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Carlos Ghosn: Keine Zukunft für Batteriewechsel

Ghosn: Aus für Batteriewechsel
Foto: Renault
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Carlos Ghosn, Chef von Renault-Nissan, scheint den Glauben an einen Erfolg von Batteriewechsel verloren zu haben. Damit könnte der Renault Fluence Z.E. eines der letzten Fahrzeuge der Allianz sein, das Batteriewechsel à la Better Place unterstützt.

Die Geschichte um Better Place scheint kein gutes Ende zu nehmen. Mit dem Versprechen gestartet Elektroautos so bequem zu machen wie man es von Verbrennern kennt, findet sich Better Place nun auf dem Boden der Realität wieder.

Während der ehemalige Chef von Better Place, Shai Agassi, noch 2010 den Kauf von 100.000 Elektroautos von Renault angekündigt hat, sieht die Realität so aus, dass in Dänemark bislang lediglich 250 Fahrzeuge einen Abnehmer gefunden haben.

Renault-Nissan kann zudem mit den Verkaufszahlen des Fluence Z.E. nicht zufrieden sein. Während bislang 50.000 Nissan Leaf und 9.000 Renault Kangoo Z.E. verkauft wurden, liegt der Fluence mit ca. 2000 Einheiten weit zurück.

Ghosn kündigt zwar an, dass der Fluence Z.E. weiter produziert wird, für die Zukunft möchte man sich jedoch auf aufladbare, flache Batterien konzentrieren wie sie im Leaf verbaut sind.

Batteriewechsel bei Elektroautos scheint damit vorerst gescheitert zu sein. An sich ist die Idee gar nicht schlecht, zur Wechselstation fahren und in wenigen Minuten kann die Fahrt mit voller Batterie fortgesetzt werden. Der Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur ist jedoch mir enormen Kosten verbunden, während es gleichzeitig an attraktiven Elektroautos fehlt, die diese Technologie unterstützen.

Zudem dürften die meisten Käufer von einem Wunsch nach Unabhängigkeit getrieben sein und ihr Elektroauto an der meist vorhandenen Photovoltaikanlage laden wollen. Eine Lösung wie Better Place sie bietet kann da nicht wirklich funktionieren.

via: insideevs.com & energiwatch.dk

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6 Kommentare zu “Carlos Ghosn: Keine Zukunft für Batteriewechsel

  1. Die Idee ist in der Tat gut, aber die Kosten für Wechselstationen und vor allem der konstruktive Nachteil der im Fluence entsteht ist einfach nicht zu verkaufen.

  2. Das überrascht mich nicht. Ich möchte ja nicht gscheit daher reden, aber mein Bauchgefühl hat mir das schon lange gesagt, dass das mit dem Batteriewechsel nichts wird.

    Genauso wenig glaube ich, dass der Combined Charging sich groß durchsetzen wird.

    Und noch weniger glaube ich, dass Deutschland bis 2020 eine Million Elektroautos auf den Straßen hat.

    So – Ende der Prophezeiungen. {:-)
    Gruß,
    eVolk

  3. Ich schätze mal der Shai hätte erst vorher mit potentiellen Flotten was ausgemacht (konkrete Verträge). Die Idee hat enorm Potential, war und ist aber zu neu und muss erst „verkauft“ werden.
    Als Nachteil kommt aber hinzu, dass der Fortschritt beim Laden der Akkus (als Konkurrenz zum Akku-Wechsel) dann doch wohl unterschätzt wurde.
    Ich würde die Idee zumindest für viele Nischen nicht begraben.

    Fluence ist übrigens als Auto auch noch recht langweilig. Egal ob Z.E. oder Verbrenner.

  4. Hier ist Carlos Ghosn übrigens nicht so skeptisch gegen Akku-Wechsel:

    http://www.blick.ch/auto/news_n_trends/was-es-braucht-sind-ladesaeulen-id2268904.html

    „Der Leaf nutzt Akkus aus Ihrem neuen Werk in England. Sinkt der Akkupreis, und was wird aus den anfangs populären Wechselakkus „leer gegen voll“?
    Die Kosten sinken schnell, der Preis – noch – nicht, weil wir in Vorleistung gegangen sind. In den nächsten fünf Jahren werden die Kosten stark sinken. Die Wechselbatterie macht je nach Einsatz Sinn, daher bieten wir sie an. Aber Mainstream ist es nicht.“

    Aber dieser Artikel ist von 14.04.2013-

  5. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Batteriewechsel im kommerziellen Bereich durchaus durchsetzen kann. Zeit ist dort bekanntlich Geld und wenn man so auf das ein oder andere Fahrzeug verzichten kann, weil es weniger Zwangs(lade)pausen gibt, dann könnte das durchaus interessant werden.

    Im privaten Bereich dürfte dagegen ein Komplettpaket wie Better Place es anbietet nicht funktionieren. Wenn die Möglichkeit bestünde lediglich für ein paar Langstrecken im Jahr einen Wechsel in Anspruch zu nehmen und auch nur dann dafür zu bezahlen, dann funktioniert es ganz sicher. Leider lässt sich unter diesen Voraussetzungen kein flächendeckendes System aufbauen. Und genau daran scheint Better Place zu scheitern.

    @eVolk
    Sei dir da mit Combo mal nicht zu sicher, das wird noch was.

  6. @ Guy:
    Wegen Combo – Wetten werden gerne angenommen:
    Ich sag, das wird ein Flop!

    Um was wetten wir? Um einen Tesla? {:-)

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