Modell 3: Storniert!

[mmm]

Der e-Mobilitäts Fanboy in mir würde eigentlich gerne etwas über oben genannte "Problemchen" schreiben.

Aber mein kleines Teufelchen auf der rechten Schulter sagt:
"Passt schon, lass sie. Wir sind gar nicht daran interessiert, dass zu viele andere Leute e-Mobil unterwegs sind..."

Ich genieße gerne weiterhin stets verfügbare kostenlose Ladestationen, und Unmengen gespartes Geld (Steuern) für mich, meine Mitarbeiter, Freunde, Bekannte und Kunden, die es verstanden haben "wie oder dass es geht". Zu viele e-Mobile würden unsere (Steuer-)Vorteile gefährden...

Grüße,

mmm

Die Reservierung zurückzuziehen, ist ja erstmal das gute Recht für jeden Reservierer.

Jedoch zurück zu gehen, auf einen Dieselmotor oder sich von Bedienkonzepten -ich muss leider sagen- blenden lässt und nicht auch auf die Problematik Umwelt, Gesundheit und Firmengebaren eingeht, darf auf kein Verständnis hoffen.

Ich muss mir ein Auto in den nächsten 5-6 Monaten zulegen, einen Tesla kann ich mir bislang nicht leisten, wenn mich zwei Probefahrten auch sehr begeisterten und ich -hätte ich die Mittel- gern ein Model S90D leisten würde. So liebäugel ich zwischen Ioniq electric und Yaris HSD, beide mit verständlichen Vor- und Nachteilen.
Ich arbeite in der Fahrzeugkonstruktion und es kochen alle nur mit Wasser, eine S-Klasse hat auch ihre Problemchen, genauso wie Audis, BMWs oder Porsches.
BMW könnte man unterstellen, dass sie es von den großen deutschen Herstellern, noch am ehesten mit der eMobilität ernst meinen, aber seit dem i3 kommen sie dennoch nicht aus'm Quark, gut mittlerweile gibts die Plug-In Modelle, aber warum nix mehr mit Range-Extender? Aber das sei jetzt mal dahingestellt.

Warum bin ich gegen Diesel? Weil diese Technologie, einzig und allein, nur darauf abzielt den Flottenverbrauch zu senken, unter Ausnutzung der fragwürdigsten und verachtenswertesten Schlupflöcher der Normtestung. Die Verstrickungen seitens der Politik, auch und gerade durch BMW auf die Politik (CDU/CSU), treibt mir den Puls hoch. Stichwort: Konformitätsfaktor, gibts den auch für die Lebenserwartung oder für Alkohl am Steuer?
Auf absehbare Zeit käme mir kein deutsches Auto vor die Haustür, nichtmal als Gebrauchter und allein schon unter Betrachtung des Wertverlustes und der -wahrscheinlichen- Einschränkungen von Dieselantrieben in Zukunft, ist dieses Antriebssystem praktisch untauglich für den Alltagsbetrieb.

Also um es kurz zu machen, Tesla-Begeisterung hin oder her, aber der eigentliche Punkt, der mir hier sauer aufstößt ist schlicht der, dass man einfach wieder alles Geschehene vergisst und wieder zu den gleichen Schindern geht, um dankbar denen das eigene Geld in die Hände zu legen und damit dann doch wieder die alten, verkrusteten, blockierenden, selbstbeweihräuchernden Strukturen zu unterstützen.

Warum hätte es nicht auch ein Auto aus Korea oder Japan sein dürfen? Nicht, dass bei denen ein Dieselmotor besser wäre, sicher nicht, auch die Direkteinspritzbenziner sind es nicht ... aber zumindest liegt das Geld dann nicht mehr bei der unsrigen Automafia.

Die E-Mobilität ist noch nicht für alle geeignet. Für jemanden der Reichweite braucht gibt es nur die Wahl zwischen Benziner und Diesel. Zu glauben, dass die EMobilität die Umweltprobleme dieser Welt lösen wird ist ziemlich naiv, wie bekannt ist, kommt der Strom ja nicht aus der Steckdose. Auch bei Diesel gibt es Potential, wenn man die Abgastechnik richtig verbaut gibt es die Technologie auch in sauber, es ist halt teuer und der Kunde ist nicht bereit dafür zu zahlen. Der will große Kisten mit viel PS und billig.
Wenn jemand wie du, der in der Fahrzeugkonstruktion arbeitet dazu rät ausländische Autos zu kaufen, dann erstaunt mich das schon etwas. Was wirst du den in Zukunft konstruieren wenn niemand dein Produkt kauft?

[Alf67]

Noch nicht. Aber die Unzufriedenheit wächst. Dafür, dass die Karre schon Ende dieses Jahr in US ausgeliefert werden soll, weiß man herzlich wenig darüber. Mir kommt eigentlich mittlerweile vor, dass die zur Präsentation noch nicht wirklich was fertig hatten, und irgendein Mock Up gebaut haben, um Reservierungen und damit Anzahlungen und damit jede Menge Flüssiges für den Bau der Megafactory zu sammeln.

