Macht Autopilot das Fahren wirklich entspannter?

[Ollinord]

Sagt, wenn man nun mit Autopilot fährt, und plötzlich meint er, scharf korrigieren zu müssen, weil er zum Beispiel eine Linie falsch erkennt oder weil drei Spuren plötzlich auf zwei zusammen gehen, gibt es dann zusätzlich zur Korrektur einen klaren Warnton oder macht er einfach eine Kurve?

Er geht geht in Verbindung mit einem Ton dann aus, aber Tacc bleibt an

[futureA]

Ich kann mir (außer im Stau) nichts stressigeres vorstellen, als das mein Auto von alleine fährt. Man muss permanent mit einer falschen Reaktion rechnen, weil z.B. streifenförmige Asphaltreparaturen oder ehemalige Baustellenmarkierungen direkt Richtung Leitplanke oder Graben führen oder ... oder ...

https://www.youtube.com/watch?v=K_VQKxJrj34

[rolandk]

Ich kann mir (außer im Stau) nichts stressigeres vorstellen, als das mein Auto von alleine fährt.

Selber fahren und dann selber entscheiden. Man bekommt das relativ schnell in den Griff. Außerdem sieht man sowohl an der Strasse, wie auch beim Wetter was man dem AP zumuten kann, und vor allem auch - was nicht.

Ich möchte ihn nicht mehr missen und für mich ist es ganz klar ein Zugewinn an Entspannung. Das kommt aber sicher auch auf den Fahrstil an, den man fährt bzw. den man für sich als optimal ansieht (ob der wirklich optimal ist, steht auf einem anderen Blatt).

Beim Zoe fehlt er mir dann hin und wieder (hauptsächlich auf langer Strecke).

Roland

[futureA]

Was macht lenken auf langen Strecken ermüdender als nicht lenken. Man ist konzentrierter und die Zeit vergeht schneller. Man ist aufmerksamer und vorausschauender. Man antizipiert mehr, ob jemand anderes falsch reagiert, was der Autopilot nie kann.

[Kellergeist2]

Auf Autobahnen und gut ausgebauten und markierten Landstraßen ist der AP eine echte Entlastung für den Fahrer.

Bei abgenutzter oder unklarer Markierung tut sich der AP natürlich schwer, jedoch orientiert er sich nicht ausschließlich über die Kamera.
Er bedient sich aller Sensoren (Kamera, Radar, Einparksensoren), um sich ein Bild zu machen.
So kann er auch trotz fehlender Markierung anhand der Einparksensoren erkennen, wie weit er sich vom Fahrbahnrand entfernt befindet.
Und anhand der anderen Fahrzeuge voraus kann er erraten, wie breit mein Fahrstreifen sein könnte.
In der Situation merkt man aber schon ganz deutlich, dass sich der AP unsicher ist, weil er dann ganz viele klitzekleine Lenkkorrekturen vornehmen möchte.
Und je unsicherer sich der AP ist, umso geringer wird auch der Lenkwiderstand, um ihn zu übersteuern.

Auf einer gut ausgebauten, deutlich markierten Autobahn bedarf es deutlich mehr Kraft, die Lenkung zu übersteuern, als wenn man in eine schlecht markierte Autobahnbaustelle fährt, da reicht dann schon minimaler Kraftaufwand, um den AP zu deaktivieren.

Der AP kennt auch (aktuell) zwei Warn-Ebenen:
In der ersten Stufe bittet er mit einem "Bing" und einer gelben Hinweismeldung darum, die Lenkung zu übernehmen.
In der zweiten Stufe fordert er mit einem lauten "Möp,Möp,Möp" und einer roten Warnmeldung auf, die Lenkung zu übernehmen.
Kommt man der Aufforderung (rot) nicht nach, bremst der AP langsam das Fahrzeug bis zum Stillstand.

Die erste Hinweis-Stufe zeigt er an, wenn er sich zu unsicher wird, die Warn-Stufe, wenn er keine Orientierungspunkte mehr hat.

[rolandk]

Was macht lenken auf langen Strecken ermüdender als nicht lenken.

Du hast es selbst anscheinend selbst noch nie genutzt. Mein Schwager wollte es auch NIE nutzen. Natürlich kannte er es nicht. Das sieht mittlerweile ganz anders aus.

Deswegen meine Aussage: Selber probieren und dann entscheiden. Deine Aussage ohne offensichtlich eigene praktische Erfahrung ist da ziemlich wertlos.

Roland

[futureA]

Wertlos für Fundamentalisten, weil der Kern meiner Aussage gar nicht erkannt wurde. Ich kann leider die Verantwortung für Sicherheit und körperliche Unversehrtheit meiner Insassen und die der anderen Verkehrsteilnehmer nicht an ein nachweislich fehlerbehaftetes System abgeben. Das ist eine grundsätzliche Entscheidung.

[harlem24]

Dann darfst Du so ein System auch nicht bei anderen Herstellern ausprobieren.
Ich fand schon das ACC super, wobei man da noch aktiv lenken muss.
Werde ich im Dezember auf einer Rundreise ausprobieren, ob und wie gut mir der AP gefällt.

[Helfried]

Ist der Tesla eigentlich das einzige Auto, bei dem diese Assistenten auch bei Autobahn-Geschwindigkeit funktionieren?

[1234567890]

Im Allgemeinen funktioniert er gut und macht das Fahren entspannter, trotzdem würde ich ihn nicht nutzen, wegen der 0,01%, in denen er versagt. Im TFF hat sich dieser Tage auch ein Neubesitzer vorgestellt, auf die Nachfrage, wieso ohne Autopilot meinte er, dass er in einer Firma bei München arbeiten würde, die Software für autonomes Fahren entwickelt. Da er die Grenzen der aktuellen Systeme kennt, will er es nicht im eigenen Auto haben.

Ich hatte diese Woche auch so ein Erlebnis. Autobahnverzweigung (links-rechts), ich auf der ganz linken Spur, neben mir ein Model S. Plötzlich zieht das Model S zu mir auf die linke Spur (ohne zu blinken, wurde also zumindest nicht aktiv vom Fahrer eingeleitet), ich konnte einen Zusammenstoß gerade so verhindern.

War das jetzt ein rücksichtsloser Fahrer oder hat der Autopilot die Straßenführung falsch eingeschätzt?

(wobei ich nach meiner Erfahrung der letzten 2 Wochen mit Model S Fahrern eher auf rücksichtsloser Fahrer tippe. Einer meinte kürzlich auf der A96, dass er die Option "ich darf an einem kilometerlangen Stau auf der Standspur an den anderen Fahrzeugen vorbeifahren" mit dazu gebucht hätte und ein anderer hatte offensichtlich die Option gebucht "zuparken der Ladesäule im Salvator-Parkhaus ohne zu laden")