
Tesla plant, im Juni 2025 in Austin vollständig autonom fahrende Fahrzeuge ohne menschliche Aufsicht auf öffentlichen Straßen einzusetzen und das System bis Ende des Jahres auf weitere Städte auszuweiten. Neben dem autonomen Fahren treiben neue Fahrzeugmodelle, die Skalierung des humanoiden Roboters Optimus und eine Expansion im Energiesektor das Wachstum des Unternehmens voran.
Elon Musk: „FSD ohne Fahrer ist keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität“
Tesla hat offiziell angekündigt, im Juni 2025 in Austin, Texas, mit dem Betrieb von vollautonomen Fahrzeugen (Full Self-Driving, FSD) ohne menschliche Aufsicht zu beginnen. Dies gab CEO Elon Musk während des Earnings Calls für das vierte Quartal 2024 bekannt. Laut Musk ist die Technologie nun so weit fortgeschritten, dass Tesla-Fahrzeuge erstmals sicher und autonom auf öffentlichen Straßen fahren können.
Der erste Schritt: Teslas autonome Ride-Hailing-Flotte
Tesla wird zunächst eine eigene Flotte autonomer Fahrzeuge betreiben, die über ein Ride-Hailing-System gebucht werden können. Nutzer haben die Möglichkeit, Fahrten über eine App zu buchen, ähnlich wie bei Diensten wie Uber. Später sollen auch private Tesla-Besitzer ihre Fahrzeuge in das Netzwerk integrieren können.
„Wir wollen sicherstellen, dass alles reibungslos läuft, bevor wir private Fahrzeuge ins System aufnehmen. Sicherheit hat oberste Priorität“, erklärte Musk. Langfristig soll das System in mehreren Städten der USA ausgerollt werden.
Autonome Fahrzeuge revolutionieren die Nutzung von Autos
Tesla geht davon aus, dass der Einsatz autonomer Fahrzeuge die Effizienz der Autonutzung drastisch erhöhen wird. Derzeit wird ein durchschnittliches Auto nur etwa zehn Stunden pro Woche genutzt. Mit autonomem Fahren könnte diese Zahl auf bis zu 50 Stunden pro Woche steigen, was erhebliche wirtschaftliche und ökologische Vorteile mit sich bringen würde.
„Ein Tesla, der autonom fährt, ist nicht mehr nur ein Auto, sondern eine Investition, die sich rentiert“, so Musk. Damit bestätigt er erneut Teslas Ambitionen, das Konzept des Fahrzeugbesitzes grundlegend zu verändern.
Technische Fortschritte: Warum Tesla kein LiDAR nutzt
Ein entscheidender Aspekt der FSD-Technologie von Tesla ist der Verzicht auf LiDAR-Sensoren. Musk bekräftigte, dass Tesla ausschließlich auf Kameras und neuronale Netze setzt.
„Menschen fahren mit ihren Augen und ihrem Gehirn – unsere Autos tun dasselbe mit Kameras und KI“, erklärte Musk.
Tesla sieht in hochauflösenden Karten oder LiDAR eine Einschränkung der Flexibilität, da diese Technologien auf detaillierte Vorab-Scans angewiesen sind. Stattdessen setzt das Unternehmen auf eine „generalisierte KI-Lösung“, die es den Fahrzeugen ermöglicht, sich in jeder Umgebung ohne spezielle Kartendaten zurechtzufinden.
Regulatorische Hürden: Europa und China noch unsicher
Während Tesla die Einführung von FSD in den USA vorantreibt, sind in Europa und China noch regulatorische Fragen offen. In der EU erwartet das Unternehmen eine Entscheidung über die Zulassung von FSD im Mai 2025. Insbesondere die komplexen regulatorischen Anforderungen und das mehrstufige Zulassungsverfahren stellen eine Herausforderung dar.
Noch komplizierter ist die Situation in China. Die dortigen Vorschriften verbieten derzeit die Übertragung von Fahrzeugdaten ins Ausland, was die Weiterentwicklung behindert. „Wir arbeiten an einer lokalen Trainingslösung in China, um das Problem zu umgehen“, so Musk.
Hardware-Upgrade: FSD wird leistungsfähiger
Ein weiteres Thema war die Hardwareausstattung der Tesla-Fahrzeuge. Musk räumte ein, dass Besitzer älterer Modelle mit Hardware 3 ein Upgrade benötigen, um die volle FSD-Funktionalität nutzen zu können. „Das wird herausfordernd, aber wir kriegen es hin“, versicherte er.
Zukünftige Tesla-Fahrzeuge werden mit neuerer Hardware ausgeliefert, um den stetig steigenden Anforderungen an Rechenleistung und Sensorik gerecht zu werden.
Tesla plant neue Modelle und Produktionsausbau
Neben der bahnbrechenden FSD-Ankündigung wurde auch über weitere Fahrzeuge gesprochen.
- Neues Model Y: Ab Februar 2025 beginnt die Produktion des überarbeiteten Model Y in allen Tesla-Werken. Die Umstellung könnte vorübergehende Produktionsrückgänge verursachen.
- Günstigeres Tesla-Modell: In der ersten Jahreshälfte 2025 soll ein neues, erschwinglicheres Modell auf den Markt kommen, um eine breitere Kundenschicht anzusprechen.
- Tesla Semi: Die Massenfertigung des elektrischen Lkw startet Ende 2025, mit einer Skalierung für 2026.
Expansion im Energiesektor und Batterieherausforderungen
Neben den Entwicklungen im Fahrzeugbereich treibt Tesla auch seine Expansion im Energiesektor voran. Die Megafactory in Shanghai wird 2025 mit der Produktion von stationären Batteriesystemen beginnen. Eine dritte Batteriefabrik ist bereits in Planung.
„Unsere größte Herausforderung ist nicht die Nachfrage, sondern die Batterieproduktion. Wir haben einfach nicht genug Batterien“, betonte Musk.
Ein entscheidendes Jahr für Tesla
Tesla sieht das Jahr 2025 als eines der wichtigsten in der Unternehmensgeschichte. Die Einführung des vollautonomen Fahrens, die Entwicklung humanoider Roboter (Optimus), neue Fahrzeugmodelle und die Expansion in den Energiesektor könnten das Wachstum des Unternehmens massiv beschleunigen.
„Wer noch Zweifel hat, sollte einfach FSD ausprobieren“, fasste Musk seine Vision zusammen.