Wenn im Frühjahr nicht wirklich was kommt, was mich umhaut, werde ich meine Anzahlung wieder rückfordern und stornieren. Ich schiele mittlerweile ohnehin auf den I-Pace, welcher durchaus auch ein wenig mehr kosten darf - dafür bekomme ich vielleicht doch europäische Qualität, einen Wagen mit Traditionsnamen, Stil und Eleganz. Wenn ich den M3 storniere, dann lege ich noch 500 Euro drauf und reserviere mir einen I-Pace.

[Ollinord]

Fabbec, hat recht, die Motoren halten nicht.

Solange es auf Garantie getauscht wird ist alles gut. Ist der Wagen aus der Garantie raus geht das ins Geld bzw. muß man überlegen ob es nicht ein wirtschaftlicher Totalschaden ist.

Ich weiß nicht was Du mit Deinem Tesla hattest, negativ berichten könntest Du im TFF Forum aber auch schon immer gut.

Fakt ist: Ja die früheren Drive Unit waren Fehler behaftet, vor allem die Großen ( beim D hinten ) das hat Tesla mittlerweile gut im Griff. Bei den D Modelle ohne P gibt es damit keine Probleme.
Ich bin jetzt in 10 Monaten 26000 Km gefahren und hatte selber noch keinen zugeparkten SUC kennengelernt. Klar kann das vorkommen, aber eben recht selten.

Erst vorgestern kam ich aus Frankfurt zurück, 580 KM in 4,5 Stunden. Geht nicht? Doch mit einem Porsche.
Die gleiche Strecke bin ich aber vor 6 Monten mit dem 90D gefahren, hier waren es 5,5 Stunden.... ja eine Stunde länger.

Es war aber auch ein entspannteres Fahren, die Stunde schneller zu sein erfordert schon ziemlich Vollgas ( was Tagsüber so möglich ist )

Qualität? Der 2 Jahre alte Cayenne ist in einigen Punkten besser verarbeitet, z.B. die Verkleidung im Kofferraum beim Tesla ist nicht so dolle und es gibt hier auch ein paar Punkte mehr.
War unser Tesla fehlerfrei? Nein, ich war in den 10 Monaten 3 x im Servicecenter um etwas reparieren zu lassen, allerdings war es nichts was die Sicherheit oder das Fahren selbst einschränkte.
Ich hatte sehr viele deutsche Premiumfahrzeuge in meinem Leben, alle neu bestellt. Es war so gut wie keiner! dabei wo ich nicht öfter in die Werkstatt musste: Audi: Standheizung defekt, Motorhalterung gerissen... BMW X5: Verstärker defekt, Navi defekt, Schiebedach Geräusche... Porsche: Fahrwerks Probleme... Mercedes: "Holz" von der Beifahrertür 3 x in 2 Monaten einfach abgefallen, Regensensor erst nach 4! Werkstatt Besuchen in Ordnung.... Zugegeben: Der Cayenne ist fast fehlerfrei, man kann ja auch mal Glück haben, bin aber am Dienstag mit ihm in Hamburg wegen einer defekten Heckklappe

Wenn man ein sorgenfreies Auto haben möchte, dann am besten einen Jahreswagen wo die meisten Mängel schon abgestellt sind, EGAL von welcher Marke.

Nun habe ich hier einen Cayenne mit Vollausstattung, 385 PS und 850 NM stehen und einen 90D. Der Porsche wurde in den letzten 6 Monaten ca. 5000 KM bewegt, der Tesla 15000 KM...

Er ist einfach das Auto welches einem das bessere Gefühl gibt und mehr Spaß macht, wenn man sich bemüht kann man natürlich alles schlecht reden und bei einigen hier steht ja: Er war stets bemüht

Ich verstehe nur nicht warum welche immer von Vollgasfahrten mit dem Verbrenner schreiben, um im gleichen Satz vom entspannten gleiten mit dem Tesla zu schwärmen.

Als ob man mit einem Verbrenner nicht entspannt fahren kann.

Wenn Fakten an einem Auto wie dem Tesla negativ auffallen ist das so, Fanboys negieren das gerne oder versuchen es zumindest indem sie Kritiker diffamieren. Dabei geht es um objektive Tatbestände.

Mir ist noch nicht bekannt ob die Drive Unit nun standfest ist. Wir werden davon hören wenn die Gebrauchtkäufer kräftig zur Kasse gebeten werden, oder mit dem Mangel leben müssen weil die Reparatur sich finanziell nicht lohnt.

[jonn68]

@jonn68, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe nicht behauptet das neue Auto ist spritziger, ich habe erklärt es ist nicht träge, also im Sinne von phlegmatisch. Was man einem Verbrenner samt Getriebe und sonstigem Gedöns durchaus unterstellen kann wenn man P85D fährt. Außerdem fahre ich nicht jeden Tag Rennen, auch dann wäre ein Tesla die falsche Wahl.

Und Du irrst, ein BMW, Audi oder Mercedes ist um Längen besser verarbeitet, selbst als ein Tesla mit Premium Paket. Jetzt bitte nicht A-Klasse, Einser-BMW unterstellen.

