Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

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Wir hatten gestern endlich ein Model S für einen Tag zur Verfügung, und sind damit voll beladen (2 Erwachsene, 3 Kinder, 1 Hund) 265 km weit gefahren.
S85.jpg
Bei dem Durchschnittsverbrauch würde es auch ein neuer S60 tun
Es war ein bunter Mix aus Landstraße, Stadtverkehr, Autobahn und einer ganzen Reihe an Beschleunigungstests. Die Klimaanlage lief den ganzen Tag auf 20°C, es war gestern schön sonnig und warm. Am Tagesende hat sich ein durchschnittlicher Verbrauch von 161 Wh/km ergeben, was mich doch überrascht hat. Immerhin ist der 85er an die 600 kg schwerer als unser Nissan LEAF. :o

Zweifellos ein sehr schönes Fahrzeug, wesentlich geräumiger als unser LEAF (besonders auf der Rückbank), natürlich viel mehr Stauraum, super Fahrgefühl, insgesamt sehr überzeugend. Dinge, die mir aufgefallen sind:
  1. Warum sind da keine Fächer in den Türen und auf der Rückseite der Vordersitze, und keine Dosenhalter hinten? Keine Ahnung, wie man da zurecht kommen soll, denn gerade die Kinder haben immer ihre Trinkflaschen und Zeugs zur Unterhaltung mit dabei, das beim LEAF entweder in den rückseitigen Taschen der Vordersitze oder Türen landet.
  2. Warum gibt es zusätzlich zum Tempomat keinen Geschwindigkeitsbegrenzer? Beim LEAF fahre ich fast immer nur mit dem Geschwindigkeitsbegrenzer, gerade im Stadtgebiet, der Tempomat kommt wenn schon dann nur auf der Autobahn zum Einsatz. Ich habe noch nie zuvor ein Auto gesehen, das zwar einen Tempomat, aber keinen Geschwindigkeitsbegrenzer hatte, und möchte den eigentlich nicht mehr missen.
  3. Was hat es bloß mit dieser Tesla Google Navigation auf sich? Ist die tatsächlich so rudimentär, oder habe ich da irgendetwas übersehen? Ich meine, bei jedem Navi kann man zig Optionen konfigurieren, im Tesla Navi ist es mir nicht einmal gelungen, eine alternative Route zu wählen. Auf einer mir gut bekannten Strecke wollte mich das Tesla Navi erst 110 km über die Autobahn schicken, statt über die 30 km kürzere Bundesstraße, und dann auch noch wegen einer angeblichen (aber nicht vorhandenen) Straßensperre irgendwohin ins Nirvana umleiten. Ob man eine Route mit Wegpunkten eingeben kann, habe ich auch nicht gesehen. Aktueller Datenbestand schön und gut, aber funktionell wäre dann sogar das gute alte Navi vom LEAF besser!
  4. Woher kennt der Tesla durchgehend alle erlaubten Höchstgeschwindigkeiten? Liest er die Verkehrsschilder, oder werden die Daten per Datenverbindung eingespeist? Ich meine, der hat gestern sogar jede noch so kleine bzw. abgelegene Baustelle gekannt. Die erlaubt Höchstgeschwindigkeit wird zwar an den Tempomat übertragen, dieser (bzw. der Autopilot) kann aber die Geschwindigkeit nicht automatisch anpassen. Ob das was für Autopilot V2 wird?
  5. Wie machen die das bloß mit der ständig aufrechten (3G) Datenverbindung inklusive Roaming? Ich meine, das verursacht doch normalerweise Extrakosten. Wie schnell ist diese Datenverbindung und gibt es da eine Volumensbeschränkung? Wir hatten den ganzen Tag hindurch, auch während unserem Abstecher von Österreich nach Deutschland, irgendeinen Streamingsender am Laufen.
Kann ich jetzt bitte einen neuen S60 haben? :D
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Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

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Du hast jedenfalls nichts falsch gemacht oder übersehen. Die Fragen 1-3 stellen sich auch langjährige Tesla-Fahrer immer wieder. Man gewöhnt sich dran (was nicht heißt, dass man es toll finden muss). Besonders die wenigen Ablagefächer habe ich aber schätzen gelernt: Das Aufräumen nach langen Fahrten geht so viel schneller! :)

Zu 4: Beides, Kamera + Datenbank.

