Mit dem i3 nach Süditalien

Mit dem i3 nach Süditalien

didi007
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Wie jedes Jahr sind wir über die Pfingstferien zum Kiten nach Gargano ( = Sporn von Italien ) gefahren. Neu war, dass wir statt unserem Diesel nun unseren neuen i3 nehmen wollten. Ich bin Realist und mir war bei den Kaufüberlegungen klar, dass sich ein Verbrenner nicht in allen Anforderungen durch einen reinen Elektrowagen ersetzen lässt. Klar, für die Stadt, ja für Deutschland geht das mittlerweile ganz gut. Aber außerhalb Deutschlands sind die Kompromisse weit im Schmerzbereich. Ich will nicht 12 Stunden für eine 200 km Fahrt warten wollen Das überfordert auch eine Ehe.
Nein. Ich wollte einfach nur in die Ferien fahren und war hierfür bereit Eingeständnisse zu machen um den Verbrauch an fossilen Energieträgern weitgehend zu minimieren.
Am 2.6. ging es von München Richtung Süden los. Der Wagen war vollgepackt mit einem Kite & Zubehör, zwei Neoprenanzügen einem Elektroklapp-Fahrrad und all den Dingen, die man für zwei Personen in einem Ferienbungalow braucht.
Kurz bevor der REX selber startet, brachte uns der Akku in der ersten Etappe– bis zur Tankstelle „ENI-Gutmann“ am Anfang des Stubaitals (1.Abfahrt nach der Europa-Brücke). Dort wurde erst einmal ausgiebig und lange gefrühstückt. Weiter ging es dann den Brenner hoch. Geplant war auch hier ein Ladestopp, aber auf die langsamen 20% (von 80% auf 100%) nach 20 minütiger Fahrzeit zu warten, war nicht unser Ding. Die Abfahrt nach Bozen macht richtig Spaß: Gas geben ohne Schwund an Reichweite. Ziel war Affi, dem Autobahnanschluss zum südlichen Gardasee, an der die Brennerautobahn einen 50er CCS Schnelllader aufgestellt hat –direkt neben einem McDonalds. Naja, wenn ich Italien bin, ist das nicht gerade mein Restaurant erster Wahl, aber ein Burger verkürzt die Wartezeit enorm.
So ging es nach 50 Minuten und einem Auftanken des 9l Tanks weiter Richtung Modena, Bologna und Rimini. Auf der Strecke habe ich bereits bei 75% den REX aktiviert und musste so noch einmal Tanken. 140 km vor unserm Übernachtungsziel bei Rimini habe ich dann wieder auf Akkubetrieb umgeschaltet um dann mit ca. 8% am Hotel anzukommen.
Hier konnte ich über Nacht den Wagen mit einer 230 Volt Steckdose verbinden. Die Kabeltrommel hat das Hotel gestellt. Leider hat dann ein Mitarbeiter ohne sich des Tuns bewusst zu sein, das umliegende Kabel aufgerollt. Gut, dass ich noch einmal nachgeschaut hatte. Die Trommel war schon am qualmen,das Kabel kurz vorm durchschmorren.
Am nächsten Tag ging es dann mit max. 110 km/h und einmal Auftanken Richtung Pescara und dort den, direkt an der Ausfahrt gelegenen, IKEA aufzusuchen. Denn dort steht ein 22kw-Lader ( der i3 kann ja leider nur 11 kw ). Besitzer einer IKEA-Family-Card können für drei Stunden umsonst laden. Ich hatte allerding im Vorfeld eine Karte von Due Energie erworben und diese hier auch genutzt. In der Wartepause hat man Zeit das IKEA-Programm eingehend zu studieren oder dem „Restaurant“ einen Besuch abzustatten. Wir taten beides.
Nach drei Stunden Ewigkeit waren wir wieder auf der Autostrada unterwegs – erst im reinen Akkubetrieb und dann mit Benzin. Der Akku sollte bis zur Abzweigung ins Gargano zu ¾ voll sein. Denn von der Abfahrt sind es dann noch bergige 100 km bis zum Ziel Vieste. Aber die machen so richtig Spaß, wenn man die Power eines Elektroautos mit ausreichend Kapazität hat.
In unserm Domizil, dem Centre Vacanze Oriente, habe ich dann über eine Steckdose und einem Verlängerungskabel den Wagen laden können. Ich war erst skeptisch, aber das hat wunderbar geklappt. Am nächsten Tag waren es wieder 100% - mehr als genug für die Fahrten vor Ort. Denn jetzt hieß erst einmal sich in den nächsten zwei Wochen mittels Windkraft über das Wasser ziehen zu lassen.

...morgen mehr zur Rückfahrt.
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Re: Mit dem i3 nach Süditalien

Eckhard
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Danke für den Bericht. Klingt spannend. Da wir gerade selber auf dem Weg zum Nordkapp mit unserem rein elektrischen i3 sind und ich nicht genug Netz habe eine kurze Frage.
Wäre die e Fahrt auch ohne REX möglich gewesen?


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Re: Mit dem i3 nach Süditalien

geko
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Danke für den Report!

Mit mehr Planungsaufwand und mehr Pausen wäre die Fahrt sicher auch ohne REX möglich. Ich bin selbst vor Kurzem bis in die Marken gefahren ohne Rex (http://www.goingelectric.de/forum/bmw-i ... 24449.html)

Meine Erfahrung ist übrigens anders: Außerhalb Deutschlands (CH, NL, DK, NO, SE, AT) sind die Schmerzen signifikant niedriger als heute noch in Deutschland. Aber langsam wird es ja auch bei uns. Nur IT ist südlich von Verona ein AC-Land (mit Ausnahme von wenigen CHAdeMO-Ladern).

Freu mich auch schon auf den Nordkapp-Bericht.
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Re: Mit dem i3 nach Süditalien

motoqtreiber
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Wie ist denn der Spritverbrauch, wenn du mit Rex fährst?
So 7 Liter hab ich mal gelesen bei 120 km/h ?
Ciao,
motoqtreiber

Italien mit dem ID3: viewtopic.php?f=393&t=60344
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2015 Audi etron (75% elektrisch) -> 2018 i3Rex 94Ah (100% elektrisch) -> 18.9.2020 VW ID.3 First + 2022 500e "Luigi"

Re: Mit dem i3 nach Süditalien

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Schön geschrieben. Ich glaube, dass die Tour sicherlich auch mit einem non-Rex möglich wäre, allerdings mit deutlich längeren Unterbrechungen, es gibt halt in I kaum Schnelllader.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

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