Also wenn ich meinen ein Jahr alten Cayenne S und meinen Tesla vergleiche, sehe ich nicht mehr soviel Unterschied in der Qualität, vielleicht liegt es daran ich haben Model S mit dem Facelift schon und du hattest einen der früheren Modelle.
Zur Langlebigkeit kann ich noch nichts sagen, aber die Qualität hat bei den deutschen Modellen auch sehr stark nachgelassen... Ich könnte da Stories erzählen zum Glück ist Porsche sehr kulant in den Reparaturen. Da muß man für den deutschen Hersteller wirklich eine Lanze brechen:-)

Welches deutsche Auto fährst du denn? Denn meine 385 DieselPS oder meine 350 SaugerPS sind in der Stadt und auf der Landstraße deutlich träger, ich habe das Gefühl immer in einem Traktor zu sitzen, ab 120km/h sind die Verbrenner vor allem der Sauger deutlich besser.

Ich habe keine Problem damit wenn einer einen Verbrenner kauft, wenn es einfach nicht passt, Langstrecke und sicheres Nachladen ist leider immer noch ein Problem, selbst bei Tesla, ich lasse auch immer soviel Rest drin, daß ich immer noch eine Ausweichladestelle habe, falls ein LKW mal einen SUC blockieren würde. Zum Glück wird die Infrastruktur auf Langstrecke immer besser, da dieser Reserveanteil immer kleiner wird.

[harlem24]

Also wenn Du mal einen genaueren Blick ins TFF wirfst, wird Dir auffallen, dass es dort definitiv Meldungen von getauschten Driveunits und anderen Defekten gibt,
Gleichzeitig wirst Du aber auch feststellen, dass Tesla, auf Grund der generösen Garantiepolitik, solche Sachen auch bei sehr hohen Laufleistungen tauscht. Sachen, wie z.B. Türgriffe und ähnliches werden, falls defekt, auch gerne ausserhalb der Garantie auf Kulanz getauscht.
Zumindest von dem was ich bisher mitbekommen habe, ist der Tesla eher problemlos, sollte was defekt sein, stellt sich Tesla aber auch nicht an und tauscht die defekten Teile aus.
Da sind andere Hersteller, die z.B. nur Gewährleistung und keine Garantie anbieten, deutlich weniger zuvorkommend.

@ jonn68,

derzeit fahre ich einen Hyundai Ab Mitte März dann wieder AMG C63S T. (wieder, weil ich parallel zum Tesla einen ClS 63S AMG fuhr). Mit seinen 510PS braucht der Mercedes auf dem Papier 0,6s länger auf 100 als der Tesla, was mir egal ist. Falls es mir nicht mehr egal ist, dafür gibt es Brabus Der vorher gefahrene Audi war aber auch nicht viel phlegmatischer, obwohl er 190PS weniger hatte als der Mercedes.

Der Tesla selber ist eine Mogelpackung, die wahnsinnigen Beschleunigungswerte erreicht er nur ein paar Mal um dann runterzuregeln.

Ehrlich wäre gewesen mit den 69KW Dauerleistung zu werben und nicht mit einer Systemleistung von 700PS, die er gar nicht erreicht, es sind nur 469PS Peak, begrenzt durch die Batterie. Das Auto am besten bei 200km/h oder tiefer abriegeln, wie es andere Hersteller auch machen, damit er hält. Aber dann hätten ihn wahrscheinlich weniger gekauft.

Wie gesagt, mit den anfälligen Drive Units ist das kein Problem für die Leute die das Auto innerhalb der Garantiezeit wieder verkaufen. Noch ist das auch für Gebrauchtkäufer kein Problem, weil das Auto noch nicht lange auf dem Markt ist. Hart wird es für die Gebrauchtkäufer wenn die Garantie abgelaufen ist und der Hersteller aufgrund des Alters des Autos die Kulanz verweigert. Das kann dann richtig teuer werden.

Auch kleinere Blessuren an der Karosserie gehen ins Geld. Ich hatte eine Parkrempler an einer Laterne (Streifschaden), der erforderte den Austausch des kompletten Kotflügels. Weil man die Magnesium-Alu Karosserie nicht ausbeulen kann. Das waren schlanke 11.000€ für einen Schaden der bei Audi oder Mercedes einen Bruchteil ausgemacht hätte. Kann man machen, aber selbst die Apotheke Porsche sieht mit ihren gepfefferten Ersatzteilpreisen dagegen wie ein Discounter aus

Grüße
Rudi

11000 Euro für die Reparatur eines Kotflügels? Dafür gibt es woanders schon einen Neuwagen zu kaufen! Welcher Ingenieur denkt sich den so etwas aus, einen Kotflügel der nach einer Beule oder Kratzer nicht ausgebessert werden kann und die Reparatur so teuer macht?

[Helfried]

11000 Euro. Das ist das Problem unserer Tage mit den Elektroautos. Die Haftpflichtversicherungs-Prämien werden ins Unermessliche steigen, auch für Kleinwagenbesitzer. Denn auch der Kleinwagen kann schnell einen Kratzer in ein Elektroauto machen. Bingo, 11000 Euro.