Zu 5: Ja, das ist wirklich so, kostenlos und unbegrenzt. Tesla behält sich vor, irgendwann in Zukunft ein Bezahlmodell einzuführen, ist aber im Moment nicht absehbar, ob/wann das kommt.

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

wodnik7
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Unsere erste Fahrt über 24h in den USA hat uns auch dazu gebracht, einen MS zu kaufen. Und die wenigen Ablageflächen fanden wir eigentlich sehr nett! So sammelt sich wirklich nur wenig Müll:)
Und die Navigation hat usn eigentlich sehr gute Dienste geleistet..!

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

TeeKay
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Die Navigation findet übrigens nicht über Google statt, sondern Navigon. Wenn du für ein Land (wie Belarus) keine Navigon Kartendaten hast, ist auch nichts mehr mit Navigation, selbst wenn du über WLAN-Thethering Google Maps aufrufen kannst. Google wird meistens nur zum Anzeigen und für verkehrsbasierte Routenführung genutzt. Ganz selten kommt es vor, dass Navigon und Google unterschiedlich fahren wollen. Dann hast du im Hauptdisplay eine andere Route als im Tachodisplay.

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

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TeeKay hat geschrieben:Ganz selten kommt es vor, dass Navigon und Google unterschiedlich fahren wollen. Dann hast du im Hauptdisplay eine andere Route als im Tachodisplay.
Das halte ich für ein Gerücht. Pictures or it didn't happen! ;) Meines Erachtens berechnet nur Navigon die Route, und diese Route wird dann auch über die Google Maps-Karte gelegt. Welche Route Google für geeignet hält, interessiert Tesla nicht die Bohne. Ansonsten gäbe es auch ziemlich oft Abweichungen in der von Dir beschriebenen Art.

Was in der Tat vorkommt -- und sogar recht häufig -- ist, dass Google aktuellere Karten hat, als Navigon. Da wird man dann im Realverkehr auf eine Umgehungsstraße geleitet, die Navigon noch gar nicht kennt. Auf dem großen Display sieht man dann, dass man ganz ordentlich auf einer Straße fährt, während Navigon im Display neben dem Tacho im vermeintlichen Off-Road Gelände verzweifelt. Das ändert aber nichts daran, dass auch die auf dem großen Display angezeigte Route weiterhin versucht, rechtwinklig von der Umgehungsstraße abzubiegen -- ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch diese Route eben nicht von Google kommt. Nur das Kartenmaterial, welches aber in die Routenplanung nicht einfließt.

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

TeeKay
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Ich halte meine Darstellung des Sachverhalts aufrecht.

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

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TeeKay hat geschrieben:Ich halte meine Darstellung des Sachverhalts aufrecht.
Gut, einverstanden. Ich werde zukünftig (noch) genauer auf die Anzeige achten. Vielleicht habe ich ja Glück und sehe das auch mal!

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

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  • wolfirr
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Hallo Master One,
danke für deinen Beitrag!
Da ich in ähnlicher Fahrlage bin, also einen Leaf 2015 habe und ein Model S 70D 2015, muss ich echt staunen, wie du es schaffst den Tesla mit so einem niedrigen Verbrauch fortzubewegen?
Wir haben bei ähnlichem Routenstil mit dem Leaf einen Durchschnittsverbrauch von 16,9 kWh/100km und beim Tesla habe ich einen von 22,8kWh/100km. Und ich bin auch nicht ständig mit 200km/h unterwegs....
Also eine echte Rekordleistung, finde ich!
Zu deinen auffälligen Dingen, kann ich nur sagen, ja, du hast völlig Recht, ein paar Sachen habe ich beim Tesla auch als Rückschritt zum Leaf empfunden. Aber in der Summe fahr ich doch noch lieber und mit mehr Spaß das Model S... Wäre auch schlimm bei dem Preisunterschied.
Grüße
Wolfi
Nissan Leaf 11/15 bis 10/17
Tesla Model S 70D ab 3/16
eGolf VII 300 ab 1/18
16,8kWp PV mit Einzeloptimierern 3/2017
Siemens Junelight 20kWh ab 6/2018
CatervaSonne CS1705 21kWh ab 9/2018
2x Sono Motors SION reserviert

