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Falsche Zahlen: Wie Kias Sauberwürfel zum Absatzkönig wurde

Foto: Kia
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Um die Abgasbilanz des koreanischen Autoherstellers Hyundai in Europa zu verbessern hat Tochterfirma Kia tausende seiner Soul EV in Deutschland zugelassen. Nur gibt es hierzulande kaum Käufer.

Foto: Kia
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Stolze 9.070 Elektroautos wurden in den ersten zehn Monaten 2015 in Deutschland neu angemeldet. Darunter auch 2.459 Kia Soul EV. Im Oktober waren sogar mehr als die Hälfte aller neuen Elektroautos (1.686) von Kia (980).

Trotzdem sieht man kaum einen Soul EV auf Deutschlands Straßen. Der Grund: sie bleiben gar nicht hier, sondern werden in Norwegen als Gebrauchtwagen weiterverkauft. Aber weil die Erstzulassung in einem EU-Land erfolgte, zählt es als EU-Fahrzeug und wird somit bei der Abgasbilanz mitberechnet.

Und das lohnt sich. Der Organisation Transport & Environment (T&E) zufolge kann Mutterkonzern Hyundai den durchschnittlichen CO2-Ausstoß seiner gesamten Flotte um ein Gramm pro 4.000 verkaufter Stromer senken.

Das „Manager Magazin“ waren die ersten, die aufgrund der hohen Absatzahlen stutzig wurden. Eine Recherche ergab, dass 2015 rund 91 Prozent aller neuen Soul EV auf Händler zugelassen wurden. Das ist zwar kein neuer Trick, wurde in diesem Ausmaß allerdings noch nicht gesehen.

Betrug oder gut für den Transportwandel?

Kia argumentiert, dass es seine Stromer nicht auf den Parkplätzen einstauben lässt. Stattdessen helfe man so „anderen Märkten, der starken Nachfrage nachzukommen“, sagte eine Kia-Sprecherin gegenüber „Manager Magazin“. Zum Beispiel importierte Norwegen seit Anfang des Jahres bereits 1.400 der quadratischen Autos als Gebrauchtwagen. Dort besteht eine weitaus höhere Nachfrage, auch weil ein gebrauchter Kia Soul EV natürlich deutlich günstiger ist, als ein brandneues Modell.

Trotzdem streiten sich hier die Geister. Nach den gefälschten Abgaswerten bei Volkswagen und anderen Autokonzernen, hat man erst einmal genug von manipulierten Zahlen.

Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen sagt: „Eine solche Trickserei ist dem Image von Kia sicher nicht zuträglich. Das hat ein Geschmäckle“.

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8 Kommentare zu “Falsche Zahlen: Wie Kias Sauberwürfel zum Absatzkönig wurde

  1. So nun haben auch Kia ein Schlupfloch gefunden. Ich appeliere an die zustaendigen Behoerden dass die Autos wieder aus den Zulassungszahlen in D herausgenommen werden. Bleiben wir ehrlich und stromern gegen den Wind.

  2. @Startmanager: die exportierten Kia Soul EV werden bei den E-Autos Bestandzahlen zum 01.01.2016 nicht mehr enthalten sein. Leider dürfte die Veröffentlichungn wieder bis zum April dauern. Schon in 2014 war die Erhöhung des E-Auto-Bestandes geringer als die Summe der monatlichen Neuzulassungszahlen: http://www.goingelectric.de/forum/allgemeine-themen/zulassungszahlen-kba-t2407-570.html#p192712

  3. Is doch egal wo er nicht die Umwelt verschmutzt.
    D oder EU; Wurst!

  4. …….und auf der norwegischen Seite von „mobile…“ werden sie dann ab 22.650€ angeboten.
    Wie wäre es mit einem Reimport? Spart ca.5.000€

  5. Reimport klingt gut. Aber Chademo in Frankfurt – FEHLANZEIGE, gibt nur eine eTanke davon.
    KIA Frankfurt meint selbst, das man ein Pendler.fz. anbiete. Ansonsten empfehle man eine Dieselversion. Wieder nix mit emissionsfreiem fahren.

  6. EU oder D ist Wurst. Aber in der EU anmelden, und dann außerhalb der EU in den Verkehr bringen, um Strafzahlungen wegen überhöhter CO2-Emissionen der restlichen EU-Flotte zu vermeiden, das ist ein SKANDAAAL !!!

    Hinweis:
    Norwegen ist kein EU-Mitglied.

  7. Wie ist das eigentlich. Müssten dann die 10 % Einfuhrzoll wieder gezahlt werden, wenn man den Soul EV wieder in die EU importiert? Das muss man doch beim Model S machen, weil das Model S nicht in Europa gefertigt wird.

  8. Ihr könnt euer Elektroauto am besten als Gebrauchtwagen nicht in Norwegen aber in Frankreich kaufen. Dort kann wer in Frankreich wohnt, dank Subvention, eine Kia Soul EV für € 22.000 neu kaufen, also wenn die später als gebraucht wieder verkauft wird, ist der Preis viel niedriger als in Deutschland. Sehe http://www.lacentrale.fr/ und wähle bei der Suche unter „Carburant“ die Option „Électrique“.

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