Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

geko
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Liebe Mit-Foristinnen und -Foristen,
gerne möchte ich euch von unserer diesjährigen Sommer-Tour erzählen. Nachdem wir sonst immer in großen Runden (mehrere Familien mit zig Kids) im Sommer seit Jahren zwei Wochen Finca-Urlaub auf Mallorca machten, sollte es dieses Jahr einmal etwas ganz anderes sein. Nach sehr kurzer Debatte stand fest: Skandinavien, 3 Wochen, mit dem Elektroauto! Nachdem wir im Juni bereits eine lange Strecke mit dem i3 zurückgelegt hatten (nach Macerata Feltria in Italien, südlich des CCS-DC-Lader-Äquators!), wussten wir über die Langstreckentauglichkeit des Wagens Bescheid.

Die Tour begann am 29. Juli in München und wird dort am 18.08. wieder enden. Hier werde ich regelmäßig Updates zur Tour posten. Die Live-Route/-Karte unserer Reise findet sich hier.

Unsere "Ladeinfrastruktur":
- Typ2 Kabel von BMW, JoiceBooster für Notfälle
- Account bei Fortum (keine RFID) für Norwegen und Schweden
- Account bei Vattenfall für Schweden
- CLEVER Karte für Schweden und Dänemark
- NewMotion, ChargeNow, PlugSurfing sind eh immer im Auto dabei, sollten aber nutzlos sein auf der Tour
- AutoPASS Maut-Box inkl. eingetragener Mautbefreiung für Norwegen

Wichtige Tipps aus meiner Sicht:
- Kreditkarte besorgen. Solltet ihr aus welchen Gründen auch immer bislang keine Kreditkarte besitzen, ändert das vor einer Reise nach Norwegen/Schweden. Besonders in Schweden gilt: Ohne Karte geht fast nichts mehr. Aber auch in Norwegen kann quasi alles mit Visa/Mastercard bezahlt werden (Achtung: Amex kaum, Diners gar nicht!). Es reicht auch eine Debit-Card dieser Systeme.
- AutoPASS Maut-Box vorher bestellen und E-Auto Befreiung eintragen lassen / spart Umstände im Anschluss an die Reise
- Smartphone-Allergie ablegen: Tarif mit ordentlich Volumen besorgen und Datenroaming anlassen (vorausgesetzt euer Tarif beinhaltet EU-Roaming. Norwegen ist auch als Nicht-EU-Land darin idR enthalten!). Ob beim Laden, beim Ticketkauf für den ÖPNV oder beim Kauf des Oslo Passes. Das Smartphone spart Zeit und ab und an auch Geld.
- Zeiten anders kalkulieren. In Norwegen/Schweden fahrt ihr oft mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 55-60 km/h und seid deutlich langsamer unterwegs als in DACH. Google Maps schätzt Zeiten recht zuverlässig, am besten dort die Route anzeigen lassen.

29.07. Tag 1, es geht los.
Die lange Fahrt von München längs durch Deutschland nach Hamburg habe ich bislang 1x gemacht, mit meinem alten Verbrenner. Eine furchtbar langweilige und zeitraubende Fahrt, zumal der ICE für die Strecke M-HH lediglich 5h40m benötigt. Deshalb war für uns schnell klar, dass wir diese Etappe auf keinen Fall selbstfahrend hinter uns bringen würden.

Daher: 12 Uhr, Abfahrt. SOC 100%, Auto gut bepackt, aber nicht vollgestopft. Ziel: Innsbruck! Unsere Route (150 km) führte über die A95, über Kochel- und Walchensee (aufgrund fieser Staus am Autobahnende in Eschenlohe), Krün, Seefeld i. Tirol, Zirler Berg nach Innsbruck. Tempomat 110 km/h auf der Autobahn bis zur Ausfahrt Sindelsdorf, auf der restlichen Landstraße bis Innsbruck sind wir gefahren, so schnell es ging (max. 100 km/h natürlich). Ankunft im Parkhaus Innsbruck Hauptbahnhof mit SOC 38% gegen 14.15 Uhr. Beide Ladepunkte in der Bahnhofsgarage waren frei (Laden kostenlos, Parken kostenpflichtig). Wir verbrachten die nächsten Stunden im Tiroler Bahnmuseum, aßen einen kleinen Nachmittags-Snack bei Vapiano und schlenderten durch die City.

