Test

Wie schnell lädt der neue 30 kWh Nissan Leaf?

Foto: Nissan
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Die 30 Kilowattstunden große Batterie des neuen Nissan Leaf hat 25 Prozent mehr Kapazität als die Version mit der kleineren Batterie. Daher sollte man meinen, dass die Ladezeit an der selben Säule ebenfalls um 25 Prozent länger ist, oder? Ein kleiner Test.

Dieser Test ist eher etwas für die Zahlenfreunde unter uns. Wer sich also an Ladekurven und Tools wie LeafSpy erfreuen kann, der ist hier genau richtig.

Der Nissan Leaf lässt sich auf mehrere Arten Laden. Zum einen wäre da die Ladung mit Wechselstrom. Am Fahrzeug selbst befindet sich dazu ein Typ 1 Anschluss, für öffentliche Ladesäulen benötigt man also ein Typ 2 auf Typ 1, beziehungsweise Schuko auf Typ 1 Ladekabel.

An einer Schuko-Steckdose braucht der 30 kWh Nissan Leaf etwa 13 Stunden für eine komplette Ladung, die kleinere 24 kWh Version ungefähr 10. Lädt man an einem Typ 2 Anschluss, öffentliche Ladesäule oder heimische Wallbox, so reduziert sich die Ladezeit deutlich. In knapp 6 Stunden ist die kleinere Batterie daran wieder voll, die große 30 kWh Batterie benötigt zwei Stunden länger.

Mittels des aufpreispflichtigen 6,6 Kilowatt starken Ladegeräts, lassen sich die Ladezeiten auf 4 bzw. 5,5 Stunden reduzieren. Ein 32 Ampere fähiger Anschluss vorausgesetzt.

Foto: Nissan
Foto: Nissan

Interessanter wird es jedoch bei der Schnellladung. Am Fahrzeug befindet sich dazu ein weiterer Anschluss nach dem japanischen CHAdeMO-Standard. Dieser erlaubt eine Schnellladung auf 80 Prozent in einer halben Stunde, so Nissan.

An der @express von e8energy in Lohfelden kann man mit maximal 60 Kilowatt laden. Aufgrund der Batteriespannung des Nissan Leaf, ist die maximale Leistung jedoch etwas geringer. Für die vollen 60 kW, würde man eine Batterie mit 500 Volt benötigen, der Leaf liegt vollgeladen allerdings bei knapp unter 400.

Wie schnell dies genau geht, das habe ich an der @express von e8energy in Lohfelden für euch getestet.

Für meinen Test habe ich die Batterie, soweit das im öffentlichen Straßenverkehr möglich war, leer gefahren. Alle Balken waren verschwunden, die Restreichweite zeigte ebenso wie die Batterieprozentanzeige drei Striche. Für die LeafSpy-Kenner, 12 GIDs und 9,3 Prozent SOC.

Beendet habe ich meine Ladung erst, als die Leistung nur noch zwischen 1 und 2 kW schwankte – laut der Anzeige im Nissan Leaf so gut wie voll. LeafSpy nannte mir 357 GIDs und 95,5 Prozent.

Nun zu den Daten:

Nach bereits 15 Minuten und 41 Sekunden war die Batterie wieder halb voll. 20 Kilowattstunden waren nach 25 Minuten und 3 Sekunden erreicht und die oft zitierten 80 Prozent brauchten lediglich 25 Minuten und 27 Sekunden. Bemerkenswert war, dass die Ladeleistung auch bei 80 Prozent noch über 40 kW lag. Wer einen älteren Leaf fährt, der weiß, dass dieser die Leistung üblicherweise bereits bei um die 50 Prozent reduziert.

Maximal lud der Leaf bei meinem Test an der @express mit ungefähr 50 Kilowatt.

Hier ein Vergleich der Ladekurven zwischen dem neuen 30 kWh Nissan Leaf und meinem 2012er Modell mit der 24 kWh Batterie:

Nissan CHAdeMO 24 kWh vs 30 kWh Nissan CHAdeMO 24 kWh vs 30 kWh

Dadurch, dass der neue Leaf die maximal Leistung länger erlaubt, liegt die Ladezeit auf 80 Prozent trotz der größeren Batterie unter der seines Vorgängers. Man kann also nicht nur größere Distanzen zwischen den Ladestopps zurücklegen, das Laden selbst geht an entsprechend potenten Schnellladesäulen auch noch ein klein wenig schneller vonstatten.

Zum Schluss noch eine Zeitrafferaufnahme des Ladevorgangs an der Schnellladesäule in Lohfelden.

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9 Kommentare zu “Wie schnell lädt der neue 30 kWh Nissan Leaf?

  1. so wie der Stecker am Bild oben aussieht, müsste der Leaf nach 15 min. voll sein.

  2. Moin,
    an der SchuKo Steckdose mit dem mitgelieferte Ladeknochen braucht der 30kWh Leaf gut 18 Stunden für eine volle Ladung.

  3. Genial, größerer Akku, mehr Reichweite, schnelleres Laden und günstiger, die Ladezeit ist eine angenehme Pause auf einem Rastplatz und der Trend wird in diese Richtung weiter gehen, also auch schon besser für das weite fahren.

  4. erst ab 60-70KWh wird es Spass machen

  5. Vergleich doch bitte mal geladene kWh über der Zeit zwischen dem 30kWh Leaf und dem 24kWh Leaf. Dann wird wirklich deutlich was das für ein Unterschied ist. Man kommt nämlich deutlich schneller weiter.

  6. Danke Guy für das Video.
    Ich hatte es letztens mit einem 30 kWh Leaf bei T&R an einer 50 KW Efftec Ladesäule ausprobiert. Das Ergebnis war verblüffend. Von 1 % auf 86 % in 30 Minuten und dabei 22,24 kWh geladen. Macht über die Zeit eine mittlere Ladeleistung von 44,48 KW
    Schon super. Einen gewaltigen Temperatur anstieg konnte ich nicht feststellen. War jedoch die einzige Schnellladung an dem Tag.

  7. Die Temperatur steigt erst an, wenn der Akku die Ladung nicht mehr vollständig aufnehmen kann. Bis 80% sollte auch beim Schnellladen keine große Verlustleistung im Akku anfallen.

  8. Meine Frage ist, ob man den Nissan Leaf auch mit eigener Solaranlage aufladen kann. Ich brauche keine Effizienzberechnungen. Da ich nicht täglich fahre, genügt auch ein langsames Zuladen. Die kleine Solarzelle auf dem Heckspoiler zeigt, daß es einen Zugang gibt. Bei mir selbst hat die kleine Zelle schon mal bei mäßigem Licht in einem halben Tag die Reichweite um 1 km erhöht.
    Meine Frage also, wo ist ein Zugang für externen Photovoltaik-Strom und mit welcher Spannung muß man kommen?
    Danke für eine genaue Antwort!

  9. Man kann den Leaf mit Solarstrom laden, allerdings nur über den Umweg Wechselstrom – eine Lösungen dafür wären beispielsweise SMA/Mennekes(Amtron). Direkt mit Gleichstrom ginge zwar über den CHAdeMO-Anschluss, da sind mir jedoch keine kaufbaren Lösungen bekannt.

    Der Solarspoiler lädt nur die 12-Volt Batterie nach, eine Ladung der Antriebsbatterie ist darüber nicht möglich.

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