Model S Reichweite auf BAB bei konstant 120/130kmh?

[markusmuellerlv]

Eine Frage an Model S Besitzer (85kWh):
Wie hoch ist die reale Reichweite auf der Autobahn bei konstant 120 bzw 130km/h im Sommer bzw Winter?
Klimaanlage eingestellt auf sagen wir 18 Grad im Winter , 22 Grad im Sommer, um nicht zu viel Energie zu verschwenden.

Da beim Aufladen am Supercharger die Ladeleistung ab 80% stark gedrosselt wird, wäre es interessant zu wissen wie weit man von Supercharger zu Supercharger mit 80-85% der Batterie kommt, immer mit konstant 120/130km/h.

Sind bei 120km/h auch im Winter von Supercharger zu Supercharger 200km an Reichweite drin?

[Spüli]

Kurze Antwort: Ja

www.teslamotors.com/de_DE/goelectric#range

[markusmuellerlv]

Kurze Antwort: Ja
http://www.teslamotors.com/de_DE/goelectric#range

Schade, dass der Rechner auf der Seite nicht bis 130km/h geht.
Schämt sich Tesla etwas über die geringe erzielbare Reichweite?

Um den Verbrauch bei 130km/h im ungünstigsten Fall (Winter) zu ermitteln habe ich folgende Berechnung auf der Tesla Webseite durchgeführt:
Aussentemperatur -10grad, Klima an, Autobahn, Standardfelgen
Dann kommt folgendes raus:
100km/h 344km
110km/h 316km
120km/h 290km
Ich hab mittels quadratischer Interpolation (da der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit steigt) das Polynom ermittelt, welches durch die 3 obigen Punkte geht. x ist die Geschwindigkeit, y die Reichweite:
y=0.01*x^2-4.9*x+734
bei 130km/h ist die Reichweite 266km
80% von 266km (angenommen man lädt am Supercharger aus Zeitgründen nur bis 80%) = 212km
Mit 19 Zoll Felgen verringert sich die Reichweite um ca 4%, also sind wir bei 200km

D.h. von Supercharger zu Supercharger kann man bei 130km/h im Winter (angenommen man hat freie Fahrt, Staus bzw reger Verkehr vergrößern wahrscheinlich die Reichweite wegen der kleineren Durchschnittsgeschwindigkeit welche einen kleineren Luftwiderstand verursacht).

Also müsste man im Winter bei 130km/h alle 200km zum Supercharger und dort 30min laden.
D.h. eine 900km Fahrt z.B. von München nach Kiel würde ca. 9h dauern und man würde insgesamt 4 mal am Supercharger laden, insgesamt 2h von 9h.
Also wenn meine Berechnungen nicht falsch sind, kann man mit dem Model S auf längeren Strecken eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 100km/h erzielen. Wahrscheinlich kommt man schneller ans Ziel wenn man konstant 110km/h fährt statt 130km/h, da sich der Verbrauch bedeutend verringert.

Also die Wahl zwischen gemütlichem Fahren oder zügig Fahren und alle 2 Stunden eine Pause von 30min einlegen.
Im Sommer sind die Werte natürlich besser.

In anderen Ländern sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen tiefer, deshalb ist Deutschland eigentlich das "ungünstigste" Land für E-Auto Fahrer die auf Autobahn zügig fahren wollen.
Das Model S hat viel PS unter der Haube und ein Teil der Besitzer möchte damit auf der Autobahn auch etwas heizen, aber er kommt bei langen Fahrten (>600-700km) nicht schneller ans Ziel als einer der mit einem Kleinwagen, welcher mit 110km/h konstant dahintuckert.
Wenn man es nicht eilig hat, dann ist das Model S natürlich für die Langstrecke gut, da man zudem sofern man Supercharger-Deckung hat, kostenlos durch die Gegend fahren kann.
Wenn Leute präzise Termine einhalten müssen, also man startet z.B. in München und muss um X Uhr in Kiel ankommen, dann muss man beim Model S um auf Nummer sicher zu gehen eben mit relativ geringen Durchschnittsgeschwindigkeiten rechnen (ish schätze < 100km/h).
Ideal wäre es halt, wenn die Batterie in Zukunft nochmals um 50% größer wird. (>120-130kWh).
Dann wären die Zeitunterschiede bei längeren Strecken bei zügiger Fahrweise gegenüber dem Verbrenner relativ klein.
Aber die meisten Leute fahren ja nicht jeden Tag so weit, also ist das Model S auch jetzt für viele ein alltagtaugliches Fahrzeug.