Um 19.20 Uhr fuhren wir mit dem Wagen und SOC 100% wieder aus der Garage: Circa 500 Meter weit zur Autoverladestelle. Voila: Die Anreise in den Norden erledigten wir mit dem NightJet der ÖBB. Das Auto kam auf den Autotransportwagen und wir in ein 3er-Schlafwagenabteil mit Dusche/WC. Sowohl die zwei Transportwagen nach Düsseldorf als auch nach Hamburg (der Zug wird in Nürnberg geteilt bzw. mit weiteren Wagen aus Wien kommend gekuppelt) waren restlos ausgebucht. Gut, dass wir schon im Februar reserviert hatten. Unser protonicblauer i3 war der Hingucker bei der Verladestelle, vor allem Kinder sind dem Thema E-Auto verfallen. Ja, in Innsbruck (und leider auch in ganz Deutschland) sind E-Autos noch wahre Exoten. Wie sehr sich das in wenigen Tagen ändern sollte!
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Der BMW i3 auf dem Autozug
30.07. Tag 2, Hamburg
Abfahrt des Nachtzuges war um 20.44 Uhr, Ankunft in Hamburg-Altona pünktlich um 8.54 Uhr. Das Abladen des Autos dauerte noch einmal 40 Minuten aufgrund diverser Rangierarbeiten im Bahnhof. Wir waren ausgeschlafen und satt (gutes Frühstück im Nachtzug) und der Wagen musste für 780 km Straßenstrecke lediglich 150 km selbst rollen. ;) Ach ja, Ankunft HH-Altona: SOC 100%.

Den restlichen Tag verbrachten wir im Tierpark Hagenbeck (Sohnemann füttert so gerne die Elefanten dort) und im Miniatur Wunderland (was für Papa und Sohn). Eigentlich wollten wir im gebuchten Hotel über Nacht laden, aber das war gar nicht erforderlich. Wir hatten am Abend SOC 90% und das reichte für den nächsten Tag absolut aus.

31.07. Tag 3, Fahrt nach Oslo
Nach einem entspannten Frühstück im Hamburger Hotel fuhren wir los nach Kiel (Abfahrt mit SOC 90%, 98 km Strecke). Die Fahrt war bis auf eine wahnsinnig lange Baustelle auf der A7 mit total unspektakulär und nach circa 90 Minuten trafen wir in Kiel am Norwegenkai mit einem SOC von 43% ein. Der Check-in für die Überfahrt nach Oslo mit der Color Magic war schon offen und wir hatten Glück und bekamen ein Kabinen-Upgrade auf eine Suite. Die nächsten 20 Stunden auf der Fähre sollten also sehr erträglich werden. Am Ende zog sich das ganze Boarding inkl. Autoverladung dann doch noch mal 1,5h. Das Schiff ist riesig, zumindest wirkte es auf mich so, der noch nie eine Kreuzfahrt gemacht hat. Leider ist aber das Essen an Bord überall wirklich unendlich schlecht. Das nächste Mal schmiere ich mir Brote vorher. Guten Kaffee (= Siebträger!) gab es nur an einer Bar, sonst nur widerlichen Automatenkaffee. Da war sogar der ÖBB-Filterkaffee erträglicher.

Auffällig: Beim Boarding in Oslo war unser i3 schon nicht mehr alleine. Mindestens 3 Tesla Model S, zwei Leafs und ein weiterer i3 warteten in den Schlangen. Und 10 nagelneue und noch nicht zugelassene Nissan Leafs. Die zugelassenen Modelle trugen alle übrigens norwegische Nummernschilder. Wir näherten uns dem E-Auto-Land!
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Die Color Magic in Kiel
01.08. Tag 4, Ankunft in Oslo, Fahrt nach Larvik
Guten Morgen, Norwegen! Nach der Passkontrolle bei der Einreise (45 Min Wartezeit) fuhren wir auf die E18 Richtung Kristiansand, um zu unserem Ferienhaus in Larvik zu kommen. Nach 30 Sekunden der erste i3, nach 20 weiteren Sekunden ein Tesla Model X usw. - Ok, es macht keinen Sinn in Norwegen auf E-Autos zu achten. Sie sind überall! Wahnsinn. Beeindruckend! Ich hatte schon oft davon gelesen, vor allem auch hier bei GE. Aber es selbst live zu sehen, war doch nochmal etwas anderes.