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

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Signatur aktualisiert :)

Das Model S fährt sich einfach super, keine Frage, und die Sache mit dem geringen Verbrauch ist wirklich nicht schwierig. Seit wir den LEAF haben, hat sich das Fahrverhalten grundsätzlich geändert. Rigoroses Einhalten der Geschwindigkeitsbeschränkungen, äußerst vorausschauendes 1-Pedal-Driving, und auch auf der AB nicht mehr als 100 km/h.

Mit einem Tesla darf es auf Langstrecke dann aber auch etwas schneller sein, hier kann man den Verbrauch gemäß den eingeplanten SC-Stops anpassen.

Re: Unsere erste Probefahrt mit einem Model S

rolandk
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Master One hat geschrieben:Ich meine, der hat gestern sogar jede noch so kleine bzw. abgelegene Baustelle gekannt. Die erlaubt Höchstgeschwindigkeit wird zwar an den Tempomat übertragen, dieser (bzw. der Autopilot) kann aber die Geschwindigkeit nicht automatisch anpassen.
eigentlich hat Volker schon alles dazu gesagt. ich persönlich war zu Anfang auch etwas verblüfft über die wenigen Ablagefächer, habe es aber mittlerweile schätzen gelernt. Genauso wie Volker bin ich der Meinung, das der Wagen viel schneller aufgeräumt ist. Man wundert sich, was man in einem Fahrzeug mit vielen Fächern nach Jahren wieder findet.

Das Navi ist tatsächlich Autobahn- bzw. SuC-fixiert. Ich setze mich hin und wieder auch mal darüber hinweg. Schön ist allerdings die Einbindung mit dem Terminkalender. Ich weiß nicht, ob es eine subjektive Wahrnehmung ist, aber wenn man einen Termin einträgt, der recht weit in der Zukunft liegt (also z.B. 5 Stunden für ein 100km entferntes Ziel), dann kann es auch sein, das er Nebenstrecken nimmt. Belegen kannn ich das allerdings nicht.

Etappenziele kann man nicht erfassen. Schnellste/kürzeste/Öko-Strecke. All das gibt es nicht. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt.

Der Autopilot reduziert die Geschwindigkeit auch. Wenn Du z.B. wegen Überlandstrecke 100km/h fixiert hast (oder z.B. 103km/h bei automatischer Erkennung), dann wird beim Tempo 70 Schild die Geschwindigkeit automatisch auf 80 km/h reduziert. Du bekommst auch eine Meldung.

Eine Art Begrenzer gibt es auch. Musst mal in den Einstellungen nachschauen. Ist eben nicht so einfach aufzurufen, wie bei anderen Fahrzeugen. Ich habe den Wagen jetzt nicht in der Nähe, sonst hätte ich dir sagen können, wie es geht. Hatte mich mal gewundert, warum es nicht schneller ging und hatte dann festgestellt, das ich es nicht zugelassen habe (ist nicht der Valet-Mode gewesen).

Die automatische Geschwindigkeits-Erkennung per Kamera hat mich mal richtig ausgebremst. Ich bin hinter einem Fahrzeug mit Trailer unterwegs gewesen. Und der hatte ein Baufahrzeug mit einem Tempolimit-Aufkleber auf dem Hänger. Auf dem Aufkleber stand 20km/h. Daraufhin wollte der Tesla die Geschwindigkeit auf 30km/h drosseln. Ist mir bisher aber nur ein einziges mal vor langer Zeit passiert.

Gruß
Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)
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