesunkenen Einstiegspreisen.
Laut einer aktuellen Auswertung des ADAC lassen sich inzwischen zahlreiche Elektrofahrzeuge mit einem Budget von maximal 20.000 Euro finden. Viele dieser Modelle bieten eine alltagstaugliche Reichweite und eine solide Ausstattung – zu Preisen, die mit konventionellen Gebrauchtwagen vergleichbar sind.
Unterschiede zwischen Erst- und Zweitwagen
Für Interessenten, die ein Elektroauto als Hauptfahrzeug nutzen möchten, empfiehlt der ADAC Modelle mit einer realistischen Reichweite von rund 300 Kilometern. Damit sind nicht nur tägliche Fahrten problemlos möglich, sondern auch gelegentliche Langstrecken. Eine Ladeleistung von mindestens 100 kW wird dabei als sinnvoll erachtet, um Ladezeiten auf ein praxistaugliches Maß zu reduzieren.
Zu den Fahrzeugen, die diesen Anforderungen entsprechen, zählen beispielsweise das Tesla Model 3 oder der VW ID.3. Beide Modelle sind nicht nur technologisch auf dem neuesten Stand, sondern auch in nennenswerter Stückzahl auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar.
Wird das Fahrzeug hingegen vor allem als Zweitwagen oder für den täglichen Arbeitsweg eingesetzt, erweitert sich die Auswahl deutlich. In diesem Segment finden sich viele Fahrzeuge mit einer realistischen Reichweite von 150 bis 300 Kilometern. Die Ladeleistung liegt hier jedoch oft nur bei 40 bis 70 kW, was vor allem bei längeren Fahrten zu Einschränkungen führen kann. Typische Vertreter dieser Kategorie sind etwa der Renault Zoe oder der BMW i3. Aufgrund ihres Alters und der inzwischen moderaten Gebrauchtpreise sind diese Modelle bereits ab etwa 10.000 bis 15.000 Euro erhältlich.
Worauf beim Kauf zu achten ist
Wie bei jedem Gebrauchtwagenkauf sollten Käufer auch bei E-Autos auf grundlegende Punkte achten: Eine Probefahrt, die Kontrolle auf Unfallschäden sowie eine Untersuchung auf Rost sind auch hier Pflicht. Zusätzlich rückt beim elektrischen Antrieb die Batterie stärker in den Fokus. Der ADAC empfiehlt, den sogenannten „State of Health“ (SoH) der Batterie prüfen zu lassen, um Aussagen über deren aktuellen Zustand treffen zu können.
Diese Prüfung kann im Rahmen einer Gebrauchtwagenuntersuchung beim ADAC durchgeführt werden. Laut aktuellen Daten des Automobilclubs zeigt sich, dass viele Traktionsbatterien langlebiger sind als zunächst angenommen. Wer auf zusätzliche Sicherheit setzt, sollte daher eine professionelle Begutachtung durch Fachleute in Betracht ziehen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit gebrauchten Elektroautos gemacht?