Reichweitenoptimierung

Die folgenden Tipps und Tricks können helfen, mit der vorhandenen Akkukapazität mehr Reichweite zu "erfahren":

  • Nicht unnötig schnell fahren: Ab etwa 80 km/h macht sich der Luftwiderstand zunehmend deutlich bemerkbar, und: Er wächst im Quadrat mit der Geschwindigkeit! Bei 160 km/h ist er also viermal so hoch wie bei 80 km/h, bereits bei 120 km/h (genauer: ab gut 113 km/h) hat er sich mehr als verdoppelt! Auf Land-/ Bundesstraßen sollte es möglich sein, Geschwindigkeiten zwischen 70-90 km/h zu nutzen, ohne den übrigen Verkehr über Gebühr zu belästigen. Man kann ja mal kurz schneller fahren, bis für den Hintermann eine Überholmöglichkeit da ist.
  • Weitsichtig vorausschauendes Fahren: Die Motorleistung langsam reduzieren oder in "N" schalten zum Ausrollen, nicht unnötig rekuperieren (die Rekuperation kann nur etwa 50% der kinetischen Energie als Strom in den Akku zurückbringen), lieber den Schwung ausrollend nutzen, wenn man dadurch nicht zu früh zu langsam wird und andere behindert.
  • Nutzung von Gefällestrecken:
    • Eine Empfehlung lautet, auf (längeren) Gefällestrecken die N-Stellung zu nutzen ("Segeln") und nur zeitweise auf "D" zu schalten, um mit Rekuperation zu bremsen. In der Leistungsbilanz ergebe dies deutlich mehr Rekuperation als bei normaler Fahrweise.
    • Eine andere Empfehlung: insbesondere wenn es recht steil bergab geht die "Sollgeschwindigkeit" mit dem Fahrpedal und so mit stetiger Rekuperation halten. In "D" unnötig schnell zu werden und die Überschussgeschwindigkeit mit kurzer, stärkerer Rekuperation wieder wegzubremsen könnte weniger effektiv sein (Wirkungsgrad der Ladeelektronik bei hohen Rekuperationsströmen, Wärmeverluste). Bei langen starken Gefällen kann es aber eine effiziente Möglichkeit sein, die Durchschnittsgeschwindigkeit anzuheben - zu Lasten von weniger Rekuperation natürlich.
    • beide Tipps sind sicher nicht falsch und bringen allemal mehr als ein zu schnelles Bergabrollen in der Bremsanlage zu "verheizen"!
  • Reifendruck auf den maximal zulässigen Wert erhöhen. Zu bedenken aber: Radlager und Radaufhängungen, Stoßdämpfer usw. werden vor allem bei harten Fahrbahnstößen dann deutlich stärker belastet, so dass die entsprechenden (teuren) Reparaturen früher erforderlich werden können. Wenn man nur oder doch ganz überwiegend auf guten Straßen unterwegs ist, ist das aber sicher eine Option. Oder für Einzelfahrten, bei denen es "drauf ankommt".
  • In der kalten Jahreszeit immer sofort nach der Fahrt laden (der Akku ist dann vom Betrieb warm, und ein warmer Akku hat einen geringeren Innenwiderstand und dadurch weniger Ladeverluste).
  • Wenn geheizt werden muss und man die Möglichkeit hat: Das Auto vor Fahrtantritt vorheizen:
    • Mit Umluftschaltung und hoch eingestellter Heizung möglichst rasch vorwärmen (ohne dass jemand drin sitzt, sonst kommt es durch die Feuchtigkeit der Atemluft zu Beschlagbildung).
    • Die Luftführung dabei nicht auf die Scheiben richten (wo viel Wärme verloren geht).
    • Das Aufwärmen während der Fahrt dauert wegen der nötigen Durchlüftung und der Abkühlung durch den Fahrtwind ums Fahrzeug viel länger und verbraucht entsprechend mehr Energie (beim Drilling verschärft: Heizelement im Originalzustand unisoliert unter dem Unterboden...).
    • Man kann zusätzlich auch einen Heizlüfter ins Auto stellen (gegen Umkippen sichern und nicht zu nah an brennbare Gegenstände stellen)
    • Während der Fahrt vermehrt die Sitzheizung nutzen statt das Gebläse, bei vorhandener Wärmepumpe wird der Unterschied natürlich kleiner
    • Gleiches gilt im Sommer für den Einsatz der Klimaanlage. Wobei man da das Auto zusätzlich vorher einmal gut durchlüften sollte, wenn es in der Sonne gestanden hat.
    • Man kann das Auto natürlich auch im Sommer mit einer Frontscheibenabdeckung aus Aluminium gegen Sonneneinstrahlung schützen und evtl. die Fenster einen Spalt offenlassen, um Hitzestau im Auto zu vermeiden (nur an diebstahlsicheren Orten ohne Wetterumschwung, die Versicherung zahlt in den meisten Fällen nicht bei geöffneten Fenstern)
  • Bei vollem Akku kann die Rekuperation nicht / kaum genutzt werden. Gefällestrecken mit vollem Akku in der kalten Jahreszeit kann man daher gerade am Anfang der Fahrt mit der Heizung (Sitzheizung bringt fast nichts) etwas ausbremsen. Auf die Weise hat man wenigstens die Heizenergie "umsonst", wenn schon nichts in den Akku geladen werden kann:-)
  • Beschlagvermeidung (wenn es nicht gar so kalt ist) möglichst ohne Heizungseinsatz: die Luftführung voll auf die Scheiben zu richten und vielleicht das Gebläse etwas stärker einzustellen reicht oft schon aus.

 

Jetzt noch etwas speziell für die "Drillinge", was aber sicher auch für manche andere Fahrzeuge interessant sein kann:

  • Heizungsgehäuse und Hauptzuleitungen möglichst (zusätzlich) isolieren. In der Folge kann man die Heizung durchweg in niedrigeren Einstellungen nutzen und die Aufwärmzeit verkürzt sich deutlich.
  • Sonstige Zwangsentlüftungen etwas entschärfen um die Wärmeverluste zu mindern, nicht zu dicht machen wegen des Scheibenbeschlags.
  • Türen isolieren, Wartungshaube vorne mit Dichtungsgummis versehen
  • im Schildkrötenbetrieb (beginnt bei etwa 9% SoC - State of Charge) möglichst die Canion App nutzen, die zeigt den tatsächlichen SoC in Prozent. Damit kann man bei angezeigten "---" Restreichweite im Cockpit immerhin anhand des absinkenden SoC-Werts abschätzen, wie weit man noch fahren kann. Mit der Restreichweitenanzeige im Cockpit ist das "Blindflug"! ...