Die Strecke nach Larvik betrug 130 km, die wir mit einem SOC von 43% nicht schaffen konnten bei Tempo 110 km/h. Die erste Ladepause in Norwegen stand also auf dem Programm! An der Raststätte Grelland fuhren wir raus, die grüne Fortum-Ladestation war schnell gefunden Dank prägnanter Überdachung. i3 angesteckt, Fortum-Website im Smartphone aufgerufen, Säule aktiviert, das Auto lädt. Problemlos! Abrechnung via hinterlegter Kreditkarte, Preis 2,50 NOK pro Minute (circa 0,27 Euro/Min).
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Erster Ladestopp in Norwegen
Ich hatte mich im Vorfeld über Lademöglichkeiten in Norwegen informiert und dann für die Smartphone-Variante von Fortum entschieden. Auf weitere RFID-Chips/-Karten wollte ich nach Möglichkeit verzichten, ich hatte in Deutschland schon genug. Die Abdeckung von Fortum war für mich auch so ausreichend, dass ich auf eine Anmeldung bei Grønn Kontakt verzichtete.

Mit SOC 80% und leckeren Waffeln im Bauch (frisch gebacken im Marché Brückenrasthaus) fuhren wir nach Larvik weiter und bezogen das Ferienhaus für die nächsten fünf Nächte. Der Abend bot dann nichts mehr für den i3, aber für uns: Wein und Dinner auf der Terrasse.

02.08. Tag 5, Ausflug ins Telemark
Am Morgen luden wir das Auto an einer der Fortum DC-Säulen in Larvik auf SOC 90% und starteten ins Telemark. Dort wollten wir uns das Kanalsystem inkl. der historischen Schleusenanlagen ansehen. Absolut empfehlenswert! Wir hatten Glück und sahen die Schiffe Victoria und Telemarken bei der Schleusung in der Fünfer-Schleuse Vringføss. Wenn ihr mal in der Gegend seid, solltet ihr diesen Landstrich auf jeden Fall erkunden. Am Abend waren wir mit SOC 11% wieder am Haus.

03.08. Tag 6, Ausflug nach Oslo
Heute sollte es in die Hauptstadt gehen. Mit SOC 94% (eher aus Versehen, ich war aufgrund eines Telefonates abgelenkt) fuhren wir los und kamen problemlos via E18 in Oslo an. Parken wollte ich im E-Autos vorbehaltenen Festungs-Parkhaus Akershus. Wir fuhren hin und sahen das unscheinbare geschlossene Tor. Schnell die App "EL Oslo kommune" gestartet und damit das Tor geöffnet. Es funktionierte! Auf Anhieb. Diese Parkgrotte ist schon spektakulär... überall Felsen, düstere Beleuchtung, lauter ladende E-Autos. Als wir einfuhren waren noch 11 Plätze frei, ich stellte mich platzsparend in den für kleinere E-Autos reservierten hintersten Bereich und steckte das Typ 2-Kabel an. Ladung startete mit 3,6 kW sofort. Das ist der absolute Tipp für Oslo: Gratis parken, gratis laden! Es folgte ein intensiver, langer Tag in Oslo (Tipp: Unbedingt das Fram Museum ansehen!) und am Abend ging es mit SOC 91% wieder nach Hause, dort Ankunft mit SOC 11%.

04.08. Tag 7, Ausflug nach Risør und Treungen
Wieder in Larvik bei Fortum geladen (SOC 90%) und die Gegend erkundet. Das Fahren in Norwegen ist so entspannt, denn eine Fortum DC-Säule ist (zumindest hier im Süden) immer in Reichweite und idR gibt es mindestens 2 DC-Säulen pro Standort. Eine defekte Säule kam uns bislang aber auch nicht unter, zugeparkt war auch keine.

05.08., Tag 8, Ausflüge im Umland von Larvik
Nichts Spektakuläres aus E-Auto Sicht. Ein entspannter Urlaubstag steht an.

