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April: ein guter Monat für die Elektromobilität?

Bild: Johannes Wiesinger / pixelio.de
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Mit ein paar Tagen Abstand kann man jetzt mehr oder weniger objektiv auf den vergangenen Monat zurückschauen. Im Bereich Elektromobilität hat sich so einiges getan – allerdings ist die Branche an manchen Stellen ganz schön ins Stocken geraten.

Bild: Nissan
Bild: Nissan

Die E-Auto-Förderung ist beschlossene Sache! Das ist wohl das erste, an das man sich im April erinnert. Natürlich gibt es zu dem Thema noch ein paar Unstimmigkeiten, aber wenigstens ist die Warterei vom Tisch. In der Hinsicht sollten sich die meisten einig sein.

Dazu kommt, dass neben der Prämie vom Bund auch manch Autohersteller noch Geld beim Kauf eines Elektromobiles dazu gibt. Wie z.B. Renault und Nissan. Carlos Ghosn, Chef der Renault-Nissan Allianz, hatte sich schon lange für eine Kaufprämie eingesetzt, um die E-Mobilität in Deutschland zu fördern.

Und eine Förderung wird dringend gebraucht. Selbst die Bundesregierung hat sich von ihrem Ziel eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben nun ein für alle Mal verabschiedet. Jetzt sollen es nur noch 500.000 werden. Man soll sich ja schließlich Ziele setzen, die man eventuell auch erreichen kann…

Das ganze Hin und Her in Sachen Kaufprämie und Förderung von Ladesäulen hat der Elektromobilität aber auch wirklich nicht gut getan. Gerade einmal 604 Elektroautos wurden laut den Kraftfahrtbundesamt hierzulande im April zugelassen. Ein Armutszeugnis. Da kann man nur hoffen, dass die bevorstehende politische Entscheidung der einzige Grund, warum sich da nicht mehr getan hat.

München derweil zeigt, dass politische und monetäre Anreize durchaus etwas bewirken können. Anfang April startete dort ein lokales Förderprogramm, das Gewerbebetreibende beim Kauf von reinen Elektrofahrzeugen unterstützen soll. 121 Anträge für Elektroautos wurden bereits gestellt. Im Vergleich zu den deutschlandweiten Verkaufszahlen ist das durchaus bemerkenswert.

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6 Kommentare zu “April: ein guter Monat für die Elektromobilität?

  1. Wir brauchen keine direkte Förderung der Kaufes. Wenn die Ladeinfrastruktur vernünftig ausgebaut ist und die nächste Generation E-Autos in den Startlöchern steht kommt das Interesse von ganz allein. In den Niederlanden bekam man mit dem Kauf eines E-Autos bei VW zwei Wallboxen mit einem Jahr kostenlos Strom dazu. Eine für daheim, die andere für den Arbeitgeber. Clever.

    Wenn jetzt die Leute bei uns wegen der Kaufprämie E-Autos kaufen gibt es den Konkurrenzkampf mit den Early Adopters, die keine Förderung bekommen haben, an den Ladesäulen. Und dieser Teil der Förderung (Ausbau der Ladesäulen) im Regierungsprogramm beginnt (!) erst im nächsten Jahr. Hier stimmt die Reihenfolge nicht, und wir werden das zu spüren bekommen.

  2. Zitat: „Wenn jetzt die Leute bei uns wegen der Kaufprämie E-Autos kaufen gibt es den Konkurrenzkampf mit den Early Adopters, die keine Förderung bekommen haben, an den Ladesäulen.“
    Das erscheint mir nicht ganz logisch. Wäre es besser, es kämen keine weiteren E-Autos dazu, damit wir die vorhandenen Ladesäulen für uns allein haben?
    Ich meine: je mehr E-Autos, desto besser. Und mit der Kaufprämie werden es mehr. Und sie ist auch gerechtfertigt, denn E-Autofahrer tragen mit hohen eigenen Kosten zur Reduzierung von Abgasen und Lärm bei. Davon haben alle etwas. Dann würden auch die hard core-Gegner, die die Kaufprämie zum Anlass nehmen, die komplette E-Mobilität zu Schwachsinn zu erklären, leiser werden.
    Bei uns (SH) kommt jetzt langsam Schwung in die Bude. Überall ploppen die Ladesäulen aus dem Boden, selbst Lübeck bewegt sich nach langem Winterschlaf. In der Eider-Treene-Sorge-Region sind 10 neue geplant (bisher Null). Und das Land will auf seinen Grundstücken Ladesäulen ermöglichen. CCS ist dabei leider auf der Kriechspur.
    Insofern sehe ich den April schon als Frühlingserwachen.

  3. Die Reihenfolge ist wichtig: Die aktuelle Ladeinfrastruktur hält nicht mehr E-Autos aus. Wenn die Leute sehen, dass sie in jeder Stadt an vielen Stellen laden (am besten für eine gewisse Zeit kostenlos) können, und dass diese Plätze auch oft frei sind, dann gewinnen sie Vertrauen in ihre Mobilität mit einem Elektroauto. Es ist jetzt schlicht zu früh, um Autos über eine Prämie auf die Strasse und an die nicht vorhandenen Ladesäulen zu pressen. Das bedeutet konkret: Beginn des Aufbau des Ladenetz sofort, nicht erst 2017. Wenn eine gute Dichte erreicht ist (frühestens Ende 2017), und der Markt nicht von selbst anzieht, dann macht eine Kaufprämie Sinn. Jetzt ist der Ärger vorprogrammiert.

  4. Ja, Ärger ist vorprogrammiert, auch ich stelle mich schonmal drauf ein, bald öfters eine zweite oder dritte Ladesäule anfahren zu müssen. Aber vielleicht ist dieser „Ärger“ auch nötig, damit der Ladesäulenausbau neuen Schwung bekommt.

  5. Meine Forderung an den Bundesverkehrsminister waere:
    Eine einheitliche RFID-Karte für alle öffentlichen Ladestationen, und zwar bundesweit.
    Dazu Abrechnung nach tatsächlich geladenem Strom.
    Flatrates führen zur Energieverschwendung ( vgl. Heizkostenabrechnung).
    Ausserdem: Güter gehoeren auf die Bahn, dort werden sie fast immer elektrisch befoerdert.
    Dr. Hausser

  6. Wichtiger wie eine Kaufförderung erscheint mir eine Vorschrifft zur sinnvollen Ausstattung mit Bordladern. Denn wenn ein E-Auto nur 3,6kW AC laden kann, dann blockiert es halt eine 11kW oder 22kW Ladesäule für die mehrfache Ladezeit eines E-Autos mit Drehstromlader..
    Logischwerweise braucht es dann eine deutlich höhere Anzahl an Ladepunkten – die die Autohersteller ja nicht zahlen wollen /müssen …

    Also Mindestausrüstung 11kW /22kW AC-Drehstrom EU-weit ab einer bestimmten Akkugröße! Es soll bei BMW im Zuge der Akkuaufrüstung auch einen 11kW Bordlader geben. Scheinbar hat man bemerkt, dass eine Ladezeit von von 10h und mehr nicht wirklich „premium“ ist – praxistauglich war sie noch nie.

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