Macht Autopilot das Fahren wirklich entspannter?

Re: Macht Autopilot das Fahren wirklich entspannter?

rolandk
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futureA hat geschrieben:Der meinte, er hätte dem AP vertraut, weil der bisher immer richtig reagiert hatte, abbremste.
Wennn ich ein System nie in seine kritischen Bereiche bekomme, darf ich mich nicht 100%ig darauf verlassen. Und wenn ich es in die kritischen Bereiche gebracht habe, ahne ich, wo die Grenzen des Systems sind, und werde mich nicht 100%ig darauf verlassen. Alles andere wäre pure Dummheit.

Letztlich bin und bleibe ich aber selber als Fahrer verantwortlich. Obwohl es ja so schön ist, die Verantwortung abgeben zu können. Wer das unbedingt will, sollte sich einen Fahrer nehmen. Das der dann in allen Situationen richtig reagiert ist übrigens auch nicht sicher.

Und was den Tesla AP betrifft:
Wie bereits mehrfach geschrieben: selber ausprobieren und dann entscheiden, ob man damit leben kann.

Ich weiß von einem Fahrer, der sich dagegen entschieden hat, weil es seinem Fahrstil nicht entspricht und ich weiß von mehreren Fällen, wo es OHNE Autopilot zu einem Unfall gekommen wäre.

Und ich werde morgen garantiert auch den AP nutzen um entspannt nach Sehnde zum Treffen zu kommen....

Roland
Unterwegs mit: Zoe Q210 (mit 38 kWh, DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), Tesla Model S85 (Ladeflatrate), van Moof S3, Zoe R240 (DAB+, Android-Auto, Zoe-Display), SAIC MG4 (Luxury, Saskia)
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Re: Macht Autopilot das Fahren wirklich entspannter?

futureA
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rolandk hat geschrieben:Wennn ich ein System nie in seine kritischen Bereiche bekomme, darf ich mich nicht 100%ig darauf verlassen. Und wenn ich es in die kritischen Bereiche gebracht habe, ahne ich, wo die Grenzen des Systems sind, und werde mich nicht 100%ig darauf verlassen. Alles andere wäre pure Dummheit.
Wie sieht das denn praktisch aus? Man folgt einem Fahrzeug und der AP fährt und bremst oder man läuft auf ein Fahrzeug auf und er bremst. Nach 1-2000 km AP erwartet man diese Reaktion. Wenn also der Fall passiert, das einmal der AP nicht mehr weiß, dass da ein Auto vor der roten Ampel hält, dann merkt man das erst, wenn zum Zeitpunkt des normalen Systemeingriff nichts passiert, also erst zu einem Zeitpunkt, an dem man bereits hätte reagieren müssen. Der Versuch zu retten erfolgt jetzt natürlich verspätet, da zusätzlich noch die Reaktionszeit abläuft.
rolandk hat geschrieben:Und was den Tesla AP betrifft:
Wie bereits mehrfach geschrieben: selber ausprobieren und dann entscheiden, ob man damit leben kann.
Das ist der Punkt, denn "brauchen" brauchen alle Leute unterschiedliche Dinge. Der AP entlastet dort, wo Fahren belastet. Bei mir im Gym sind alle topfit. 6 Stunden Langstrecke am Stück merkt keiner. Daher ist "brauchen" dann auch eine rein subjektive Wahrnehmung, wenn Fahren merklich belastet. Darüber hinaus ist Belastung relativ; werden Muskeln nicht belastet verschwinden sie, wird das Denken entlastet führt das auch nicht zu höherer Denkleistung, ebenso wie der Orientierungssinn auch nicht mit dem Dauergebrauch eines Navis geschärft wird.
rolandk hat geschrieben:und ich weiß von mehreren Fällen, wo es OHNE Autopilot zu einem Unfall gekommen wäre
Weshalb sollte das so sein, war der Fahrer nicht aktiv im Verkehrsgeschehen?

Re: Macht Autopilot das Fahren wirklich entspannter?

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futureA hat geschrieben:
rolandk hat geschrieben:und ich weiß von mehreren Fällen, wo es OHNE Autopilot zu einem Unfall gekommen wäre
Weshalb sollte das so sein, war der Fahrer nicht aktiv im Verkehrsgeschehen?
Ich glaube, Roland meinte eher die Tatsache, dass der AP schon desöfteren korrekt in brenzligen Situationen reagiert hat und dadurch einen Unfall verhinderte, so wie es ein aufmerksamer Fahrer auch gemacht hätte.

Siehe zB im vorher geposteten Reuters-Artikel:
"There have also been reports of serious accidents prevented because of Autopilot."

Als ich mit meinem Stromos in Italien einen Auffahrunfall hatte, weil ich unaufmerksam war, hätte ein Autopilot bzw generell ein Notbremsassistent den Unfall wahrscheinlich verhindert.
Aber dass ein AP einen Unfall besser verhindert als ein aufmerksamer Fahrer, kann ich mir nicht vorstellen.
Operations Manager | ChargeX
2015: Stromos, 2018: i-MiEV, 2019: Leaf, 2020: Ioniq
2013-19: Kfz-Lehre + Studium; Projekt 150 kW-Station (ChargIN); 2020-22: alpitronic
kW ≠ kWh ≠ kW/h --- Mein Rückblick 2010-2020

Re: Macht Autopilot das Fahren wirklich entspannter?

TeeKay
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futureA hat geschrieben: War wohl auch anders. Laut Polizei überholte der Reisebus den LKW und der Tesla lief auf beide auf. Schlug dann in die Ecke des Hecks, während der Bus den Fahrstreifen noch nicht ganz verlassen hatte. Der Fahrer erklärt, dass er mit Autopilot fuhr. Der Schaden von 55.000 Euro deutet auf einen flotten Einschlag hin.
Aus der Beschreibung können wir schließen, dass der Fahrer einen sehr geringen Abstand einstellte. Die Kamera hat einen relativ spitzen Sichtwinkel. Das heißt, größere Abstände zu vorausfahrenden Autos erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sie außerhalb des toten Winkels liegen. Ein geringer eingestellter Abstand zum vorausfahrenden Auto bedeutet, dass ein nach rechts fahrender Bus eher aus dem Sichtbereich der Kamera verschwindet als bei größerem Abstand. Gleichzeitig verkürzt sich durch den geringeren Abstand das Reaktionsfenster, innerhalb dessen der Fahrer reagieren kann.

In dem Fall fuhr also der Bus nach rechts, verließ das Sichtfenster der Kamera, woraufhin das Auto dachte, die Spur wäre frei. Daher gab das Auto Strom, um auf die eingestellte Sollgeschwindigkeit zu beschleunigen. Das Auto gibt kein Vollstrom, beschleunigt aber relativ zügig. Ich meine, ein aufmerksamer Fahrer könnte auch bei eingestelltem Abstand 1 die Beschleunigung noch rechtzeitig abbrechen. Zudem hätte man als aufmerksamer Fahrer auch noch am Bus vorbeilenken können - denn der dürfte zum Zeitpunkt des Einschlages die eigene Spur ja schon fast vollständig verlassen haben.

Diese Systemeinschränkungen kriegt man sehr schnell mit, wenn man die Autopilot-Anzeigen während der Fahrt beobachtet. Ich empfinde schon den einstellbaren Maximalabstand auf der Autobahn als oft zu gering. Bei dem Abstand ist es aber praktisch unmöglich, dass ein Bus auf der eigenen Spur aus dem Sichtfenster der Kamera verschwindet.

Re: Macht Autopilot das Fahren wirklich entspannter?

futureA
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