Fortsetzung folgt.
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Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

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Super - vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Freue mich schon auf die Fortsetzung.
BMW i3 BEV 94 Ah vom Dez 2016 bis Dez 2019. Über 40.000 km gefahren
Passat GTE seit 28.08.2018. Bisher 20.000,km
Model 3 seit 28.12.2019 - ohne Mängel übernommen.
EGolf bestellt Anfang Oktober 19 - abgeholt am 19.06.2020

Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

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Schöner Bericht! Danke!
Fahrt ihr noch weiter nach Norden? Røros ist einen Besuch wert. Die kälteste Stadt Norwegens (im Winter) mit großer Bergbau-Tradition.
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
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Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

geko
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Nein, es geht nicht weiter nach Norden. Morgen fahren wir nach Göteborg. Dann stehen 9 Nächte Schweden an.
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Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

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Schöner Bericht! Danke!

Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

geko
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06.08. Tag 9, Fahrt nach Gøteborg
Heute hieß es Abschied nehmen von unserem Ferienhaus in Larvik und auch von Norwegen insgesamt. Die nächste Etappe (9 Nächte) heißt Schweden! Wir fuhren morgens um 10 Uhr mit SOC 91% los nach Horten auf die Fähre über den Oslofjord nach Moss. Von dort sollte es über die E6 nach Gøteborg gehen. Die Fahrt bis zur Grenze war unspektakulär und wir glitten mit 110 km/h (=Tempolimit) Schweden entgegen. Die erste und einzige Ladepause wollten wir im Tanum Shoppingcenter in Tanumshede einlegen, verbunden mit einem Mittagessen.

Und nun kam es anders als geplant! Das erste Mal seit dem Start unserer Reise wurden wir mit gleich 3 defekten Triple Chargern konfrontiert. Genauer gesagt waren sie wohl nicht defekt, sondern "außer Betrieb" gesetzt laut Papierzettel. Unser SOC von 5% ließ keine großen Fahrten mehr zu und kurz hatten wir etwas Sorge dort nach einer Schuko-Notlademöglichkeit suchen zu müssen. Welch ein Glück, dass keine 400 Meter weiter an der Tankstelle ein Triple Charger von CLEVER stand. Und dieser funktionierte!

Mit SOC 99% sind wir dann nach einiger Zeit wieder losgefahren zu unserem Ziel und haben vor Kurzem in unserem Hotel für die nächsten 2 Nächte eingecheckt (SOC 26%). Das Auto wird vom Valet Parking Service in der Garage vollgeladen, so dass wir dann am Dienstag mit SOC 100% zum Nächsten Ziel starten können.

Ab der schwedischen Grenze pustete übrigens ein solch starker Wind entgegen, dass der i3 teils ordentliche schaukelte. Das Tempo mussten wir aber nicht reduzieren (weiterhin Limit 110 km/h auch in Schweden), sondern nur lenkend eingreifen. Ein bisschen wie ein Flugzeug im Sturm war's. Und der Verbrauch kletterte auf 16,6 kWh/100 km.
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Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

geko
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Kurzes Update für euch:

07.08. Tag 10, Tag in Göteborg
Der i3 wurde nicht bewegt, sondern stand in der Hotel Garage und wurde dort am Tesla DeC aufgeladen.

08.08. Tag 11, Fahrt nach Jönköping
Mit SOC 100% ging es in Göteborg los und gute 1h50m später waren wir in der Nähe von Jönköping (Ankunft mit SOC 24% nach 139 km). Dort werden wir die nächsten sieben Nächten im Ferienhaus verbringen. Der i3 lädt an einer Außensteckdose (Schuko) mit 10A via Juice Booster 2.

Bislang fällt auf, dass man in Schweden mit einem i3 auffällt. Kaum E-Autos auf der Straße, wir haben bisher maximal 3 Teslas und 1 Leaf gesehen. Also quasi deutsche Verhältnisse bisher in Schweden. :o
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Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

geko
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09.08. Tag 12, Im Haus
Der Wagen wurde nur zum schnellen Einkauf genutzt, keine wirklich nennenswerten Dinge geschehen. Außerdem hat es quasi ganztägig geregnet, so dass wir eher im Haus beschäftigt waren.