Ich habe einen 550i, 367PS, 5,3s auf 100. Auf meiner 4000km langen Fahrt nach Spanien und zurück hatte ich ein Durchschnittstempo von 90km/h. Ganz ohne Supercharger und ohne Stau, dafür mit Tempomat 130. Da habe ich nun schon "viel PS unter der Haube (...) aber ich komme bei langen Fahrten (>600-700km) nicht schneller ans Ziel als einer der mit einem Kleinwagen, welcher mit 110km/h konstant dahintuckert.".

Im Übrigen erscheint mir ein Verbrauch von 30kWh selbst im Winter als überhöht.

[fabbec]

Also bei normaler fahrt 110-130kmh komme ich 350km

[Robert]

Danke Teekay für die Relativierung; nur leider wird es ein großer Prozentsatz der Menschen nicht verstehen (wollen).

Im Übrigen erscheint mir ein Verbrauch von 30kWh selbst im Winter als überhöht.

Bei meinen Tests mit einem P85 habe ich bei -10 Grad 22-24kWh gebraucht.

Danke Teekay für die Relativierung; nur leider wird es ein großer Prozentsatz der Menschen nicht verstehen (wollen).

Ja, das sind die, die immer einen vollen Tank brauchen, damit sie spontan die Oma mit Herzinfarkt ins Krankenhaus fahren und anschließend ohne Zwischenstopp gen Italien düsen können. Die ersten 300, 400km fahre ich auch noch relativ entspannt ohne Pause.

3h Fahrt mit konstant 130 und eine Stunde Pause machen schon einen Schnitt von 97,5. Kommen während der drei Stunden Baustellen dazu - und da gibts genug - sinkt der Schnitt bei nur 20km 80er Zone schon auf 93. Gefühlt ist man die ganze Zeit mit 130 gefahren. Einmal McDonalds für einen Cafe und einen Burger ist inklusive Autobahnabfahrt, Parkplatzsuche auch seine 30min Zeitverlust wert, obwohl man "nur mal schnell einen Kaffee holen war". Nach Spanien hatten wir mit einer Ausnahme ausschließlich "Mal schnell"-Pausen. Mal schnell tanken, mal schnell Toilette, mal schnell ein Wasser kaufen. Trotzdem sinds am Ende nur 90km/h gewesen.

[markusmuellerlv]

Die Frage ist eben, was das obere Limit der Durchschnittsgeschwindigkeit ist, die man beim Model S auf der Strecke München - Kiel (bwz irgendeine Strecke von 900km auf der BAB) erzielen kann.
Ich tippe darauf, dass man auf knapp 100km/h kommt.
Die Annahme in meinem Experiment ist, dass man nur kurze Pausen macht also Toiletten, ein Brötchen und weiter gehts.
Stopp alle 3-4h. Also im obigem Fall (900km) max 2 Zwischenstopps.
Klarerweise wird bei mehreren Insassen die Haltefrequenz größer (unsynchronisierter Blasenentleerungsbedarf ) und auch bei längeren Distanzen wird man immer müder und die Haltefrequenz wird höher bzw. die Pausen länger.
Ich bin mir schon bewusst, dass es allgemein (auch mit Verbrennern) nicht leicht ist hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten zu erzielen, aber meine originale Frage war eben bezogen auf einen Fall, wo z.B. ein Geschäftsmann aus München im Winter (bei -10 Grad) rechzeitig zu einem Termin in Kiel ankommen muss. Beim Model S muss man eben im Vergleich zum Verbrenner die Zeit besser einplanen und eine großere Sicherheitsmarge einkalulieren, weil zu hohe Geschwindigkeiten die Batterie schnell leersaugen und man öfters zum Supercharger zum laden muss.

Solche Faktoren soll man beim Kauf eines Elektroautos miteinbeziehen um eventuell später unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Wer es nicht besonders eilig hat kann die Angelegenheit natürlich vollkommen ignorieren.

Ich denke, diejenigen Geschäftsmänner, die 100.000 Euro aus dem Ärmel schütteln können, sind sich der Einschränkungen voll und ganz bewusst.