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Mit bidirektionalem Laden bis zu 920 Euro pro Jahr sparen

Mit bidirektionalem Laden bis zu 920 Euro pro Jahr sparen
Foto: E.ON / Constantin Mirbach

Das E.ON-Pilotprojekt „Bi-clEVer“ zeigt, dass Besitzer von Elektroautos durch bidirektionales Laden bis zu 920 Euro pro Jahr sparen und ihre Energieautarkie deutlich erhöhen können. Intelligente Energiemanagementsysteme und die Integration in den Energiemarkt sollen die Technologie in Zukunft noch breiter nutzbar machen.

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Einsparpotenziale durch Vehicle-to-Home und Vehicle-to-Grid

Das E.ON-Pilotprojekt „Bi-clEVer“ zeigt, dass Besitzer von Elektroautos durch bidirektionales Laden ihre Energiekosten deutlich senken können. Die Möglichkeit, die Energie aus der Fahrzeugbatterie entweder im Haushalt zu nutzen (Vehicle-to-Home, V2H) oder ins Stromnetz einzuspeisen (Vehicle-to-Grid, V2G), birgt nach Modellrechnungen ein Einsparpotenzial von bis zu 920 Euro pro Jahr. Grundlage der Berechnungen sind sowohl reale Nutzerdaten als auch ein digitaler Zwilling, der das Verhalten und die Auswirkungen des Ladeverhaltens simuliert.

Kostenersparnis durch Solarstrom und dynamische Tarife

Besitzer von Solaranlagen können bis zu 420 Euro pro Jahr sparen, wenn sie ihren Solarstromverbrauch maximieren und günstige Stromtarife gezielt nutzen. Der Schlüssel dazu liegt in der Zwischenspeicherung der Energie in der Fahrzeugbatterie, die später entweder im Haushalt oder im Fahrzeug genutzt wird. Dies reduziert den Strombezug aus dem Netz und senkt damit die Energiekosten.

Darüber hinaus bietet das Konzept zusätzliche Einnahmequellen: Strom, der während günstiger Preisspitzen gespeichert wurde, könnte später zu höheren Preisen wieder ins Netz eingespeist werden. Dieser automatisierte Prozess würde nicht nur den Nutzern Flexibilität bieten, sondern auch das Stromnetz entlasten, so Jens Michael Peters, Geschäftsführer für Energielösungen und Elektromobilität bei E.ON Energie Deutschland.

Höherer Autarkiegrad durch intelligentes Energiemanagement

Das Projekt zeigt, dass ein Haushalt mit einer Solaranlage und einem bidirektional genutzten Elektrofahrzeug bis zu 51 Prozent seines Energiebedarfs selbst decken kann. Dabei werden sowohl der Haushaltsstromverbrauch als auch die Ladevorgänge des Fahrzeugs berücksichtigt. Mit einem zusätzlichen Batteriespeicher kann dieser Autarkiegrad auf bis zu 59 Prozent gesteigert werden. Die zentrale Steuerung erfolgt über ein Energiemanagementsystem wie den E.ON Home Energiemanager, der die Komponenten wie Solaranlage, Batterie und Verbrauchsgeräte intelligent vernetzt.

Präferenzen der Nutzer: Automatisierung im Fokus

Die Nutzer des Pilotprojekts bevorzugen einen automatisierten Start des bidirektionalen Ladens, der direkt beim Einstecken des Fahrzeugs erfolgt. Dabei werden Ladeparameter wie der gewünschte Ladezustand (State of Charge) und die Abfahrtszeit automatisch eingestellt, bleiben aber jederzeit individuell anpassbar. Mit zunehmender Erfahrung wuchs auch das Vertrauen der Nutzer in die Technologie: Im Laufe des Projekts stellten sie immer größere Kapazitäten ihrer Fahrzeugbatterien für das bidirektionale Laden zur Verfügung.

Mark Ritzmann, Geschäftsführer der E.ON Group Innovation, betont, dass die wirtschaftlich relevanten Anwendungen des bidirektionalen Ladens häufig keine großen Energiemengen benötigen. Dennoch sieht er in der Technologie ein großes Potenzial, sowohl für den Nutzer als auch für das Energiesystem nachhaltige Vorteile zu schaffen.

Weiterführende Forschung mit „BDL Next“

Neben „Bi-clEVer“ ist E.ON an weiteren Forschungsprojekten beteiligt, darunter das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „BDL Next“. Ziel dieses Projektes ist die flächendeckende Einführung des bidirektionalen Ladens, insbesondere die Integration in den Energiemarkt und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Das Projekt baut auf den Ergebnissen des Vorgängerprojekts „Bidirektionales Lademanagement“ (BDL) auf, das zwischen 2019 und 2022 die Grundlagen für die Integration von Elektrofahrzeugen in die Energiesysteme gelegt hat. In „BDL Next“ werden technologische und regulatorische Herausforderungen adressiert, begleitet von Feldtests mit bidirektionalen Serienfahrzeugen und Wallboxen. Die wissenschaftlichen Partner analysieren die Auswirkungen auf Wirtschaftlichkeit, Kundenerlebnis und Netzstabilität.

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