10.08. Tag 13, Tag der Elche
Das Wetter wurde zum Glück besser (23 Grad, Sonne-Wolken-Mix) und wir starteten zum Mållila Elchpark. Niemand in der Familie hatte bisher echte Elche gesehen, es war also höchste Zeit. Die Fahrt dorthin daueret etwa 1h50m für gute 140 km. Ein Klacks für den i3, eigentlich. Denn vor Ort gab es keine Lademöglichkeit und auch im näheren Umkreis nicht. Einzig der DC-Lader von Fortum in Vetlanda war verfügbar. Wir wollten dort also soviel aufladen, dass es für die Strecke zum Elchpark und zurück zum Lader (100 km) reichte. Wie es oft aber ist: Am Ende war viel mehr im Akku, da Klopausen und schnelles Rutschen beim McDonald's Kinderspielplatz doch länger dauern als gedacht. Statt mit geplanten 65% fuhren wir mit 95% wieder los.

Der Elchpark war grandios. Unglaublich friedliche und zutrauliche Tiere, die sich beim Füttern streicheln ließen. Den Park kann ich jedem nur empfehlen. Sehr nette Familie, die ihn betreibt und sich sehr um die Tiere kümmert. Vor Ort kann man Essen kaufen und direkt dort selbst grillen. Es gibt sogar Elch-Bratwurst... ich fand's etwas makaber, aber gut.
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Elche - tolle Tiere
Bei der Rückkehr zum Parkplatz dann die Überraschung: Neben uns steht eine ZOE mit Hamburger Kennzeichen. Danke für den netten kleinen Gruß an unserem Wagen. Wäre ja toll, wenn ihr auch hier Mitglieder wärt!
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Hamburg trifft München - in Schweden
Die Rückfahrt war unspektakulär: Wir hätten die Strecke mit 10 km Puffer in einem Rutsch geschafft, aber sicherheitshalber lud ich nochmal bei o.g. DC-Lader 5 Minuten nach.
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Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

geko
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Und wieder ein kurzes Update:

11.08. Tag 14, Kleinere Ausflüge am Vättern
Es gibt nicht viel zu berichten. Wir waren am Vättern See unterwegs. Morgens mit SOC 100% am Haus los (nach Schuko-Laden über Nacht mit 10A) reichte die Ladung rechnerisch für 240 km. Soviel sind wir am Ende nicht herumgefahren, am Abend waren wir mit SOC 20% wieder am Haus.

12.08. Tag 15, Ausflug zum Vänern
Wir wollten noch den riesigen Vänern See sehen und fuhren nach Lidköping und weiter ins Schloss Läkö. Morgens starteten wir wieder mit SOC 100% am Haus und kamen nach 120 km mit SOC 52% an der kostenfreien Ladesäule in Lidköping in der Nähe des Vänermuseet an (Ladesäule habe ich im Verzeichnis angelegt, wartet auf Freigabe). Der Stromverbrauch war Dank Tempolimit 80 km/h erfreulich gering. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen nicht mehr mit dem adaptiven Tempomat zu fahren, sondern mit der einfachen Variante (ohne automatische Abstandskontrolle). Zuviele Abbieger waren unterwegs und bei diesen verringert der "ingtelligente" Tempomat unnötig stark die Geschwindigkeit. Die Säule in Lidköping wurde übrigens von der Stadtverwaltung aufgestellt und funktioniert barrierefrei: Typ 2 Kabel anschließen und die Ladung startet mit maximal 22 kW automatisch.

Nach dem Museumsbesuch und einem kleinen Mittagssnack hatten wir wieder SOC 100%. Genug um zum Schloss Läckö weiterzufahren (25 km) und auch die gesamte Rückfahrt nach Jönköping zu bestreiten. Am Abend kamen wir mit SOC 21% am Haus wieder an (inkl. einer 20 km Tour zum Abendeinkauf fürs Dinner).
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Läckö Slott
Ich lade hier am Ferienhaus mittels Juice Booster 2 an einer Außen-Steckdose. Da ich die Qualität der Elektroinstallation nicht kenne und auch nicht beurteilen kann, lade in mit 10A. Der Stecker wird minimal warm (kaum spürbar) und es stört nicht, wenn die Ladung mehr als zwölf Stunden dauert. Die Möglichkeit ein Auto über Nacht simpel an einer Steckdose laden zu können, ist schon ein enormer Vorteil der E-Mobilität. Eine Tankstelle habe ich vor drei Tagen nur kurz besucht - um den Reifendruck zu korrigieren.
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Idyllisches Schuko-Laden in Schweden
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Re: Trip-Report: Norwegen, Schweden, Dänemark mit dem i3

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13./14.08. Ausflüge in der näheren Umgebung

