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Zahl der CHAdeMO Säulen in 2012 verdoppelt

Zahl der CHAdeMO Schnellladesäulen hat sich 2012 verdoppelt
Foto: Nissan
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CHAdeMO konnte im vergangenen Jahr die Zahl der Gleichstrom-Schnellladesäulen weltweit auf mehr als 2.000 verdoppeln. Erstaunlicherweise ist gerade Europa für einen Großteil des Wachstums verantwortlich.

2013 dürfte das Jahr der konkurierenden Ladestandards werden. Während japanische Automobilkonzerne wie Nissan und Mitsubishi weiter auf CHAdeMO als Schnellladestandard setzen, wird mit dem Renault ZOE in diesem Jahr ein Elektroauto auf den Markt kommen, das Schnellladung via Starkstrom (Typ 2) so erschwinglich wie noch nie macht.

Hinzu kommt noch Combined Charging, wie CHAdeMO ein Gleichstrom-Schnellladestandard, das vom Chevrolet Spark EV und den kommenden Modellen von Volkswagen (E-Up und E-Golf) unterstützt wird.

CHAdeMO konnte nicht nur in Europa kräftig zulegen:

  • Japan von 833 auf 1.381
  • Europa von 158 auf 601
  • USA von 12 auf 154

Damit hat sich die Zahl der weltweit installierten CHAdeMO Lader mehr als verdoppelt. Für 2013 wird mit einem ähnlich starken Wachstum gerechnet.

In Europa finden sich CHAdeMO Ladesäulen in 23 Ländern. Deutschland ist in dieser Hinsicht allerdings mit etwa 20 Ladesäulen weiterhin Entwicklungsland.

Der Kampf der Ladestandards dürfte gerade in Deutschland zu erleben sein, da Volkswagen das konkurrierende System Combined Charging unterstützt und in diesem Jahr noch mit dem E-Up ein Fahrzeug präsentieren möchte, das mit einer entsprechenden Schnittstelle ausgestattet ist.

Zudem wird schon seit einiger Zeit das Typ 2 Netz kräftig ausgebaut, allerdings meist in den Leistungen 11 und 22 kW.

Ein kurze Übersicht über die

Ladestandards

Typ 2 ist eine Schnittstelle für Wechsel- bzw. Starkstrom. Dabei sitzt das Ladegerät im Fahrzeug selbst, die Schnittstelle ist also nicht viel mehr als ein Stecker und etwas Elektronik, die dem Fahrzeug mitteilt mit welcher Leistung geladen werden darf. Typ 2 unterstützt einphasiges Laden ab 6 Ampere bis dreiphasiges Laden mit 63 Ampere. Damit kann sowohl an der Haushaltssteckdose als auch an einem leistungsfähigen Starkstromanschluss geladen werden.

günstig, Limit bei 43 kW, nahezu alle Fahrzeuge können darüber laden (via Adapter)

Bei Combined Charging kommt zum eben erwähnten Typ 2 Stecker noch ein Anschluss für die Schnellladung mit Gleichstrom hinzu. Anders als bei Typ 2, kommt hier jedoch nicht das Ladegerät des Fahrzeugs zum Einsatz, sondern ein externes in der Ladesäule. Die Elektronik des Fahrzeugs teilt der Ladesäule damit nur noch mit, mit welchem Strom bis zu welcher Spannung geladen werden soll. Somit muss jede Combined Charging Säule mit einem leistungsfähigen Ladegerät ausgestattet sein, was sie relativ teuer macht. Auf der anderen Seite kann sie jedoch erheblich größere Ladeleistungen realisieren. Bis zu 200 Ampere bei 850 Volt, etwa 168 kW, sind damit möglich. Zur Markteinführung werden wir jedoch eher Leistungen sehen, die im Bereich von 50 – 60 kW liegen werden.

bis zu 168 kW, teuer, da aufwendige Technik, wird derzeit nur vom Chevrolet Spar EV (USA) unterstützt

CHAdeMO ist wie Combined Charging ein Gleichstrom Ladestandard und teilt sich damit die Vor- und Nachteile. Da CHAdeMO zur Kommunikation mit dem Fahrzeug auf CAN setzt, während Combined Charging PLC nutzt, sind diese nicht zueinander kompatibel. CHAdeMO unterstützt zwar bis zu 100 kW Ladeleistung, derzeit werden jedoch meist Versionen mit 60 kW und weniger eingesetzt. Mit Nissan hat man einen großen Hersteller mit einem erfolgreichen Modell (Nissan Leaf) im Boot. Zudem unterstützen die baugleichen i-MiEV, iON und C-Zero diesen Standard.

bis 100 kW, wird von mehreren Fahrzeugen unterstützt

In den kommenden Jahren dürfte es bei den Ladestandards deshalb eher schwieriger als einfacher werden. Typ 2 wird es wesentlich leichter haben, da solche Ladesäule mit deutlich geringeren Kosten installiert werden können.

In Europa sehe ich einen leichten Vorteil für Combined Charging gegenüber CHAdeMO, da mit Audi, BMW, Chrysler, Ford, General Motors, Porsche und Volkswagen die größere Zahl an Automobilherstellern dahinter stehen. An passenden Elektroautos mangelt es allerdings noch in nächster Zeit.

Am Ende wird vermutlich der Erfolg einzelner Elektroautos bestimmen, welcher Standard sich durchsetzt und welcher nicht.

via: Nissan

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4 Kommentare zu “Zahl der CHAdeMO Säulen in 2012 verdoppelt

  1. Guter Artikel,
    ich habe den Tesla-Abschnitt verpasst:
    Einzig Tesla setzt auf proproitäre Standards … kann aber per Adapter ….

  2. Ich sehe nicht warum es nur ein Standard geben muss. Es ist sicherlich Platz für zwei, genauso wie es Benzin und Diesel gibt. Wichtig ist halt, dass die Säulen mit beiden kompatibel sind.

  3. @Christian
    Da hast du recht, auf den Tesla Stecker habe ich verzichtet, da er eben nur von Tesla unterstützt wird.

    Gut möglich, dass dieser jedoch in Deutschland häufiger aufzufinden ist als CHAdeMO.

    Typ 1 gibt es auch noch, allerdings nur fahrzeugseitig.

    @Ja
    Solange einzelne Systeme zueinander kompatibel sind, habe ich mit mehreren Standards kein Problem, leider sind das CHAdeMO und Combined Charging eben nicht.

    Da liegt die Befürchtung natürlich nahe, dass es die flächendeckende Versorgung mit Schnellladung verhindern wird, da ein Energieversorger sicher keine zwei 10.000 € Lader direkt nebeneinander aufbauen wird.

  4. […] Mio Ladesäulen, die in Deutschland gebraucht werden, sollen 150.000 öffentlich zugänglich sein. goingelectric.de (deutsch), automotive-business-review.com (englisch), sueddeutsche.de […]

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