Tag 18, 15.08. Fahrt nach Kopenhagen

Es ging morgens mit SOC 100% los. Ich entschied nicht über die Autobahn E4 zu fahren, sondern über die Landstraße 26. Das sollte 10-15 Minuten länger dauern, aber weniger "langweilig" sein. Ich finde das Fahren auf den breiten Autobahn-Schneisen immer viel langweiliger. Wir fuhren 165 km nach Halmstad und kamen mit SOC 22% am dortigen EON-Lader an. Dieser war kostenfrei (CCS 50 kW). Wäre er defekt gewesen, hätten wir ggü. bei CLEVER kostenpflichtig geladen. Danach ging es nach Malmø zum Lunch (und Laden in einer Parkgarage) und anschließend über die Øresundsbron nach Kopenhagen rüber (Maut für die Brücke via norwegischer Mautbox bezahlt). Am dortigen Hotel konnten wir über Nacht im Hof an einer Schuko laden. Was ich vergessen hatte: Dänemark hat andere Schuko-Stecker (3 Pins) als Deutschland. Das kleine Missgeschick konnte ich aber für umgerechnet 6 Euro beheben: Adapter im Elgiganten Markt gekauft und gut war es. Der Juice Booster 2 lud dann anstandslos mit 10A über Nacht den Wagen voll.

Tag 20, 17.08. Fahrt nach Hamburg

Mit vollem Frühstücks-Bauch und i3-Akku ging es über die E20 und E47 in Richtung Rødby zur Fähre. Bei der Ladepause in Lundby ging es an der CLEVER-Säule hoch her: Ein dänischer i3 war am CCS-Laden und wir mussten 15 Minuten warten. Währenddessen kam ein deutscher ZOE mit HVL-Kennzeichen (ebenfalls hier im Forum aktiv, ich vergas nach dem Usernamen zu fragen :( ) und ein gutes Gespräch verkürzte die Wartezeit. Was wir rausgefunden haben: An diesem Standort steht für AC-Laden keine Leistung zur Verfügung, wenn ein i3 per DC lädt.

Danach ging es zur Fähre weiter, wo erstmals auf der Reise unser norwegischer Maut-Chip nicht erkannt wurde. Das hätte uns die Mitfahrt auf dem nächsten Schiff ermöglicht, so mussten wir 20 Minuten warten nach manuellem Ticket-Kauf.

Nach der Überfahrt stand die nächste Ladepause auf Fehmarn am kostenfreien CLEVER-Lader an inkl. McDonalds-Lunch (mit Strandkörben!). Anschließend ohne weitere Pause nach Hamburg gefahren und dort noch etwas in der City geshoppt und währenddessen am Alstertor geladen. Der dort falsch parkende Verbrenner wurde gerade auf einen Abschleppwagen geladen als wir eintrafen. Wunderbar, just in time für uns! :lol:

Am Abend ging es dann in Altona auf den Nightjet der ÖBB und durch die Nacht nach Innsbruck. Dort kamen wir mit SOC 97% an, was locker für die Fahrt nach München reichte (via Zirler Berg und A95).
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Pole Position für den i3 beim NightJet
*** Fazit ***

Erst einmal hoffe ich, dass euch der Reisebericht nicht gelangweilt hat. Wenn es Fragen gibt, dann stellt sie gerne. Nach 3.230 km rein elektrischer Fahrt durch Norwegen, Schweden und Dänemark sind wir wieder zu Hause in München. Gut erholt, mit einer Menge toller Eindrücke aus den drei Ländern, wobei Norwegen unser Favorit ist rückblickend.

Dass der BMW i3 BEV ein langstreckentaugliches Fahrzeug ist, wussten wir vorher schon nach einigen Trips. In Skandinavien jedoch lief alles so easy wie noch nie. Die Ladungen in Norwegen konnten wir alle wirklich wunderbar und problemlos mittels Charge&Drive von Fortum am Smartphone starten. In Schweden ebenfalls, wobei diese DC-Ladungen nicht in der Fortum-Historie online auftauchen. Vielleicht waren die ja am Ende kostenfrei. In Norwegen haben wir insgesamt 50 Euro fürs Laden bezahlt, in Dänemark wurde vom CLEVER-Prepaid-Konto nichts abgebucht laut Hotline, keine Ahnung weshalb, mir soll es recht sein.

Mal sehen, wohin die nächste Tour uns führt. 8-)
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